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Die Zuger Polizei hat ihre Einsätze vom Jahr 2021 ausgewertet. Dabei zeigt sich: Zugenommen haben vor allem Cyber- und Sexualdelikte. Trotzdem verüben die Zuger im schweizweiten Vergleich wenig Straftaten.
Zuerst zum positiven: Verkehrsunfälle haben im Kanton Zug 2021 abgenommen. Statistisch gesehen kommen Verunfallte auch etwas glimpflicher davon. Doch dafür werden im Vergleich zum Vorjahr etwas mehr Personen leicht verletzt.
Andreas Lucchini, Chef der Bereitschafts- und Verkehrspolizei, betrachtet die wachsende Zuger Autodichte als einen möglichen Faktor. Weiter stelle man mehr Überforderungen oder verunsichertes Verhalten fest. Beispielsweise fahren gewisse Velofahrer lieber auf dem Trottoir, statt den Velostreifen auf der Fahrbahn zu verwenden.
Mehr Kriminaldelikte
Im Kriminalbereich stieg die Zahl der erfassten Straftaten leicht an. Waren es 2020 noch 29,9 Straftaten pro 2000 Zugerinnen, so sind es inzwischen 33,4 Straftaten. Damit liegen die Zuger aber noch unter dem schweizweiten Durchschnitt von 47,9. Einerseits hängt das mit der Zunahme an Cyber- und Sexualdelikten zusammen. Die Cyberkriminalität ist um ein Drittel gestiegen. Zudem werden nur rund ein Fünftel der Fälle aufgeklärt.
Andererseits beinhaltet der Bericht auch zum ersten Mal Widerhandlungen gegen das Personenbeförderungsgesetz. Darin ist beispielsweise das Fahren ohne gültiges Billett aufgeführt. Seit der Einführung im März 2021 hat die Zuger Polizei 531 Delikte verzeichnet.
Sexuelle Delikte stark angestiegen
Die Zahl der Handlungen gegen die sexuelle Integrität hat sich im vergangenen Jahr fast verdoppelt. Ehemals 80, hat die Polizei im Jahr 2021 144 Straftaten erfasst. Stark angestiegen ist die Zahl der sexuellen Handlungen mit Kindern, diese Zahl hat sich mehr als verdreifacht (7 in 2020, 23 in 2021). Ein Beispiel dafür ist der Fall eines Zuger Fussballtrainers, der sechs seiner Junioren sexuell genötigt hat (zentralplus berichtete).
Solche Fälle sind nicht ohne, gibt Thomas Nabholz, Chef der Kriminalpolizei, in der Mitteilung zu bedenken. Sie bedingen Ermittler, die «juristisch, taktisch und technisch über einen hohen Ausbildungsgrad verfügen und psychisch äusserst stabil sind».
Herausforderung Personalplanung
Für 2022 will die Zuger Polizei ihr Fokus auf die Personalplanung rücken. Denn demnächst stünden viele Pensionierungen an. «Da es für den Polizeiberuf keinen grossen externen Markt gibt und die polizeiliche Ausbildung von der Rekrutierung bis zum Abschluss drei Jahre dauert, muss die Personalplanung mindestens fünf Jahre im Voraus erfolgen.» Zudem werden die Fälle und Aufgaben spezialisierter, weshalb es mehr Fachspezialisten benötige.
- Medienmitteilung Zuger Polizei
- Polizeiliche Statistik 2021
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