Betrüger treiben Busse ein

Neue Betrugsmasche in Luzern: Achtung vor dieser SMS

Die Betrüger verschicken SMS und leiten ihre Opfer auf ein gefälschtes Portal, angeblich von der Luzerner Polizei, um Geld zu erschleichen. (Bild: Symbolbild Adobe Stock)

In Luzern kursiert eine neue Betrugsmasche. Die Betrüger geben sich als Polizisten aus und verschicken SMS mit der Forderung, angeblich offene Bussen zu bezahlen.

Rund zwei Dutzend Meldungen seien seit gestern bei der Luzerner Polizei eingegangen. So schreibt es diese in einer Medienmitteilung. «Es handelt sich dabei um eine ganz neue Masche, wie wir sie Luzern bisher nicht kannten», sagt Yanik Probst, Mediensprecher der Luzerner Polizei.

So sieht das SMS aus, welches die Betrüger versenden (Bild: Luzerner Polizei).

Das Vorgehen: Die Betrüger verschicken SMS, welche angeblich von der Polizei stammen. In der Nachricht heisst es, dass aufgrund eines Fehlverhaltens im Strassenverkehr eine Busse fällig sei und die Zahlungsfrist dafür bald ablaufe. Bei der SMS wird ein Link mitgesendet, welcher auf ein angebliches Portal der Luzerner Polizei führt, um die Busse bezahlen zu können. «Bei dieser SMS und dem Portal handelt es sich jedoch um Fälschungen und somit um einen Betrugsversuch», schreibt die Polizei.

Polizei versendet keine SMS

Ob denn auch tatsächlich Personen auf die Masche hineingefallen seien, könne er nicht sagen, erklärt Probst. «Wie oft in Fällen der Cyberkriminalität gibt es eine hohe Dunkelziffer.»

Derzeit versuche die Polizei schnellstmöglich, das gefälschte Portal, über welches die Betrüger die Busse einforderten, vom Netz zu nehmen.

In ihrer Mitteilung betont die Polizei: «Die Luzerner Polizei versendet keine SMS, um Bussen einzufordern oder Personendaten zu erfragen»

Die Luzerner Polizei rät Betroffenen, die die SMS erhalten haben, folgendes:
- Klick nicht auf den Link, lösche die Nachricht und sperre den Absender.
- Gib nie sensible Daten von dir preis.
- Im Zweifelsfall ist es immer ratsam, sich direkt beim betreffenden Unternehmen (in diesem Fall der Luzerner Polizei) oder bei der betreffenden Institution zu melden, um die Seriosität des Inhalts zu überprüfen.

Wer Bankdaten auf der Plattformen angegeben habe, solle sich umgehend bei der Bank melden und die Karte sperren lassen.

Falsche Polizisten und Schockanrufe

Luzerner und insbesondere Seniorinnen werden immer wieder Opfer von Telefonbetrügern. Vier von fünf aller über 55-Jährigen wurden in den vergangenen Jahren mit einem Betrugsversuch konfrontiert (zentralplus berichtete). Beliebte Maschen sind beispielsweise falsche Polizistinnen oder Bankangestellte, die angeblich das Geld ihrer Opfer in Sicherheit bringen wollen.

Zugenommen haben auch Schockanrufe: Dabei erzählen Betrüger, eine nahestehende Person habe einen Unfall erlitten oder befinde sich sonst in einer schweren Notlage. Diese könne angeblich abgewendet werden, wenn das Opfer einem Boten eine möglichst hohe Geldsumme übergebe. Im letzten Jahr hatten Betrüger mit solchen Schockanrufen mehr als acht Millionen Franken erbeutet.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung Luzerner Polizei
  • Telefonat mit Yanik Probst, Sprecher der Luzerner Polizei
  • Medienarchiv zentralplus
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