Polizisten sind «bis auf Weiteres» freigestellt

Zürcher Kapo untersucht die Zuger Mail-Affäre

Auszug aus dem Mailverkehr, der zentralplus zugestellt wurde. (Bild: ber)

Die Zuger Polizei muss sich in der Weihnachtszeit mit den intimen Details einer internen Liebesaffäre herumplagen. In einem öffentlich gewordenen Mailverkehr wird einem Polizeikader Stalking vorgeworfen. Die Untersuchung dazu werden die Zuger nicht selbst durchführen.

Es riecht nach Rache. Doch was genau hinter dem am Freitag veröffentlichten Mailverkehr zwischen einer Polizistin und einer Kantonsmitarbeiterin steckt, bleibt zu weiten Teilen im Dunkeln (zentralplus berichtete). Diversen Medien und Behördenstellen wurde die Korrespondenz der beiden Frauen zugespielt, die nahelegt, dass ein Zuger Polizeikader eine Frau gestalkt haben könnte.

Noch lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, wer die Mails tatsächlich weitergeleitet hat und ob an den Vorwürfen etwas dran ist. Inzwischen wurden die Polizistin und der Polizist, die ein Verhältnis gepflegt haben sollen, vom Dienst suspendiert (zentralplus berichtete). Die Zuger Polizei hat in der Folge eine strafrechtliche Untersuchung angekündigt.

Viele offene Fragen zu klären

Wie am Montag auf Anfrage von zentralplus bekannt wird, soll diese von der Kantonspolizei Zürich geleitet werden. Das sagt die Zuger Polizeisprecherin Sandra Peier. Die Kollegen vom Nachbarkanton werden dabei vor allem drei Fragen zu klären haben: «Im Fokus der Ermittlungen steht, wer das E-Mail tatsächlich versendet hat, ob dadurch eine Amtsgeheimnisverletzung vorliegt und ob noch weitere strafrechtliche Handlungen begangen worden sind», so Peier.

Im Bezug auf die Amtsgeheimnisverletzung ist auch relevant, dass am Ende des Mailverkehrs, der über die offiziellen Mailaccounts der Kantonsangestellten lief, ein Journaleintrag der Zuger Polizei zu einem Unfall im August beigefügt ist. Was das interne Dokument mit der Affäre und den implizierten Vorwürfen zu tun haben soll, wird aus den öffentlich gemachten Dokumenten dabei nicht klar.

Polizisten bleiben suspendiert

Ob die Untersuchung innerhalb weniger Wochen abgeschlossen werden kann, oder ob sie gar Monate dauern wird, ist noch nicht absehbar. «Es ist derzeit nicht möglich, eine Zeitangabe zu machen», so Peier. So ist auch offen, wie lange die beiden Mitarbeiter der Zuger Polizei ihrer Arbeit nicht nachgehen können. «Sie bleiben bis auf Weiteres freigestellt.»

Die Zuger Regierung und die Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zug sind nach Bekanntwerden der Affäre umgehend von der Polizei über den Vorfall und die getroffenen Massnahmen informiert worden.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von mebinger
    mebinger, 23.12.2019, 13:09 Uhr

    Wieder ein Racheakt einer verschmähten Frau?Zugs Verwaltung wäre gut beraten nicht über zu reagieren und zuerst gar nichts zu glauben

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