Diskussion wird neu lanciert

Luzerner Filmschaffen will einen Sprung nach vorne machen

«Das Spiel» von Roman Hodel sorgte in Venedig für Aufmerksamkeit. (Bild: zvg)

Nach den jüngsten Erfolgen soll die regionale Filmförderung gestärkt und besser genutzt werden. Das fordert ein Vorstoss von FDP-Kantonsrat Jim Wolanin. Die Branche begrüsst, dass endlich wieder Bewegung in die Diskussion kommt. Gefragt ist nun die Luzerner Regierung.

Die jüngste Erfolgsmeldung eines Luzerner Films liegt nur wenige Tage zurück: Roman Hodel vertrat mit seiner Kurzdoku «Das Spiel» über Schiedsrichter Fedayi San die Schweiz an den prestigeträchtigen Filmfestspielen von Venedig (zentralplus berichtete).

Doch auch sonst kann das regionale Filmschaffen auf sich aufmerksam machen: Im Sommer hatte der Animationsfilm «Lachsmänner» von Veronica L. Montaño den Preis für das beste Nachwuchstalent am Filmfestival Locarno 2020 gewonnen. Der Spielfilm «Die göttliche Ordnung» der Luzerner Produktionsfirma Zodiac Pictures wurde in über 50 Länder weltweit verkauft und war offizieller Schweizer Beitrag bei den Oscars 2018 als bester fremdsprachiger Film.

Wolanin: «Luzern hat gute Voraussetzungen»

Der Erfolg dieser drei Spiele ist laut FDP-Kantonsrat Jim Wolanin kein Zufall. «Der Kanton Luzern ist dank der Hochschule Luzern und ihrer drei Filmausbildungsgänge auf Bachelor- und Masterniveau ein renommierter und schweizweit anerkannter Ausbildungsort», schreibt der Neuenkircher zu seiner eben eingereichten Anfrage an die Luzerner Regierung.

Doch eines gebe ihm zu denken: «Rund 90 Prozent der mit Steuergeldern ausgebildeten Abgängerinnen und Abgänger ziehen jedoch aus der Region weg und generieren anderenorts Wertschöpfung.»

Neues Kulturgesetz soll frischen Wind bringen

Im aktuell gültigen Planungsbericht über die Kulturförderung werden verschiedene Massnahmen zur Stärkung des Films dargelegt, darunter auch neue Förderinstrumente. Mit seiner Anfrage will FDP-Kantonsrat Jim Wolanin unter anderem klären, wie das weitere Vorgehen nach der Ansicht des Regierungsrates im Bereich des Films aussehen soll.

Weiter sollen Angaben dazu gemacht werden, was mit den Mitteln, welche mit dem neuen Kulturgesetz voraussichtlich ab 2023 freiwerden, geschehen soll. In diesem Zusammenhang soll zudem geklärt werden, ob es Pläne gibt, den Film in der Region Luzern mittels PPP-Projekten (Public-Private- Partnership) zu stärken.

Der Kanton Luzern habe gute Voraussetzungen, sich in der Zukunftsbranche Film zu positionieren und sich zu einem aufstrebenden Filmwerkplatz weiterzuentwickeln, schreibt Wolanin.

Verband freut sich über Anerkennung

«Endlich kommt Bewegung in die abgebrochene Diskussion über die Stärkung der regionalen Filmförderung», schreibt der regionale Verband Film Zentralschweiz zum Vorstoss. Man freue sich darüber, dass das Anliegen von Kantonsrätinnen und Kantonsräten aus allen Parteien mitgetragen werde und dass dabei das bisherige Schaffen anerkannt werde.

Es sei «ein solides Fundament vorhanden, welches nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden soll», heisst es schliesslich. Mit einer gezielten Investition könne so eine «zukunftsträchtige und wachsende Kulturbranche» nachhaltig gefördert werden.

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