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In den letzten Tagen sind im Kanton Zug wieder Telefonbetrüger aktiv. Und laut der Zuger Polizei haben die Betrüger nun eine neue Masche.
Würdest du mithelfen, wenn die Polizei dich darum bäte, sie dabei zu unterstützen, einen Verbrecher zu schnappen? Einmal ein bisschen James Bond Luft schnuppern, das klingt doch gar nicht schlecht. Nur gibt es einen Haken an der Geschichte. Der Polizist, der dich um Hilfe bittet, ist nicht echt, sondern der wahre Betrüger.
Die Zuger Polizei berichtet von einer neuen Masche der Telefonbetrüger. Passiert ist es am 3. November. Das Telefon einer 81-jährigen Frau klingelte und ein Mann, den sie nicht kannte, meldete sich. Der Betrüger sprach Mundart und gab sich am Telefon als Polizist aus. Er erzählte der Rentnerin, dass ihr Geld bei der Bank nicht mehr sicher sei und sie helfen könne, eine Straftat aufzuklären.
Rentnerin soll ihr Geld bei einem Bitcoin-Automaten einzahlen
Der Betrüger forderte die Frau auf, bei ihrer Bank einen grösseren Geldbetrag abzuheben. Das Geld soll sie dann bei einem Bitcoin-Automaten einzahlen. Ein Taxifahrer werde sie in Kürze abholen und sie dabei unterstützen.
Wenig später meldete sich der «Taxifahrer» telefonisch bei der Frau und fuhr sie zur Bank. Laut der Polizei erhielt die 81-Jährige während der ganzen Zeit mehrere Anrufe und wurde so stark unter Druck gesetzt. Am Ende hob sie rund 20'000 Franken ab und fuhr mit dem Taxifahrer nach Steinhausen. Dort übergab sie den Geldbetrag dem Mann, der dieser das Geld an einem Bitcoin-Automaten einzahlte.
Nummer wiederholt sich einen Tag später
Schon einen Tag später wiederholte sich die Geschichte. Die gleichen Täter melden sich erneut bei der Rentnerin. Anders als am Vortag erschien nun aber eine echte Taxifahrerin und fuhr die Frau zur Bank. Dort wurden sie aber von der Polizei erwartet und ein weiterer Geldtransfer konnte verhindert werden.
Die echte Taxifahrerin wurde vom angeblichen Neffen der 81-Jährigen telefonisch kontaktiert. In mehreren Anrufen erzählte dieser «Neffe» der Taxifahrerin einiges aus dem Leben der Rentnerin und dass sie dieses Geld dringend abholen und wieder einzahlen müsse. Die Taxifahrerin nahm den Auftrag entsprechend entgegen. Dabei handelt es sich um eine neue Vorgehensweise der Telefonbetrüger.
Einige Tage später gab es einen weiteren Fall mit der gleichen Masche. Diesmal versuchten die Täter einem 81-jährigen Mann Geld abzuknöpfen. Bei der Geldübergabe konnte die Zuger Polizei aber eingreifen und einen Betrüger schnappen. Es handelt sich um einen 30-jährigen deutschen Staatsangehörigen. Laut ersten Ermittlungen handelt es sich bei den beiden Fällen nicht um die gleichen Täter.
So verhinderst du einen Telefonbetrug
Die Zuger Polizei warnt erneut vor solchen Betrügern und mahnt, sich keinesfalls auf solche Anrufe einzulassen. Schützen Sie sich richtig und befolgen Sie folgende Tipps:
- Seien Sie misstrauisch, wenn ein Polizist / eine Polizistin Sie am Telefon auffordert, einen Geldbetrag abzuheben, einer fremden Person zu übergeben oder an einem Bitcoin-Automaten einzuzahlen.
- Seien Sie misstrauisch, wenn Ihnen ein Polizist / eine Polizistin am Telefon eine Geschichte erzählt und Ihnen sagt, Ihr Geld auf der Bank sei nicht mehr sicher.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und beenden Sie das Telefongespräch umgehend.
- Telefonbetrüger wählen ihre Opfer sehr oft im öffentlichen Telefonbuch aus. Sie suchen gezielt nach Personen mit traditionellen Vornamen, da dieser ein Hinweis auf das Alter liefern könnte. Schützen Sie sich, indem Sie nur den ersten Buchstaben Ihres Vornamens vermerken. Ändern Sie Ihren Telefonbucheintrag direkt online.
- Nehmen Sie Warnhinweise von Bankangestellten ernst und erlauben Sie diesen bei geringsten Zweifeln, die Polizei zu verständigen.
- Melden Sie sich im Zweifelsfall immer frühzeitig bei der richtigen Polizei (Notruf 117), um Unsicherheiten zu klären.
- Medienmitteilung Zuger Polizei
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