Partyboote tuckern freitags im Luzerner Seebecken

Polterabend für alle: Grellbunte Party auf dem See

Auch ein Rücken kann entzücken: das Boot von hinten. 

(Bild: hae)

Eine Tradition schwappt unweigerlich auf den Vierwaldstättersee über: Die Partyboote des Jungunternehmers Sämi Imholz schippern Hunderte von Verkleidungs- und Tanzwilligen übers Wasser. Und wer um Mitternacht noch nicht genug hat, kann in einem Luzerner Club weitertanzen. 

Der Discostampfer «Happy» von Pharrell Williams dröhnt auf den beiden Decks des bunt beleuchteten Motorschiffes, das langsam vor der Nase zwischen Vitznau und Beckenried tuckert. Die Nacht wird dunkler, die Stimmung heller: 250 junge Menschen in neonfarbenen Tüllröckchen oder Shorts und hippen 80er-Shirts trotzen dem immer wieder einsetzenden Regen. Sie lachen, trinken und tanzen – und sind, klar bei dem Song: happy, glücklich.

Angefangen haben diese «Clubs auf See» des Luzerner Coaches Sämi Imholz vor 17 Jahren. Und zwar im Urner Becken, wo der aus Unterschächen, Uri, stammende 38-Jährige einst seine Eventfabrik gegründet hatte. «Ich wollte etwas Besonderes schaffen, das Menschen am Wochenende glücklich macht», sagt Imholz.

Damenfreuden: Drinks und Tanz.

Damenfreuden: Drinks und Tanz.

(Bild: zvg / Tino Scherer)

So fand einer seiner ersten Tanz- und Partyevents ganz klein auf einem Shuttleboot statt, im fast familiären Rahmen. «Bald schon sprach sich das herum, immer mehr wollten dabei sein. Und ich konnte jeweils in den lauen Freitagnächten des Sommers einen Nauen chartern.» 

Dieses archaische Kiestransportschiff wurde im Süden des Vierwaldstättersees bald dermassen zum Hype, dass heute bei Bekanntgabe der Cruises mit den verschiedenen Mottos schon nach kurzer Zeit alles ausgebucht war. Es sind Polterabende für alle: grellbunte Partys auf dem See.

Jungunternehmer, Veranstalter und Böötler: Sämi Imholz. 

Jungunternehmer, Veranstalter und Böötler: Sämi Imholz. 

(Bild: zvg)

Und so entschied sich Sämi Imholz, der mittlerweile in Luzern mit 30 Angestellten ein Marketing-Unternehmen betreibt, diese Partynächte auch im Luzerner Becken zu organisieren. Heisst das Urner Partyboot heute «Freitagsschiff», so nennt Imholz den bereits im dritten Jahr schwimmenden Club «Luzernerschiff».

Neun Partyfahrten bis August

Jeweils an neun Freitagnächten zwischen Juni und August startet das «Luzernerschiff» beim Casineum zur Partyfahrt und pflügt bis Mitternacht durch den Vierwaldstättersee. «Feel Free Friday» heisst dort das Motto während des ganzen Sommers, und Neonfarben im Bad-Taste-Style der 70/80/90er-Jahre sind Trumpf. Auf dem Urnersee geht es ähnlich zu und her, jeder Abend startet dort unter einem anderen Motto: Bad Taste, Après-Ski, Superhelden oder etwa Party Animals sind angesagt – musikalisch setzt man auch im Urner Becken vor allem auf 80er- und 90er-Sound. 

«Alle haben nur ein Ziel: ä güäti Zyt.»

Sämi Imholz, Veranstalter 

Sämi Imholz: «Die gespielte Musik ist bewusst retro, weil Bravo-Hits und Old-School oder Schlager und Ibiza-Grooves wieder sehr beliebt bei den Jungen sind.» Mit verschiedenen anderen Veranstaltern und Communities wie Teffli-Rally oder dem Hill Jam sucht Imholz auch Synergien. «Alle haben nur ein Ziel: ä güäti Zyt», so Veranstalter Imholz in seinem Ürner Dialekt. 

Gut verpflegt ist halb getanzt, und auch Ruhe lässt sich finden.

Gut verpflegt ist halb getanzt, und auch Ruhe lässt sich finden.

(Bild: hae)

Während das «Freitagsschiff» inzwischen durch Koni Scheuber durchgeführt wird, ist auf dem «Luzernerschiff» Kathrin Britschgi von der Imholz Team AG für die Gesamtorganisation verantwortlich.

Das «Freitagsschiff» auf dem Urnersee bietet an sechs Freitagen 1’000 Tanzverrückten Platz – auf dem «Luzernerschiff» sind es an neun Freitagen sogar mehr als 2’200. Imholz hat auch schon von der langjährigen Tradition während des Montreux Jazz Festival gehört, bei dem das grösste Motorschiff auf drei Etagen an Salsa-, Samba- und Bluesabenden jeweils 1’000 Gäste über dem Wasser tanzen lässt. 

Noch keine Polizeiboote

Auf dem Genfersee gab es aber schon gefährliche Zwischenfälle, als sich ziemlich gut Gelaunte vor lauter Gaudi mit den Kleidern in den See warfen. Seither patrouillieren immer Polizeiboote am Genfersee mit; das «Luzernerschiff» braucht das nicht.

Männerfreuden: Hoch den Schnupf!

Männerfreuden: Hoch den Schnupf!

(Bild: zvg / Tino Scherer)

«Solche Fahrlässigkeiten können und wollen wir uns nicht leisten – wir haben klare Regeln an Bord und engagieren uns für einen sicheren Event», sagt Imholz, der selber Böötler ist und um die Gefahren im Dunkeln auf dem Wasser weiss. Deshalb lässt er seine Klientel auf den Schiffen sich zwar warmtanzen und eintrinken, richtig Sich-gehen-lassen können sie dann in den Luzerner Bars, wo auf festem Boden dann allenfalls Sprünge von der Theke erlaubt sind. Oder Freudensprünge am Tisch der Bars Kaspar, Bar 59 oder Das schwarze Schaf.

Und dort sind die grellbunten Wellenreiter dann ein Blickfang sondergleichen. Party ahoi!

Diesen Freitagabend ist das «Luzernerschiff» bereits ausverkauft. Hier gibt’s mehr Infos.

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