EVZ braucht mehr kommerziellen Erfolg

So will der Zuger Stadtrat die Bossard Arena auf 9’000 Plätze erweitern

Die Bossard Arena soll nach rund zehn Jahren erweitert werden. (Bild: zvg)

Die Bossard Arena hat einen Sonderstatus unter den Zuger Sportanlagen. Damit der derzeit erfolgreiche EVZ konkurrenzfähig bleiben kann, soll ausgebaut werden. Die Stadt will den Ausbau aber nicht bezahlen.

In der höchsten Schweizer Eishockey-Liga winkt der EV Zug derzeit von der Tabellenspitze. Sein Stadion, die Bossard Arena, tut es allerdings nicht: Mit einer Kapazität von 7'200 Zuschauern liegt es damit nur auf Rang 6 im schweizerischen Vergleich. Würde diese «Plätze-Meisterschaft» nach dem Gastronomieangebot ausgemacht, drohte dem EVZ gar die Barrage: Mit 438 Sitzplätzen ist man auf Rang 10 abgerutscht. Zum Vergleich: Das Stadion des SC Bern, das grösste seiner Art in der Schweiz, fasst 17'000 Zuschauer und bietet in der Gastronomie 2'000 Personen Platz.

Ganz so grosse Brötchen backen will man in Zug nicht. Doch Verein und Stadt sind sich einig, dass etwas getan werden muss (zentralplus berichtete). Der Stadtrat gibt in seinem Bericht und Antrag an den Grossen Stadtrat die Richtgrössen vor: Die Zuschauerkapazität soll auf 9'000 ausgebaut werden. Die Gastronomie soll neu 1'000 Personen Sitzgelegenheiten bieten und in der Fanzone 400 weitere verköstigen können.

Die Tribüne soll gegen Norden wachsen

Würde man allerdings das letzte Jahr mit Meisterschaftsabbruch und derzeitigen Geisterspielen aufgrund der Restriktionen der Pandemie zugrunde legen, bräuchte man zum jetzigen Zeitpunkt nicht über Entwicklungspotenziale zu sprechen. «Dass wir es dennoch tun, zeugt von Optimismus und ist der Tatsache geschuldet, dass eine Realisierung der Erweiterung langfristig geplant werden muss», schreibt die Stadt in ihrem Antrag.

Damit diese Vergrösserung bis 2026 umgesetzt werden kann, sind erhebliche bauliche Schritte nötig. Wachsen soll das Stadion vor allem in Richtung Norden. Aber auch gegen Süden und bei der Trainingsanlage sind Erweiterungen geplant. Gleichzeitig soll auch die Nutzung des bisher wenig belebten Arenaplatzes neu konzipiert werden.

Die zu erwartenden Kosten für eine Erweiterung der zehnjährigen Eishalle liegen zwischen 25 bis 35 Millionen Franken. Bei der Finanzierung wird die Hauptlast wohl beim EV Zug anfallen. Die Stadt schreibt im Bericht und Antrag nämlich dazu: «Angesichts der erheblichen Investitionen in den kommenden Jahren, vor allem im Bereich der Schulbauten, besteht für eine Erweiterung der Bossard Arena wenig Spielraum.»

Der EV Zug soll die Finanzierung stemmen

Deshalb soll im Zuge der weiteren Planung auch die Zusammenarbeit zwischen dem EV Zug als Hauptnutzer, der Stadt als Besitzerin und der Kunsteisbahn Zug AG (KEB) als Betreiberin neu geregelt werden. Durch die «Staffelübergabe» der Bossard Arena inklusive KEB an den Hauptnutzer EVZ würden die Prozesse und Verantwortlichkeiten an den Verursacher abgegeben. Die Übertragung der Liegenschaften sowie des Baurechts seien mit dem EVZ «intensiv» besprochen worden.

Diese Neuaufstellung folge «einem Trend in der kommerziell erfolgreichen Sportwelt, zusätzliche Erträge mit ihren Sportstätten zu erzielen», schreibt die Stadt mit Verweis auf andere Eishockeyvereine aus der Schweiz. Die Kompetenz des EVZ im Kerngeschäft sei unbestritten, «aber es wird Aufgabe des EVZ sein, die Bossard Arena offensiv zu bewirtschaften und zusätzliche Einnahmequellen zu erschliessen».

Umsetzung frühestens 2026 abgeschlossen

Fällt der Strategieentscheid des Stadtrates positiv aus, werden die Rahmenbedingungen ausgearbeitet. Ein Entscheid über das weitere Vorgehen soll im zweiten Quartal 2021 fallen. Der Ausbau dürfte wohl frühestens im Sommer 2025 beginnen und 2026 abgeschlossen sein.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Peter P. Odermatt
    Peter P. Odermatt, 01.04.2021, 10:52 Uhr

    Und der nächste Virus lässt grüssen – so grosse Hallen werden nie mehr besetzt werden können. Daher werden das völlige Fehlinvestitionen.

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