Sucht- Armutsbetroffene in Zeiten von Corona

Luzerner Gassenarbeit setzt in der Krise auf kreative Lösungen

Für viele Obdachlose in Luzern dürfte die Corona-Krise harte Konsequenzen haben.

Menschen ohne Obdach und und Süchtige in Familien trifft die Corona-Krise besonders hart. Die kirchliche Gassenarbeit Luzern reagiert mit kreativen Lösungen. Und erfährt viel Unterstützung.

Die Angebote für sucht- und armutsbetroffene Menschen mussten in den vergangenen Wochen auch in sämtlichen Betrieben des vereins kirchliche Gassenarbeit eingeschränkt werden. So sind aktuell keinerlei persönlichen Beratungsangebote mehr möglich.

Unerlässlich für die Suchtbetroffenen ist die Aufrechterhaltung des Betriebs GasseChuchi - K+A, wenn auch mit kürzeren Öffnungszeiten. Das betont der Verein in einer Mitteilung vom Dienstag.

Lebensmittellieferungen für bedürftige Familien

Gefragt seien Kreativität und Innovation. So sind im Paradiesgässli die Mitarbeitenden mit den Kindern aus sucht- und armutsbetroffenen Familien via «Hauslieferdienst» in Kontakt. Kinder werden mit Bastelutensilien beliefert und Familien und Alleinstehende mit Lebensmitteln, denn wichtige der bisherigen Gratisangebote sind weggefallen.

«Unsere Klienten und Klientinnen sind von der aktuellen Situation besonders betroffen. Sie sind noch mehr als sonst sozialer Isolation ausgesetzt», lässt sich Franziska Reist zitieren, Geschäftsführerin der kirchlichen Gassenabeit Luzern. Hinzu komme, dass der Zugang zur Gesundheitsversorgung, die Geldbeschaffung und insbesondere der Erwerb von illegalen Drogen auf der Strasse massiv erschwert seien (zentralplus berichtete). «Dies bedeutet für die Suchtbetroffenen zusätzlichen Druck und Stress.»

Grosse Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung

«Eindrücklich und berührend» sei derzeit die Erfahrung, dass in dieser schwierigen und ungewissen Zeit eine grosse Solidarität und Verbundenheit mit dem Menschen am Rande erfahrbar sei. «Wir sind überwältigt und beeindruckt über die vielen Zeichen der Unterstützung wie beispielsweise Lebensmittelspenden von Restaurants oder Telefonanrufe von Menschen, die gerne Freiwilligenarbeit leisten möchten», so Reist.

Dazu gehörten auch grosszügige Privatspenden, die Unterstützung durch die öffentlichen Hand sowie die Sensibilisierung der Medien für die besonders schwierige Situation unserer Klientinnen und Klienten.

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