Schleiss und Michel sind ihm dicht auf den Fersen

Zuger Regierungsrat: Beat Villiger ist der Mandatskönig 2018

Ist manchmal selbst so eine Art «Oligarch»: Bei der Dreikönigskonferenz der CVP in Zug hatte Sicherheitsdirektor Beat Villiger das entsprechende Kuchenglück.

(Bild: woz)

Der Zuger Regierungsrat präsentiert die aktuelle Liste der Mandate seiner Mitglieder. Für das Jahr 2018 zeigt sich, dass Beat Villiger bei der Anzahl Mandate an der Spitze steht. Anders sieht es aus, wenn es um die Zahl der Sitzungen und um die Einkünfte geht. 

Der Zuger Regierungsrat veröffentlicht jährlich eine Übersicht der nebenamtlichen Tätigkeiten seiner Mitglieder. Die Zahlen für 2018 zeigen: Der just vor den Wahlen in die Schlagzeilen geratene Beat Villiger (zentralplus berichtete) hatte im vergangenen Jahr am meisten Mandate inne, nämlich deren 18. Villiger (CVP) dicht auf den Fersen sind Stephan Schleiss (SVP) und Matthias Michel (FDP) mit je 17. Danach folgen Manuela Weichelt (ALG, 13), Heinz Tännler (SVP, 11), Urs Hürlimann (FDP, 11) und Martin Pfister (CVP, 8). Berücksichtigt wurden sowohl offizielle als auch private und parteipolitische Mandate.

Wenn hingegen die Anzahl Sitzungen berücksichtigt wird, schwingt Finanzdirektor Heinz Tännler obenaus, wobei pro Sitzung mit einem Halbtag gerechnet wird. 140 Halbtage werden für Tännler budgetiert. Vor allem, dass er als OK-Präsident das Esaf in Zug amtet, fällt mit 100 Halbtagen ins Gewicht. Es folgen Stephan Schleiss (73) und Matthias Michel (65).

Fast 90’000 Franken gingen in die Staatskasse

Letzterer tritt jedoch nicht bloss als Regierungsrat ab, sondern per Generalversammlung vom 4. Mai auch als Mitglied im Bankenrat der Zuger Kantonalbank. So fallen bereits 21 Sitzungen weg. Dafür wird er im Herbst für den Ständerat kandidieren (zentralplus berichtete). Schlusslicht ist der abgetretene Baudirektor Urs Hürlimann mit 25 Sitzungen.

Ebenfalls aufgelistet ist die Entschädigung für die Staatskasse. Denn seit zwei Jahren gilt: Sämtliche Honorare und Entschädigungen (inklusive Sitzungsgelder) aus Mandaten, die ein Mitglied des Regierungsrats im Auftrag des Kantons ausübt, fallen in die Staatskasse. 2018 sind so rund 89’000 Franken in die Staatskasse geflossen.

Über die Hälfte durch Matthias Michel

Hauptverantwortlich dafür war Matthias Michel. Als Verwaltungsrat der Zuger Kantonalbank fielen über 50’000 Franken an. Auf Rang zwei folgt Heinz Tännler mit Mandatserträgen im Umfang von gut 22’000 Franken, vor allem dank seiner Tätigkeit als Vizepräsident im Vorstand der Zuger Pensionskasse.

Auf Rang drei folgt Beat Villiger mit gut 11’000 Franken. In seinem Fall schenken vor allem seine Mandate als Verwaltungsratspräsident der kantonalen Gebäudeversicherung (7’000 Franken) und als Mitglied bei Swisslos (3’822 Franken) ein.

Von Hürlimann kam nichts

Danach folgt eine grosse Lücke zum Trio Martin Pfister (1’800 Franken), Stephan Schleiss (1’500 Franken) und Manuela Weichelt (1’307 Franken). Gar keine Entschädigung an die Staatskasse musste Urs Hürlimann verrichten.

Für den neu zusammengesetzten Regierungsrat existiert ebenfalls bereits provisorisch eine Mandatsübersicht. Hier belegt gleich ein Trio den Platz an der Mandatssonne, bestehend aus Stephan Schleiss, Beat Villiger und der neuen Volkswirtschaftsdirektorin Silvia Thalmann-Gut (CVP) mit je 16 Mandaten. Letztere ist unter anderem Mitglied der Swiss Blockchain Federation, welche von Tännler präsidiert wird (zentralplus berichtete).

Hostettler an der Spitze der Denkmalkommission

Danach folgen Heinz Tännler (10 Mandate), Florian Weber (FDP, 10), Andreas Hostettler (FDP, 9) und Martin Pfister (9). Weber sitzt unter anderem im Stiftungsrat der Stiftung Wildspitz und ist Aktuar der Alpli-Schiesskommission.

Andreas Hostettler übernimmt von Manuela Weichelt die Direktion des Innern. Damit einher geht, dass er unter anderem die Denkmalkommission präsidiert und Mitglied der Diözesankonferenz des Bistums Basel wird. Bei Tännler nicht mehr auf der Liste: sein Amt als Präsident des Vereins Minergie Schweiz. Er trat 2018 von dem Amt nach acht Jahren zurück.

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