Wie weiter mit dem Walchwiler Hotel Aesch?

Ein Traditionsbetrieb verkauft die gute Aussicht

Wo heute der Bettentrakt steht, sollen künftig Reihenhäuser hinkommen. (Bild: wia)

Das Hotel Aesch hat weit über hundert Jahre auf dem Buckel. Jetzt steht der Walchwiler Traditionsbetrieb vor grossen Veränderungen. Der Besitzer verkauft einen Grossteil der schönen Aussicht einem anderen. Dieser will den Bettentrakt abreissen und plant Wohnhäuser.

Das Hotel Aesch in Walchwil beherbergt seit 130 Jahren Gäste. Der Betrieb liegt weit über dem See zwischen Rebbergen und ist unterteilt in Haupthaus und Dependance. Im Bettentrakt unterhalb des Restaurants dürften jedoch nicht mehr lange Gäste übernachten. Denn wo heute ein Bau aus den späten Siebziger Jahren steht, sollen künftig Terrassenhäuser hinkommen. Bauherrin ist aber nicht die Hotelfamilie. 

Noch vor zwei Jahren bestanden Pläne, welche die Hotelbesitzer selber umsetzen wollten. Damals war vorgesehen, dass die Hälfte des Bettentraktes abgerissen wird und zusätzliche Panoramawohnungen gebaut werden. Auch das Restaurant sollte erneuert werden. Heute sieht die Situation etwas anders aus. Zwar soll das Grundstück unterhalb der Hinterbergstrasse tatsächlich neu gestaltet werden, doch die Baupläne, die bis vor Kurzem bei der Gemeindeverwaltung auflagen, unterscheiden sich stark von den Plänen von 2012.

Neue Pläne, neue Grundstücksbesitzer

Die «Cometti Trufer Architekten» und «CST Architekten», die den Bau planen, wollen 2’000 Quadratmeter Wohnraum entstehen lassen. Dafür soll der heutige Bettentrakt vollständig abgerissen werden. Auch fungieren nicht die Hotelbesitzer als Bauherren, wie es ursprünglich geplant gewesen wäre. Die Familie Hürlimann, die den Hotel- und Restaurantbetrieb führt, hat das Land an Peter Gregor Rust von der Walchwiler PRG Immo AG verkauft. Rust wollte sich gegenüber zentral+ nicht äussern zu den Überbauungsplänen. Auch Beat Hürlimann, der das Hotel Aesch derzeit in der vierten Generation führt, wollte auf Anfrage von zentral+ nichts zur Zukunft des Hotels sagen.

Noch werden Einsprachen bearbeitet

Das aktuelle Baugesuch, das infolge von Einsprachen noch hängig ist, betrifft nur das Grundstück unterhalb der Hinterbergstrasse, wo heute der Bettentrakt steht. Von wem die Einsprachen sind und wie viele eingetroffen sind, will man bei der Gemeinde nicht sagen, da deren Bearbeitung derzeit noch laufe.

«Wir wissen, dass ein Neubau des Restaurants geplant ist.»

René Arnold, Gemeindeschreiber von Walchwil

Auch das Restaurantgebäude soll jedoch gemäss Nachfrage bei «CST Architekten» in einem weiteren Projekt neu gebaut werden. Der Walchwiler Gemeindeschreiber René Arnold sagt dazu: «Wir wissen, dass ein Neubau des Restaurants geplant ist. Zur entsprechenden Zonenplanänderung wurde vor gut vier Jahren eine Gemeindeversammlung einberufen.» Die Änderung wurde zwar angenommen. Trotzdem liege der Gemeinde Walchwil bis heute kein konkretes Baugesuch vor.

Die Aussicht der Anwohner wird nicht beeinträchtigt

Wie schnell der Abriss des Bettentrakts und der Bau der neuen Häuser umgesetzt werden können, ist bis jetzt nicht klar. Die Nachbarschaft jedenfalls, scheint nicht unglücklich zu sein über den Bau. Die drei befragten Anwohner stehen dem vorgesehenen Bau der Reihenhäuser positiv gegenüber. Weil der geplante Bau nicht höher wird als die bestehende Dependance, würde die Aussicht der jetzigen Bewohner der Hinterbergstrasse nicht beeinträchtigt, sondern sogar besser. 

Wo heute der Bettentrakt steht, sollen künftig Reihenhäuser hinkommen. (Bild: wia)

Wo heute der Bettentrakt steht, sollen künftig Reihenhäuser hinkommen. (Bild: wia)

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