Auftakt zur Strassenmusik am Lucerne Festival

Exotische Musik vom Volk fürs Volk bringt Luzern zum Klingen

In den Gassen: die Minanzi Mbira Band. (Bild: zvg, Patrick Hürlimann/Lucerne Festival)

Sie stehen nicht auf Klassik, dafür auf exotische Volksmusik aus aller Welt? Dann ab ans Festival «In den Strassen», die gratis zugänglichen Weltmusik-Konzerte des Lucerne Festival. Bis am Sonntagabend füllen acht Bands die Luzerner Gassen und Plätze mit Musik.

Während sechs Tagen lebt beim Strassenmusik-Festival die Luzerner Altstadt auf. Am Dienstag wurden vor dem KKL die acht Bands des Festivals «In den Strassen» vorgestellt. Die Franzosen von Les Fils Canouche erhielten bei der Präsentation am meisten Applaus – und dürften wohl auch heute Abend um 18 Uhr vor dem Regierungsgebäude wieder zum Tanzen laden.

Oder Ayom, eine Band aus den Ländern Brasilien, Argentinien, Italien und Angola. Deren Musik packte mit mediterranen Melodien und Samba-Rhythmen. Die Lokalmatadoren von Iheimisch, einem Trio, das sich an der Musikhochschule Luzern kennengelernt hat, suchte sich hingegen ein eigenes musikalisches Zuhause zwischen Volksmusik und Jazz  –  und fand einen hörenswerten gemeinsamen Urklang.

Erhielten den grössten Applaus: Les Fils Ganouche aus Frankreich. (Bild: hae)

Gypsy-Swing, Salsa und Schwyzerörgeli-Jazz, Afrika-Rhythmen, Norwegen-Streicher oder Balkanklänge? Auch das gehört zum Lucerne Festival: «In den Strassen», das Weltmusik-Festival im Festival, bringt allsommerlich die ganze Stadt zum Klingen. Bis am Sonntagabend sorgen acht internationale Musikgruppen in den Gassen und auf den Plätzen Luzerns für ein buntes Musikspektakel. 

Grammy-Nomination und Weltmusik-Charts

Es sind auch wieder äusserst renommierte Künstler darunter: La Cuneta Son Machin etwa, eine Latin-Band aus Nicaragua, durfte unlängst eine Grammy-Nomination feiern. Die beiden Musiker Vardan Hovanissian und Emre Gültekin aus Armenien und der Türkei stehen mit ihrer neuen CD auf Platz eins der europäischen Weltmusik-Charts. Ihre Auftrittsorte sind Kornmarkt, Weinmarkt, Mühlenplatz und Jesuitenplatz. Hier wechseln sich jeweils zwei Gruppen pro Abend ab. 

Die Auftrittsorte: 

Der Stile sind viele – aus der ganzen Welt. Das versprach am Dienstagabend bei der Präsentation der acht Bands auch Michael Haefliger, Intendant des Lucerne Festival. Er sagte dem begeisterten Publikum: «Es werden sich bei Ihnen neue Welten erschliessen. Musik ist Vielfalt – das zeigt unser alljährliches Rahmenfestival, auf das wir stolz sind.»

Grussworte der Regierung

Stadträtin Franziska Bitzi, die sich «begeistert wie jedes Jahr» zeigte, überbrachte Grussworte der Regierung. Die Politikerin erinnerte an die legendären Internationalen Musikfestwochen (IMF), die unter dem schlankeren Namen «Lucerne Festival» weltbekannt bleiben. 

Internationales, lokal zu bestaunen. (Bild: zvg, Patrick Hürlimann/Lucerne Festival)
Raus mit der Kultur – aber richtig!
<!-- wp:paragraph --> <p>Am Strassenmusikfestival werden die öffentlichen Plätze zur Spielwiese für Musik. Kultur generell wirkt als gesellschaftliches Bindeglied, als belebender Impuls. Wie kann Luzern davon profitieren? zentralplus lädt am Dienstag, 10. September, ab 19 Uhr zum geselligen Podium mit Diskussion in die Café-Bar Güllen. Gäste diskutieren mit dem Publikum darüber, wie die öffentlichen Orte die Stadt Luzern prägen: Sind es die grossen Events? Oder doch eher die überraschenden Nischen? Wie präsentiert sich Luzern an seinen öffentlichen Orten? Und wie könnte sie dies anders machen? Die Gäste: Mario Lütolf (Stadt Luzern), Catherine Huth (Kulturschaffende), Ronya Enzmann (B-Sides) sowie Benedikt von Peter (Luzerner Theater). Dienstag 10.9., ab 19 Uhr. Podium zwischen 19.30 und 21 Uhr, die Bar schliesst um 22 Uhr. Der Eintritt ist frei. Moderation: Jonas Wydler (zentralplus).</p> <!-- /wp:paragraph -->

Das Wort «international» fiel laut Bitzi mit einer Modernisierung des Markenauftrittes leider raus. «Doch hier am Gassen-Festival bleibt am besten spürbar, wie sich während dieser Sommerwochen Musiker aus den verschiedensten Kontinenten in Luzern ein Stelldichein geben.»

«In den Strassen», das Weltmusik-Festival im Festival, schaffe Begegnungsorte, so Bitzi, und «der Stadtrat will eine lebendige Stadt – hier finden Sie das». Schön sei es, wenn exotische Instrumente wie die Laute Duduk, das Daumenklavier oder auch das heimische Schwyzerörgeli die Musikfans entführten, und diese Musiker überwänden Grenzen zwischen KKL und Luzerns Strassen. Beim Festival «In den Strassen» ergehe es Bitzi ein bisschen wie beim Blue-Balls- und dem Honky-Tonk-Festival: «Man bleibt, wenn es einem gefällt.»

Die Bands werden diese Tage bestens motiviert auftreten. Organisator Hugo Faas sagte: «Strassenmusik ist die ehrlichste Sache der Welt. Denn die Musiker bekommen hier das direkteste Feedback: Die Leute gehen gleich weiter, wenn es nicht gefällt!»

«In den Gassen»-Organisator Hugo Faas. (Bild: hae)

Beim ersten Schaulaufen unter dem KKL-Dach blieben jedenfalls viele Passanten stehen. Sie genossen die Lebensfreude an diesem sommerlichen Abend, schnupperten exotische Klänge und liessen sich treiben. Es ist wahrlich Musik vom Volk fürs Volk.

Und es ging wohl allen gleich: Nach solchen Klängen ist man beschwingt und verzaubert. Und tanzt vielleicht für eine laue Nacht lang zu bislang unbekannter Musik …

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