Es bleibt dabei: EVZ führt dynamische Preise ein

Zuger Klubführung setzt sich mit kritischen Fans zusammen

Einzeltickets auf der Zuger Stehrampe, die vor dem zweiten Finalspiel zum Schauplatz einer beeindruckenden Choreo wurde, werden dynamischen Preisen unterzogen. (Bild: EVZ)

Anfang September wird der EV Zug als europaweit erster Sportverein Einzeltickets für die kommenden Heimspiele anbieten, deren Preis von einem vollautomatisierten Ticketsystem errechnet wird. Dagegen hatte die EVZ-Fangruppierung vehement protestiert.

Im Forum der klubeigenen Homepage entbrannte eine Kontroverse, als EVZ-CEO Patrick Lengwiler im Juli die Einführung der dynamischen Preise ab Beginn der nächsten Meisterschaft in einem Artikel von zentralplus bekannt gab. Drei Tage später verschafften die Kritiker dieses Systems ihrem Unmut mit Spruchbändern in der Umgebung der Bossard-Arena Luft (zentralplus berichtete).

Darauf stand zum Beispiel: «Topspiel-Zuschlag und Preiswillkür – ein klares Indiz für fehlendes Gespür». Bis anhin kostete jedes Stehplatzticket im EVZ-Sektor 28 Franken, unabhängig von Spieldatum und Gegner. Laut Lengwiler kann die Preisspanne bei einem weniger attraktiven Heimspiel-Gegner zwischen 19 und 31 Franken betragen.

Und die Fans der «Herti Nordkurve Zug» drohten: «Sollte der EVZ weiterhin an der Einführung dynamischer Preise festhalten, behalten wir es uns vor, Massnahmen gegen das System einzuleiten.»

Lengwiler bleibt bei seiner Überzeugung

Aber während einige EVZ-Fans die Argumentation der Klubführung für die Einführung der dynamischen Preise nachvollziehen konnten, konnte der Fan-Protest Lengwiler zu keinem Umdenken bewegen. Von der Kritik aus gewissen Fankreisen habe er während seiner Ferien Kenntnis genommen, sagt der CEO.

«Wir werden zusammensitzen, zuhören, unseren Standpunkt erläutern und die Sache ausdiskutieren.»

EVZ-CEO Patrick Lengwiler

Aber diese hat nichts an seiner Überzeugung ändern können, dass dynamische Preise die Zukunft im Sportmarkt sein werden. Und dass der EVZ Wort halten wird: «Wir führen dynamische Preise nicht dazu ein, um unsere Ticketpreise zu maximieren. Sondern, um die Auslastung des Stadions bei Spielen gegen weniger attraktive Gegner zu optimieren», versprach Lengwiler schon vor Wochen.

EVZ geht auf kritische Fans zu

Die EVZ-Führung will auf die unzufriedene Fangruppierung zugehen. «Wir werden zusammensitzen, zuhören, unseren Standpunkt erläutern und die Sache ausdiskutieren. Wegen Ferienabsenzen hat das bisher noch nicht geklappt», sagt Lengwiler.

Das Treffen soll nun in den September-Tagen stattfinden, in denen der EVZ erstmals mit dem vollautomatisierten Ticketsystem Plätze anbieten wird. Dynamischen Preise wird es in der Bossard-Arena nur für Stehplätze auf Zuger Seite und für rund 100 normale Sitzplätze geben.

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