Streitpunkt: Leinenpflicht für Hunde

Schutz von Naturgebiet: Allmend-Ranger sind gefordert

Sind auch nach einem Jahr noch im Einsatz: Die freiwilligen Ranger auf der Allmend. (Bild: Stadt Luzern)

Wilde Feuerstellen, Littering und vermehrtes Picknicken in geschützten Wiesen: Auf der Allmend in Luzern patrouillieren seit einem Jahr Ranger, um den Naturschutz durchzusetzen – aber auch Besucher zu informieren. Das Projekt wird fortgeführt – auch, weil es während Corona jede Menge zu tun gab.

Die Allmend ist eines der beliebtesten Naherholungsgebiete Luzerns. Aber nicht nur. Sie ist auch Heimat für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die Schutz brauchen. Zum Beispiel vor menschlichen Besuchern, die Abstand vom Trubel des Alltags und des Stadtlebens suchen.

Damit die Natur geschützt und geschont wird, hat die Stadt Luzern in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Horw letztes Jahr freiwillige Helfer als Rangerinnen ausgebildet. Sie patrouillieren jetzt regelmässig auf dem Gebiet (zentralplus berichtete). Da treten sie in Kontakt mit der Bevölkerung, klären sie über die hiesige Natur auf und weisen – wenn nötig – auf die Verhaltensregeln hin. Das Ziel: Ein ungestörtes Miteinander zwischen Tier und Mensch.

Die Stadt Luzern hat sich das Naherholungsgebiet Allmend einiges kosten lassen. Rund sechs Millionen Franken hat sie in den letzten zehn Jahren in die Erhaltung der Naturräume, der Bepflanzung, Signalisation und in ein weitläufiges Wegnetz investiert.

Interesse am Projekt hält an

Wie steht es um die 13 Ranger, die seit letztem Juni ehrenamtlich auf der Allmend ihre Runden drehen? Gemäss Stefan Herfort, stellvertretender Projektleiter Natur- und Landschaftsschutz des Kantons, sind sie alle «grundsätzlich noch mit im Boot». Einige hätten zwar ihre «Pensen» etwas reduziert, dafür seien noch einzelne Anfragen weiterer interessierter Personen eingetrudelt.

Und wie kommt der Dienst bei der Bevölkerung an? «Es gab und gibt immer wieder Rückmeldungen, die bei der Stadt Luzern beziehungsweise der Gemeinde Horw eintreffen», sagt Herfort. Auch die Ranger vor Ort würden immer wieder direktes Feedback für ihre Arbeit erhalten. Dieses falle «grossmehrheitlich positiv» aus.

«Die Arbeit der Rangerinnen und Ranger wird geschätzt.» Ganz ohne Kritik geht es aber nicht. Das Projekt hat auch in den Kommentarspalten von zentralplus die eine oder andere Reaktion ausgelöst. Dass nicht alle Besucher zufrieden sind, bestätigt auch Stefan Herfort: «Einzelne negative Rückmeldungen gab es beispielsweise von Personen, die grundsätzlich unzufrieden waren mit der Situation und den geltenden Regeln auf der Allmend.»

Streitpunkt: Leinenpflicht

Ein Streitpunkt sei beispielsweise die Leinenpflicht für Hunde. So würden einige der kritischen Stimmen fordern, dass in den gesamten naturnahen Bereichen der Hundefreilauf zugelassen werden soll. Bisher gilt dieser nur in der Hundefreilaufzone südlich des Armeeausbildungszentrums. Ob mit oder ohne Kritik: Die Allmend ist beliebt. Das hat sich auch in den Lockdown-Monaten gezeigt.

«Das Rangerprojekt wird von den beiden Trägergemeinden sehr positiv beurteilt und soll entsprechend weitergeführt werden.»

Stefan Herfort, Leiter Stv./Projektleiter Natur- und Landschaftsschutz

«Generell und noch verstärkt durch die Corona-Pandemie ist eine erfreuliche Zunahme von Besuchern des Naturerlebnisgebiets auf der Allmend festzustellen», zeigt sich Herfort zufrieden. Das hat leider nicht nur Vorteile, wie sich zeigt. Besonders zu Beginn der Pandemie wurde gemäss Herfort eine Zunahme wilder Feuerstellen, Littering oder vermehrtes Picknicken in den geschützten Wiesen beobachtet. «Hier waren viele Gespräche und viel Aufklärung der Ranger erforderlich.»

Und was hält die Zukunft für die Rangerinnen auf der Allmend bereit? Mehr Einsätze, wie es scheint. «Das Rangerprojekt wird von den beiden Trägergemeinden sehr positiv beurteilt und soll entsprechend weitergeführt werden», so Herfort. Auch die Zusammenarbeit mit der Luzerner Polizei und der städtischen Dienstabteilung SIP habe sich bewährt. Die Ranger dürfen zwar auf die geltenden Regeln hinweisen, sie aber nicht durchsetzen. Darum hält die Stadt an den bisherigen Konzepten fest. Sie will allerdings die «praxisnahen Fortbildungen» intensivieren.

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3 Kommentare
  • Profilfoto von Evelyne Ineichen
    Evelyne Ineichen, 13.09.2021, 15:04 Uhr

    Die Ranger sollten sich vielleicht auch Mal um die Hundefreilaufzone kümmern und dort die Velofahrer/Biker wegbeordern. Die Hundefreilaufzone ist keine Biker-Rennbahn, zumal sich der Veloweg nur wenige Meter daneben befindet. Es gibt keine nachvollziehbaren Gründe, wieso die Hundefreilaufzone mit dem Bike durchquert werden muss. Die Hunde sind fernab von der Hundewiese einem Leinenzwang unterworfen. Der für die Hunde zur Verfügung stehende kleine Raum sollte auch ausschliesslich nur den Vierbeinern und ihren Besitzern zur Verfügung stehen. Hunde springen und spielen dort herum, toben sich aus. Durch vorbeiflitzende Biker werden sie irritiert und es könnte zu schlimmen Unfällen für Zwei- und Vierbeiner führen. Auch wird die Hundewiese zunehmend immer wieder von Pick-Nick-Begeisterten belagert, die das Herumtollen der Hunde nicht immer freudig begrüssen. Das gibt jeweils immer wieder Anlass zu Streitigkeiten die nicht sein müssten. Ich appelliere um etwas gegenseitige Rücksichtnahme und mehr Verständnis untereinander. Biker haben viele Routen und Möglichkeiten und diese müssen nicht unbedingt durch ein Naturerholungsgebiet führen und schon gar nicht durch eine Hundefreilaufzone.

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  • Profilfoto von Walter b
    Walter b, 18.06.2021, 21:57 Uhr

    ….. wie weit ist es mit den biketrails welche seit 1820 in „Bearbeitung“ sind?

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  • Profilfoto von Paul
    Paul, 17.06.2021, 19:29 Uhr

    Ranger in die ufschötti! Und an litteringplätze!! Saubere Sache!

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