Brauer und Gemeinderat renovieren das «Baarbürgli»

Zwei dorfbekannte Baarer kaufen die urchige «Chnelle»

Das «Baarbürgli»: Eine der wenigen Stammkneipen in der Gemeinde Baar.

Da passiert gerade viel an der Marktgasse 14 in Baar. Krach mit den Vermietern, Auflösung des Pachtvertrags, Konkursanmeldung. Wenige Wochen später ist nun klar: Das alte Gebäude hat neue Besitzer. «Baarbürgli»-Stammkunden dürfen aufatmen.

Nachdem der urige «Falken», sicherer Hafen durstiger Baarer und Aushängeschild der geselligen Dörflichkeit, im Jahr 2012 einer schicken, dafür nicht unbedingt als geschmacksvollen Häuserzeile weichen musste, blieb den Kneipengängern nur noch gerade eine Beiz: das «Baarbürgli».

Verraucht, laut und so gar nicht Corona-abstandskonform, da selbst an Montagabenden oft «gschtungget» voll. Wie jedes andere Restaurant auch, so ist auch das «Baarbürgli» derzeit geschlossen. Im Gegensatz zu den anderen Wirtshäusern jedoch wird es nach Corona nicht dasselbe sein. Die Pächterin Janette Luginbühl hat kürzlich Konkurs angemeldet (zentralplus berichtete). Das Entsetzen bei der Stammkundschaft ist gross.

«Es geht um den Erhalt einer Beiz, die in Baar beinah schon zur Institution geworden ist.»

Kurt Uster, neuer Besitzer des «Baarbürgli»

Die Gerüchte darüber, dass das Haus an der Marktgasse verkauft werden soll, hat den Schock ebenfalls nicht lindern können. Im Gegenteil. Die Furcht, dass neue Besitzer kurzen Prozess machen könnten und ein zeitgemässeres und profitträchtigeres Haus bauen lassen würden, war gross. Nun jedoch gibt's Entwarnung.

Stammkunden dürfen aufatmen

Zwar stimmt es, dass das «Baarbürgli» verkauft wurde. Dies jedoch nicht, um Profit zu machen, wie einer der beiden Käufer versichert. Kurt Uster, der Inhaber der Brauerei Baar, erklärt gegenüber zentralplus: «Es geht um den Erhalt einer Beiz, die in Baar beinahe schon zur Institution geworden ist. Das Lokal ist in meinen Augen sehr wichtig für die Bevölkerung.»

Als Baarer Bürger hat er – wie viele gesellige Hiesige – eine emotionale Verbindung zum «Baarbürgli». «Als deshalb letztes Jahr die Rede war von einem Verkauf, haben wir reagiert.» Uster ist nämlich nicht alleiniger Besitzer der Liegenschaft. Niemand Geringeres als der Baarer Bauchef Jost Arnold hat die Ur-Beiz gemeinsam mit Uster erworben. Arnold habe die Liegenschaft mittlerweile seinem Sohn übergeben, welcher in Allenwinden ein Bauunternehmen führt.

Eine sanfte Renovation steht bevor

Wie Uster weiter sagt, plane man derzeit, das Lokal zu renovieren. «Dies jedoch eher im Sinne einer «Pinselrenovation». Auch die Gartenwirtschaft wird aufgebrezelt. Ausserdem wollen wir das Haus technisch auf Vordermann bringen. Viel verändern möchten wir im Gebäude jedoch nicht. Der Holzcharakter soll bestehen bleiben», so Kurt Uster.

«Solange es noch BAG-Richtlinien bezüglich Sicherheitsabstand gibt, macht es keinen Sinn, das Bürgli zu öffnen.»

Kurt Uster, neuer Besitzer des «Baarbürgli»

Wann genau der Umbau fertig ist, sei noch unklar. Einen neuen Pächter fürs Lokal habe man noch nicht, wie der Braui-Verwaltungsratspräsident betont. Es lohne sich noch nicht, einen Pachtvertrag abzuschliessen, wenn der neue Betreiber nicht wisse, ob er im Juli oder erst im Oktober richtig anfangen kann.

Kein Zusammenhang mit dem Brauereibetrieb

«Solange es noch BAG-Richtlinien bezüglich Sicherheitsabstand gibt, macht es keinen Sinn, das Bürgli zu öffnen», sagt Uster schmunzelnd. Recht hat er. Die Beiz ist winzig und gleicht vielmehr einer Stube als einem Restaurant.

Uster betont, dass er das Gebäude privat erworben habe und der Kauf nicht im Zusammenhang mit der Brauerei Baar stehe. Entsprechend sei die Beiz derzeit öffentlich ausgeschrieben.

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