Nachfolger des legendären Fredy Egli

Hans-Peter Strebel: Vom Zuger Fanklub- zum Meisterpräsidenten

Im dritten Anlauf hat es geklappt: EVZ-Präsident Hans-Peter Strebel hält den Meisterpokal in Händen. (Bild: Bastien Gallay/freshfocus)

2017 und 2019 musste er gegen den SC Bern das Eisfeld als Verlierer räumen, am Freitagabend gehörte EVZ-Präsident Hans-Peter Strebel zu den strahlenden Siegern. Der 74-Jährige erzählte, wie er vom Vorsteher eines Freiämter EVZ-Fanklubs zum legitimen Nachfolger von Fredy Egli, dem ersten Meisterpräsidenten des EV Zug, geworden ist.

Irgendwann an diesem Freitagabend sind sie sich über den Weg gelaufen: Fredy Egli, der mit seinen 80 Jahren nicht nur gut aussieht, sondern auch einen topfiten Eindruck macht, und Hans-Peter Strebel, auf den dieselben Merkmale zutreffen. Zwei Meisterpräsidenten in der mittlerweile 54-jährigen EVZ-Geschichte unter sich.

Doch in ihrer Art könnten sie kaum gegensätzlicher sein: Egli, der Poltergeist und frühere Kranzschwinger, der sich schon mal unliebsame Journalisten zur Brust nahm und in den Senkel stellte. Und Strebel, der überlegt und leise spricht und sanftmütig wirkt wie ein Gesandter Gottes.

Nur mit ihrem Portemonnaie bewegen sich die beiden bislang prägendsten EVZ-Präsidenten in etwa auf gleich hohem Stock. Für das Aufblühen ihres Klubs haben sie im letzten und aktuellen Jahrtausend viel Gutes getan.

Strebels Arbeiten mit einer vernünftigen EVZ-Vision

Fünf Minuten vor Ende des dritten Finalspiels sei er von seiner Loge in der Bossard Arena runter an den Rink geeilt, wie Hans-Peter Strebel später erzählte. Zu diesem Zeitpunkt stand es 3:1 für die Zuger (letztlich 5:1) und der kraft- und saftlose Genève-Servette HC war geschlagen. Die Zeremonie für den ersten Sieger nach den entmachteten grossen Vier (Bern, ZSC Lions, Davos und Lugano) stand an. Sie hatten seit 1998 alle Titel unter sich ausgemacht.

Strebel, seit 2015 Präsident des EV Zug, durfte den Meisterpokal in Händen halten. Eine besondere Genugtuung. 2017 und 2019 hatte er jeweils beim SC Bern zuschauen müssen, wie Meisterfeiern gehen. An diesem 7. Mai 2021 bemerkte er als frisch gekürter Meister: «Wir sind unseren Weg konsequent weitergegangen. Das Arbeiten mit einer vernünftigen Vision hat schon mein ganzes Berufsleben geprägt.»

«1998 waren wir in Davos mit von der Partie, als der EVZ den Meistertitel in der sechsten Finalpartie sicherstellte.»

EVZ-Meisterpräsident Hans-Peter Strebel

Und wie heisst nun seine nächste Vision? Hans-Peter Strebel will nach dem OYM ein Internat für Eishockey- und Handballtalente auf dem «Papieri-Areal» in Cham bauen lassen. Der Start seines nächsten Millionenprojekts soll im nächsten Jahr erfolgen.

Sein Vermögen hat Hans-Peter Strebel in der Forschung gemacht – mit der Entdeckung eines Medikaments gegen Multiple Sklerose. Beim Verkauf des Patents haben sich der wissenschaftlich orientierte Apotheker aus Muri und seine Kollegen eine goldene Nase verdient.

Von Kindesbeinen an Hockeyfan

Die Leidenschaft von Hans-Peter Strebel für den EVZ begann schon von Kindesbeinen an. «Hockeyfan war ich schon seit jeher.» Und weil Zug am nächsten von Muri entfernt lag, kam er schon in jungen Jahren mit dem EVZ in Kontakt. «Ich habe damals den Fanklub ‹Freiämter for EVZ› gegründet und präsidiert», erzählt Strebel.

In seiner Apotheke in Muri habe er Tickets für die EVZ-Heimspiele verkauft und bis zu drei Cars zu den Spielen des EV Zug organisiert. «1998 waren wir in Davos mit von der Partie, als der EVZ den Meistertitel in der sechsten Finalpartie sicherstellte», erzählte er von den unvergesslichen Wochen und Tagen mit Wes Walz, André Rötheli, Stefan Grogg & Co.

Womit wir wieder bei Fredy Egli wären. «Als Fredy Egli den EV Zug präsidierte, war ich Mitglied im Club 111.» Seit dem 7. Mai ist Hans-Peter Strebel in Zug vom Fanklub- zum Meisterpräsidenten aufgestiegen.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Johnny Muff
    Johnny Muff, 09.05.2021, 09:25 Uhr

    Toll, gibt es solche Präsidenten, die nachhaltig in einen Klub und eine Vision investieren. Das macht den EVZ für mich so sympathisch.

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