Im Mai 2019 wollte ein Pilot auf dem Flugplatz Beromünster eine Flugstunde nehmen, um seine Fluglizenz zu erneuern. Der Flug zusammen mit einem Fluglehrer endete in einem Unfall. Jetzt zeigt der Unfallbericht den Grund für die Bruchlandung auf.
Ein Pilot mit dem Jahrgang 1959 hatte aus beruflichen Gründen länger keine Zeit für sein Hobby. Rund zwei Jahre war der Mann nicht mehr in der Luft, als er seine Fluglizenz reaktivieren wollte. Dazu musste er einen Prüfungsflug mit einem Experten bestehen. Um sich auf diesen Prüfungsflug vorzubereiten, wollte der Pilot zusammen mit einem Fluglehrer am 14. Mai 2019 trainieren. Bei diesem Flug passierte der Unfall.
Die Wetterbedingungen waren nicht leicht
Das Flugzeug des Typs Cessna 172P startete an dem Tag bei eher ungünstigen Wetterbedingungen. Es herrschte trockenes und ziemlich sonniges Wetter. Allerdings gab es eine Bisenturbulenz und seitliche Windböen in der Stärke von bis zu 33 Kilometern pro Stunde.
Wie die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) in ihrem Schlussbericht schreibt, geriet das Flugzeug beim Landeanflug in Turbulenzen. Die Sust beschreibt die Szene im Endanflug folgendermassen: «Jetzt bemerkte der Pilot, dass der Wind stärker wurde.» Der Pilot verringerte die Leistung des Flugzeuges und flog die Piste an. «Plötzlich begann das Flugzeug stark zu sinken. Jetzt griff der Fluglehrer zum Leistungshebel und beide gaben zusammen Vollgas. Der Fluglehrer zog in dieser Phase zusätzlich noch am Höhensteuer.»
Die beiden konnten dann aber nicht mehr verhindern, dass die Maschine 65 Meter vor dem
Pistenanfang im dichten Gerstenfeld aufsetzte. Das Flugzeug hat sich nach dem Aufsetzen überschlagen und kam etwa 35 Meter vor dem Pistenanfang auf dem Rücken liegend zum
Stillstand. Beide Piloten konnten die Cessna selbständig und unverletzt verlassen.
Anflug war zu langsam – Fluglehrer griff zu spät ein
Als Hauptgrund für den Unfall nennt die Sust die Anfluggeschwindigkeit. Wenn die Bedingungen turbulent sind, fliegen die Piloten die Piste mit einer leicht höheren Geschwindigkeit an. «Turbulenzen führten dazu, dass sich diese bereits geringe Fluggeschwindigkeit kurzfristig noch weiter reduzierte», steht im Bericht. Die Leistung wurde für die Landung zu früh reduziert, was den Geschwindigkeitsabfall noch verstärkte. Auch habe der Fluglehrer am Ende zu spät reagiert.
- Schlussbericht SUST