Titel erfolgreich verteidigt

Grosser EVZ verwandelt Schocker in zweite Meisterfeier

Meisterschütze Fabrice Herzog jubelt nach dem siegbringenden 2:1 mit Passgeber Dario Simion (rechts) und Christian Djoos. (Bild: Claudio Thoma/freshfocus)

Der EV Zug krönt seine grandiose Aufholjagd in der Finalserie gegen die ZSC Lions mit dem Gewinn des zweiten Meistertitels in Serie. Das 3:1 markiert einen historischen Meilenstein im Schweizer Klub-Eishockey. Und es war der Auftakt zu einer bombastischen Meisterfeier.

Um genau 22:19 Uhr begann die Zuger Glückseligkeit. Dario Simion sicherte den dritten Meistertitel der Klubgeschichte mit einem Schuss ins leere Tor. Dieses 3:1 passierte 50 Sekunden vor Schluss. Zuvor hatte ZSC-Goalie Jakub Kovar sein Gehäuse nach einem Timeout für einen sechsten Feldspieler verlassen. Den Zürchern war auch der vierte Meisterpuck zusehends aus den Händen geglitten.

Auf der Spielerbank der Zuger liessen sie ihren Emotionen bereits freien Lauf, selbst der sonst so gelassene Cheftrainer Dan Tangnes ballte beide Fäuste. Als die Matchuhr definitiv runter gelaufen war, flogen Helme und Stöcke durch die Luft und rannte EVZ-Topskorer Jan Kovar auf Leonardo Genoni zu. Gefolgt von allen weiteren Spielern.

ZSC drückt, Genoni pariert

Natürlich legten die Zürcher noch einmal alles rein, was sie in ihren Körpern noch an Energie freisetzten konnten. Schliesslich lagen sie bloss mit einem Treffer in Rückstand. Sie machten ordentlich Druck aufs Tor von Leonardo Genoni.

Die besten Chancen vergaben Reto Schäppi mit einem Schuss nebens Tor (43.) und Denis Hollenstein. Dieser sah seinen Schuss von Zugs Übergoalie Leionardo Genoni abgewehrt. Dieser hatte nach dem frühen 0:1, das er auf seine Kappe nehmen musste, seinen Laden dicht gemacht.

Die EVZ-Fans unterstützten ihre Farben mit einer grossartigen Stimmung und und noch nie da gewesenen Ambiance. Und die Absicht, den Vorsprung über die Zeit zu retten, glückte. Genoni musste ein letztes Mal gegen Justin Azevedo (57.) retten. Zuvor hatte Grégory Hofmann auf der gegenüberliegenden Seite die vorzeitige Siegsicherung verpasst.

EVZ schüttelte den Schocker sofort ab

Das Spiel begann für die Zuger mit einem Schocker, der den Wahnsinn in dieser Finalserie widerspiegelt (zentralplus berichtete). Einen Schuss aus spitzem Winkel von Justin Azevedo liess EVZ-Goalie-Titan Leonardo Genoni nach 62 Sekunden unter dem Stock und zwischen den Schonern hindurch passieren.

Wie das passieren konnte, war wohl auch für Dan Tangnes unbegreiflich. Die Szene führte sich der EVZ-Cheftrainer nochmals auf dem Video-Würfel in der wie stets im Playoff mit 7'200 Zuschauern stets ausverkauften Bossard Arena. Und mehrere tausend Fans fieberten vor dem Stadion im Public Viewing mit.

Das Bemerkenswerte daran: Der Gastgeber schüttelte den Rückstand ab, als sei nichts passierte. Er powerte, brachte viel mehr Energie aufs Eis als der Gegner und hatte deutliche mehr und die besseren Chancen. Aber Carl Klingberg, Grégory Hofmann und Sven Senteler scheiterten zunächst an ZSC-Goalie Jakub Kovar.

EVZ dreht Spiel mit zwei Powerplay-Toren

Der wegen des einseitigen Spielverlaufs in der Luft liegende Ausgleich fiel während des ersten Zuger Überzahlspiels. Zugs Topskorer Jan Kovar bediente Torschütze Dario Simion vor dem 1:1.

Nachdem Fabrice Herzog und Jan Kovar eine freiliegende Scheibe nicht am ZSC-Goalie vorbeibrachten, widerlegte der ZSC den Eindruck, dass er diesem EVZ nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Plötzlich waren die Zürcher, vor allem mit der Malgin-Linie, die bissigere und gefährlichere Mannschaft. Genoni rettete in der 28. Minute gegen Sven Andrighetto.

Als die Zürcher durch Phil Baltisberger eine sinnfreie Strafe nahmen, brachte Fabrice Herzog die Zuger mit einem Hocheckschuss in der 34. Minute erstmals in Führung. Im Stadion machte sich erstmals eine bombastische Stimmung breit.

Den Zürchern bot sich später in ihrem ersten Überzahlspiel die Chance zum Ausgleich. Aber der frühere EVZ-Stürmer Garrett Roe scheiterte freistehend an Genoni. Bis zur zweiten Drittelspause war das gefährlichere Zuger Powerplay der entscheidende Faktor für den Spielstand.

Hinweis: Lesen Sie die Geschichten zum Ausgang des entscheidenden Finalspiels in den nächsten Stunden.

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