Wechsel nach Russland

Schwede Oscar Lindberg verlässt den EV Zug

Oscar Lindberg verzichtet auf die Vertragsoption mit dem EV Zug. (Bild: Urs Lindt/freshfocus)

Der EV Zug muss sich nach einer neuen ausländischen Verstärkung umschauen: Der 28-jährige Oscar Lindberg wird die Vertragsoption mit den Zugern nicht einlösen und seine Karriere stattdessen in Russland fortsetzen.

Der zweifache Weltmeister aus Schweden stiess letzten Sommer aus der National Hockey League zum EV Zug. Bei seinem Antritt hatte der Stürmer einen Einjahresvertrag mit Option auf eine weitere Zusammenarbeit in der Tasche. Im Vertrag waren die wichtigsten Punkte geregelt, sodass beide Seiten nur noch ihr Einverständnis zu geben brauchten.

Es sprach vieles dafür, dass es ein Wiedersehen mit Oscar Lindberg gibt, als der offensiv talentierte und defensiv zuverlässige Center bei der Absage der diesjährigen Playoffs wegen der Corona-Krise in seine Heimat zurückreiste (zentralplus berichtete).

Nicht wenige Beobachter sahen in ihm jenen Spielertyp, der sein bestes Hockey zeigt, wenn es in den Playoffs, der entscheidenden Phase der Meisterschaft, wirklich darauf ankommt. Den Wahrheitsgehalt dieser Beurteilung wird man auf Schweizer Eis vorerst nicht mehr überprüfen können.

Erfolglose Gespräche

Dass die Tage ins Land zogen, ohne dass EVZ-Sportchef Reto Kläy die Vertragsverlängerung mit Lindberg offizialisieren konnte, war kein gutes Zeichen. Neulich sagte er zu zentralplus, dass mit Lindberg noch keine Lösung auf dem Tisch sei, Gespräche aber stattgefunden hätten. Doch wofür Gespräche?

Jetzt versichert ein Gewährsmann: Der EV Zug hat das Seilziehen um Lindberg aller Voraussicht nach verloren. Der Bully-Spezialist, mit 14 Toren und 16 Assists in 46 Qualifikationsspielen der teamintern fünfbeste Skorer, wird ein Angebot eines russischen Vertreters aus der Kontinental Hockey League (KHL) annehmen.

Martinssen ohne Chance

Damit hat Reto Kläy für die nächste Saison – wann diese auch immer beginnen wird – bis dato drei ausländische Stürmer unter Vertrag: Carl Klingberg (bis 2021), Jan Kovar (bis 2023) und Erik Thorell (bis 2021).

Der wuchtige Norweger Andreas Martinssen wurde einen Monat vor den später abgesagten Playoffs verpflichtet. Es ist unwahrscheinlich, dass er sich wegen des bevorstehenden Abgangs von Lindberg eine Chance auf Weiterverpflichtung ausrechnen kann.

Kläy sagte zu seiner Personalie: «Es wäre fahrlässig von Martinssen, auf uns zu warten, wenn er ein Vertragsangebot vorliegen hat.»

Damit wird sich der EVZ-Sportchef auf Ausländersuche begeben müssen – einen Job für eine Verstärkung hat er ja noch offen. Dass die Zuger, die auch nächste Saison zu den Titelkandidaten gehören, von Beginn an fünf Ausländer beschäftigen werden, ist nach heutigem Stand undenkbar.

Denn wie soll Zugs CEO Patrick Lengwiler das seinen Mitarbeitern erklären, wenn er zur Bewältigung der Corona-Krise vielleicht einen Lohnverzicht einfordern muss (zentralplus berichtete)?

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