Krienser CVP will auch Stadtpräsidium erobern

Christine Kaufmann-Wolf: «Der Aufbruch ist von den Wählern gewünscht»

Von 2008 bis 2016 war Christine Kaufmann Wolf im Krienser Einwohnerrat, aktuell ist sie Kantonsrätin. (Bild: Archivbild: Stadt Kriens)

Die CVP Kriens hat Parteipräsidentin und Kantonsrätin Christine Kaufmann-Wolf als neue Kandidatin für den Stadtrat nominiert. Die Kantonsrätin peilt auch das Stadtpräsidium an.

Die Wahlergebnisse vom 29. März fielen für die CVP Kriens mit einem ernüchternden Resultat aus: Ihre beiden Stadträte Lothar Sidler und Franco Faé landeten auf den hinteren Plätzen – und haben sich inzwischen zurückgezogen (zentralplus berichtete).

Nun teilt die Partei mit, dass sie im zweiten Wahlgang mit Parteipräsidentin Christine Kaufmann-Wolf ins Rennen steigt. Die Kantonsrätin wird nach einer internen Befragung der Parteibasis auch als Stadtpräsidentin vorgeschlagen.

Neue Kandidatur mit mehr Chancen

Die Parteileitung und die Fraktion seien sich sicher, dass Christine Kaufmann-Wolf mit ihrem Leistungsausweis als ehemalige Einwohnerrätin und Einwohnerratspräsidentin die Idealbesetzung für das Amt der Stadträtin und der Stadtpräsidentin sei, heisst es in einer Mitteilung.

«Ich konnte in der Vergangenheit immer wieder beweisen, dass ich für Lösungen über die Parteigrenzen hinaus einstehe», sagt Christine Kaufmann-Wolf selber. Es sei wichtig, dass die CVP als Vermittlerin zwischen links und rechts im Stadtrat vertreten sei. Das Ziel der Partei und damit von ihr als Präsidentin sei es, einen Sitz in der Exekutive zu halten.

«Der Aufbruch ist da und von den Wählern gewünscht. Für den Neustart ist es wichtig, dass alle grösseren Parteien den Weg miteinander gehen.» 

In Gesprächen mit den anderen Parteien habe man Signale erhalten, dass die Mehrheit der Parteien eine Konkordanzlösung bevorzuge. Insbesondere die bürgerlichen Parteien wie auch das überparteiliche Komitee «Frischer Wind für Kriens» unterstützen eine neue Kandidatur der CVP.

Haben «Neue» tendenziell geringere Wahlchancen, ist es in Kriens dieses Jahr eher ein Vorteil. Hat die CVP die Stimmung in der Bevölkerung falsch eingeschätzt? Das sei schwierig zu sagen, meint Christine Kaufmann-Wolf. «Unsere zwei Stadträte habe sich mit grossem Engagement und viel Herzblut für Kriens eingesetzt. Es gab für uns deshalb keinen Grund, mit neuen Köpfen ins Rennen zu gehen. Das Wahlresultat war dann aber sehr ernüchternd.»

Einerticket erhöht Chance der SVP

Dass die CVP im zweiten Wahlgang auf ein Einerticket setzt, heisst folgerichtig, dass die Partei einen ihrer zwei Sitze aufgibt. Die Parteipräsidentin erklärt das in erster Linie mit den Bestrebungen nach einer Konkordanzlösung. «Der Aufbruch ist da und von den Wählern gewünscht. Für den Neustart ist es wichtig, dass alle grösseren Parteien den Weg miteinander gehen.» 

Heisst das, die CVP gesteht ihren zweiten Sitz der SVP zu, der sie diesen bei der Ersatzwahl von Paul Winiker 2015 weggeschnappt hatte? Christine Kaufmann-Wolf bejaht dies indirekt: «Eine Konkordanzlösung heisst, dass alle grösseren Parteien eingebunden werden.» Klar ist, dass die Wahlchancen von Marco Frauenknecht (SVP) gestiegen sind, nachdem sowohl CVP als auch FDP nur noch einen statt zwei Kandidaten ins Rennen schicken.

Duell ums Stadtpräsidium

Mit dem Entscheid der CVP kommt es am 28. Juni auch zu einem Kampf ums Stadtpräsidium. Dass die CVP nun auch dieses Amt anvisiert, war nach dem Verzicht der FDP erwartet worden. Christine Kaufmann-Wolf begründet die Kandidatur mit ihrem breiten Rucksack. «Für den Neustart und zum Nutzen der Stadt Kriens braucht es eine Person mit einem breiten Netzwerk im ganzen Kanton – und das bringe ich als langjährige Kantonsrätin mit.» 

Die Nachfolge von Stadtpräsident Cyrill Wiget dürften also Maurus Frey (Grüne) und Christine Kaufmann-Wolf unter sich ausmachen. Der zweite Wahlgang findet am 28. Juni statt.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 23.04.2020, 21:49 Uhr

    Als Stadtpräsidentin sehe ich die Dame nicht, aber als Standup-Comedian. «Die Wähler wünschen den Aufbruch». Ja, eben! Die Partei von vorgestern passt schlecht dazu.

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