Badis steht ein besonderer Sommer bevor

So will der Luzerner Stapi eine virenfreie Badesaison ermöglichen

Die Reuss dürfte diesen Sommer viele Badegäste anlocken. (Bild: zvg)

Die Mutigen haben die Badesaison im noch kalten See oder Fluss bereits eröffnet. Was aber, wenn die Masse an den Vierwaldstättersee und die Reuss strömt? Wir haben bei Stadtpräsident Beat Züsli nachgefragt, wie er die Badesaison für den Sommer plant.

Die Voraussetzungen sind wohl kaum irgendwo besser als in unserer Region, um Ferien zuhause zu machen (zentralplus berichtete). Seen und Flüsse mit Aussicht auf die Voralpen sind eine gute Alternative zum Meer. Am Vierwaldstättersee herrschen zurzeit noch kühle 15 Grad, an der Reuss sind es 13,2 Grad. Die Gewässer nähern sich damit langsam der Badetemperatur.

Doch die Badibetreiber wissen noch nicht, ob und wie sie ihre Tore öffnen können. Auch die gestrige Pressekonferenz des Bundesrates brachte nicht die gewünschte Klarheit. Da Badis meist mit Gastronomie verbunden sind und oft auch Veranstaltungsbetriebe sind, ist die Lage nicht ganz einfach.

Sperrungen nur als äusserstes Mittel

Klar ist: Die Stadt Luzern möchte ein koordiniertes Vorgehen unter Einbezug der Badeanlagen, der öffentlichen Badeplätze und auch des Hallenbads. «Wir stehen in engem Kontakt mit allen Badibetreibern in der Stadt.» Das sagt Stadtpräsident Beat Züsli. Und er fügt an: «Ziel soll es sein, diesen Sommer möglichst viel Platz am Wasser zur Verfügung zu stellen. Natürlich immer unter Einhaltung der vom Bundesrat festgelegten Regeln.»

«Wenn wir einen eingeschränkten Badibetrieb ermöglichen, dann haben wir bessere Möglichkeiten, die Einhaltung der Weisungen zu kontrollieren.»

Sperrungen sollen möglichst vermieden werden, damit sich die Massen nicht stattdessen an einem anderen Ort konzentrieren. In der Stadt Luzern seien keine Plätze präventiv gesperrt worden. Sondern erst dann, als es  nötig war – weil die Distanzregeln nicht mehr eingehalten wurden. Dieses Vorgehen habe sich bewährt. Etwa am Europaplatz oder am Quai.

Badis sollen Betrieb aufnehmen können

Die bisherigen Erfahrungen an den öffentlich zugänglichen Stellen am Gewässer wie der Ufschötti, dem Lido oder am Nordpol zeigen, dass die einheimische Bevölkerung sensibilisiert ist. «Wir haben die Situation aufmerksam beobachtet und stellen fest, dass sich die Einhaltung der Regeln sehr gut eingespielt hat.» Die Leute würden eher im Quartier Erholung suchen, als weite Wege zu gehen. Züsli gibt zu Bedenken, dass dabei sicher auch das Wetter eine Rolle spiele. Wie Massnahmen an den Hotspots im Hochsommer umgesetzt werden können, an diesen Konzepten arbeite man gerade.

Statdpräsident Beat Züsli in seinem Büro. (Bild: uus)

Zurzeit sind auch das Lido und die von der stadteigenen Hallenbad AG betriebene Tribschen-Badi frei zugänglich. Diesen Winterbetriebszustand aufrechtzuerhalten, sei aber nicht unbedingt die beste Lösung: «Wenn wir einen eingeschränkten Badibetrieb ermöglichen, dann haben wir bessere Möglichkeiten, die Einhaltung der Weisungen zu kontrollieren.» Der Plan ist also eher, die Badis in einem angepassten Corona-Modus zu betreiben, als sie auch im Sommer zu öffentlichen Plätzen zu erklären.

Wie dieser Modus aussehen wird, hängt von den künftigen Weisungen des Bundesrates ab. Wenn hier Klarheit herrscht, dürften die Regeln auch in der Seebadi zur Anwendung kommen.

Eröffnung am Muttertag steht noch in den Sternen

Öffentlich bleibt hingegen die Reuss. Dort wurde beinahe still vor wenigen Tagen bereits die neuen Ein- und Ausstiegsstellen installiert.

Züsli ist aufgrund der bisherigen Erfahrungen zuversichtlich, dass die Luzernerinnen auch diesen Sommer ein frisches Bad geniessen können, ohne sich vor einer Ansteckung fürchten zu müssen. Vorausgesetzt das Wetter spielt mit, die Disziplin bleibt erhalten und die Badewilligen zeigen Bereitschaft, den Sprung ins kühle Nass zeitlich und örtlich flexibel zu halten.

Ob bereits am Muttertag, einem beliebten Tag für die Saisoneröffnung, die ersten Badis ihre Gäste begrüssen dürfen? Auf diesen Ast will sich der Stadtpräsident nicht wagen: «Wir sind in Kontakt mit Bund und Kanton und werden uns laufend abstimmen.»

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Paul Bründler
    Paul Bründler, 30.04.2020, 11:28 Uhr

    Ich glaube man könnte jetzt mindestens im Kanton Luzern aufhören mit dem Theater.
    Vorsicht war schon in Ordnung, aber in der Innerschweiz gab es mit dem Corona Virus nie ein nennenswertes Problem und es wird diesen Sommer auch ohne «Massnahmen» keines mehr geben.
    Ich denke die Datenlage ist klar, wenn man sie denn sehen zur Kenntnis nehmen möchte.

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