Zuger prangert Berner Obdachlosen-Politik an

Thomas Aeschi löst erneut einen Shitstorm auf Twitter aus

Thomas Aeschi setzt sich mit seinem Tweet über einen Obdachlosen in die Nesseln.

Starke Gewitter gab es nicht nur in der freien Natur, sondern auch in den sozialen Netzwerken. Der Zuger SVP-Nationalrat Thomas Aeschi löste mit einem Bild von einem Obdachlosen in Bern ein regelrechtes «Twitter-Gewitter» aus.

Dienstag, 21. Juni, 7:36 Uhr. In Bern zieht ein starkes Gewitter auf, welches auch den Kanton Zug stark trifft. Allerdings handelt es sich nicht um ein gewaltiges Naturphänomen, sondern um ein «Twitter-Gewitter».

Auslöser dieser Empörung auf Twitter ist Thomas Aeschi. Der Zuger Nationalrat ist oft in Bern unterwegs und sieht dort auch die weniger schöne Seite der Stadt. Auch bei uns in der Schweiz gibt es Menschen, welche kein Dach über dem Kopf haben. Als ein Obdachloser am Dienstag beim Loeb-Egge, vor dem grossen Kaufhaus übernachtete, zückte Aeschi sein Handy.

Aeschi wollte die Stadt Bern kritisieren

In seinem Tweet erklärt Aeschi nicht, warum er dieses Bild nun genau veröffentlicht hat. Der einzige Text: «Dienstag, 21. Juni 2022, 7:36 Uhr, Bern.» Anfänglich zeigte Aeschi denn Mann noch ohne Balken über das Gesicht. Nach ersten Anfragen von Medienseite und Reaktionen auf Twitter machte der Zuger den Obdachlosen unkenntlich.

Ein User ist auch mit der zensierten Version nicht zufrieden und schreibt: «Auch wenn die Person jetzt unkenntlich gemacht wurde, ist es dennoch respektlos. Aeschi du bist einfach eine widerliche Person!»

Kurz vor 11.00 Uhr, schreibt Aeschi unter diesen Kommentar die Erklärung, warum er dieses Bild veröffentlicht hat. Er wolle nicht den Mann auf dem Bild angreifen, sondern die Stadt Bern.

Tweet von Thomas Aeschi löst Shitstorm aus

Der negative Kommentar bleibt nicht der einzige. Es gibt zwar auch vereinzelt Zuspruch von Menschen, die bestätigen, dass sich Bern negativ verändert habe. Der Zuger kassiert allerdings von den meisten Usern eine kalte Kommentar-Dusche.

Weiter meint ein User: «wieso helfe wenn mer au foti chan mache?» Dass ein Kommentar auch immer wieder auf den Autor zurückschnellen kann, fasst dieser Kommentar zusammen: «Ihnen ist schon bewusst, dass beim Finger-Pointing 3 Finger auf Sie selbst zeigen?»

Diese «drei Finger» werden auch in diesem Kommentar angesprochen. «Und was soll dieser Tweet aussagen? Die einzige Aussage, die ich hinter diesem Tweet sehe, ist, dass Sie im Nationalrat vielleicht politisch etwas falsch machen, wenn es Menschen gibt, die am Dienstag, 21 Juni 2022 um 7:36 in Bern auf der Strasse schlafen müssen.»

Einige Berner schreiben, dass dieser Mann in der Stadt bekannt ist. Die Lüftungsschlitze vor dem Kaufhaus, sei sein Stammplatz. «Wenn Sie ihn gestern zum ersten Mal gesehen haben, gehen Sie aber mit ziemlichen Scheuklappen durch den Alltag. Oh, Moment», schreibt ein User.

Verwendete Quellen

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