Einsatz auf vier Pfoten

«Kauz» geht für die Zuger Polizei bald auf Verbrecherjagd

«Sitz» und «Platz» hat der vierbeinige Polizeikadett Kauz schon verinnerlicht. (Bild: Zuger Polizei)

Noch sieht er knuffig und süss aus. Der angehende Polizeihund «Kauz» ist das neuste Mitglied im Kader der Zuger Polizei. Bis er einsatzbereit ist, vergehen zwar noch einige Jahre, die wichtigsten Kommandos beherrscht er allerdings schon.

Die Kommandos «Sitz» und «Platz» hat der kleine schwarze Schäferhund Kauz schon verinnerlicht. «Fass», «Such» und andere Befehle werden ihm in den kommenden Monaten und Jahren noch antrainiert. Denn Kauz ist nicht einfach nur ein knuddeliger Schäferhund-Welpe, sondern ein angehender Polizist.

Zugegeben, momentan würde er Verbrecher hauptsächlich deswegen fangen, weil sich diese vor lauter Jöö-Faktor nicht mehr von ihm losreissen könnten, in ungefähr drei Jahren aber wird er ausgebildet im Einsatz der Zuger Polizei stehen.

Ausbildung dauert rund drei Jahre

Kauz' Ausbildung beginnt jedoch schon jetzt im Welpenalter. «Im übertragenden Sinne ist er im ‹Welpen-Kindergarten› und gewöhnt sich langsam an sein Umfeld», schreibt die Zuger Polizei auf Anfrage. Zu diesem Umfeld gehören nicht nur seine Dienstkollegen – Zwei- und Vierbeiner – sondern auch sein künftiges Herrchen oder Frauchen. Denn jeder Hund untersteht einem Hundeführer, der ihn von der Schule bis zur Pension begleitet und betreut.

Richtig ernst wird es für Kauz dann in rund 1 bis 1,5 Jahren. Dann nämlich absolviert er die erste richtige Prüfung, die Junghundeprüfung. Anschliessend wird er zur effektiven Einsatzbereitschaft an die Schlussprüfung herangeführt. Die ganze Ausbildung vom Welpen zum waschechten Polizeihund dauert gemäss der Zuger Polizei rund 2,5 bis 3 Jahre.

«Die Tiere haben ein enges Verhältnis zu ihren Hundeführern.»

Zuger Polizei

Die Anschaffungskosten des Hundes werden von der Zuger Polizei übernommen. Die reinrassigen Welpen beziehen sie von «vertrauenswürdigen Hundezüchtern», heisst es seitens der Polizei. Beteiligen tut sich die Polizei auch am Lebensunterhalt des Tieres – die Hundehalter kriegen ein Futtergeld. Wie teuer die gesamte Ausbildung ist, kann die Zuger Polizei jedoch nicht genau sagen.

Das auch deswegen nicht, weil die Hundeführer bereit sein müssen, ihren Schützling auch in ihrer Freizeit zu trainieren. Denn während seines ganzen Lebens lebt und wohnt ein Polizeihund bei seinem menschlichen Begleiter zu Hause.

«Die Tiere haben ein enges Verhältnis zu ihren Hundeführern», so die Zuger Polizei. Und das ist auch nötig, denn die Ausbildung verlangt von Mensch und Tier viel Zeit und Geduld. Schliesslich muss die Harmonie und die verbale und nonverbale Kommunikation stimmen, damit der Hund die Kommandos auf Abruf ausführt – das braucht viel Vertrauen von beiden Seiten.

Kauz lebt ausserhalb seiner Dienstzeit bei seinem Hundeführer. (Bild: Zuger Polizei)

Schutz- oder Suchhund? Das ist hier die Frage

Zurück zu Kauz. Wenn er dann in rund drei Jahren ein ausgebildeter Polizeihund ist, muss er jedes Jahr verschiedene Einsatzübungen mit realistischen Szenarien absolvieren sowie die jährliche Verbandsprüfung bestehen, bei welcher er auch entsprechend bewertet wird. Wo genau er eingesetzt wird, kann jetzt noch nicht gesagt werden. «Wie bei Menschen gibt es auch Hunde mit verschiedenen Stärken und Talenten.» Die Zuger Polizei teilt ihre Hundestaffel grundsätzlich in zwei Kategorien ein.

Das sind einerseits Diensthunde der Kriminalklasse – also die klassischen Polizeihunde – und andererseits Spezialhunde. Gemeint sind damit Betäubungsmittel- oder Personenspürhunde. Ob Kauz nach der Grundausbildung zum Schutzhund auch die Zusatzausbildung zum Drogenspür- oder Fährtenspürhund schafft, wird er also erst noch beweisen müssen.

Der angehende Polizeihund Kauz in zivil. (Bild: Zuger Polizei)

Nach 10 Dienstjahren in den verdienten Ruhestand

Polizeihunde bleiben nach ihrer Ausbildung durchschnittlich zehn Jahre im Einsatz. Je nach Gesundheitszustand des Tieres auch länger – oder kürzer. Wie die Zuger Polizei betont, steht das Wohl und der Gesundheitszustand des Hundes an erster Stelle. Was aber blüht Kauz nach seiner Dienstzeit?

Die wohlverdiente Pension verbringt ein Polizeihund als Familientier in seinem gewohnten Umfeld, also bei der Person, mit der er all die Jahre auf Streife war. Davon ist Kauz aber noch Jahre und Dutzende Einsätze entfernt. Denn erst einmal muss er sich jetzt im Welpen-Kindergarten beweisen.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Andreas Peter
    Andreas Peter, 17.05.2021, 15:19 Uhr

    Der schaut wirklich lieb aus.
    Ich frage mich, warum der Mensch sich zu einem süssen Hundewelpen wie diesem so hingezogen fühlt.
    Klar, Kindchenschema, aber ehrlich gesagt finde ich «Kauz» herzerweichender als einen menschlichen Säugling.
    Wo liegt der evolutionsbiologischer Nutzen davon?

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