Krienser Finanzen: Silberstreifen am Horizont?

«Willkommene Entlastung bestätigt unseren Kurs»

Der Krienser Finanzchef Franco Faé kann bessere Zahlen präsentieren als erwartet. (Bild: zentralplus)

Die Gemeindefinanzen von Kriens sind auf dem Weg der Besserung. Zwar schliesst die Jahresrechnung 2015 immer noch mit Verlust ab. Doch dieser sei um 1,84 Millionen kleiner als erwartet, teilte die Luzerner Vorortgemeinde mit. Der Gemeinderat fühlt sich deshalb in seinem finanzpolitischen Kurs bestätigt. Frühestens 2018 rechnet Kriens mit schwarzen Zahlen.

Bei einem Gesamtaufwand von 174,31 Millionen Franken und einem Ertrag von 172,9 Millionen Franken schliesst die Jahresrechnung der Gemeinde Kriens 2015 zwar, wie erwartet, mit einem negativen Ergebnis ab. Doch der Aufwandüberschuss ist halb so klein wie erwartet. «Statt wie ursprünglich geplant 3,2 Millionen Franken konnte der Aufwandüberschuss mehr als halbiert werden und beträgt jetzt noch 1,4 Millionen Franken», teilte die Gemeinde mit.

Kein Bilanzfehlbetrag

Das wirke sich kurz- und mittelfristig positiv auf die finanzpolitische Lage der Gemeinde Kriens aus. «Die Gemeinde Kriens verfügt entgegen den Erwartungen weiterhin über Eigenkapital und weist daher keinen Bilanzfehlbetrag aus. Die erwartetet Mehrbelastung von 1,8 Mio. Franken entfällt und wird damit auch in den Folgejahren für eine Entlastung sorgen», heisst es in der Pressemitteilung.

«Hohe Ausgabendisziplin»

Mit einer hohen Ausgabendisziplin sei es gelungen, den Finanzhaushalt unter Kontrolle zu halten. Und dies, obschon in den Bereichen Gesundheit (plus 1,3 Millionen Franken) und Soziale Wohlfahrt (plus 0,4 Millionen Franken) die Kosten stark vom budgetierten Aufwand abweichen.
Die Pflegeleistungen und die Anzahl betagter Heimbewohner haben laut der Mitteilung 2015 stark zugenommen. Dies habe zu zusätzlichen Restfinanzierungskosten von 500’000 Franken in Krienser Heimen und von 700’000 Franken in auswärtigen Heimen geführt. In der Sozialhilfe nahmen die Kosten bloss um 100’000 Franken zu. Im Bildungsbereich aber fielen die Ausgaben um 800’000 Franken tiefer aus als budgetiert.

Höhere Steuererträge als angenommen

Auch bei den Einnahmen zeige sich, dass die budgetierten Werte eingehalten werden konnten. Die Steuererträge seien im Vergleich zum Budget um 1,9 Mio. Franken mehr angestiegen als budgetiert. Kriens nahm 84,67 Millionen Franken an Steuern an. Dabei hätten zusätzliche Erträge aus nachträglichen Steuern sowie aus Sondersteuern das leicht gebremste Wachstum bei den ordentlichen Steuern kompensiert. «Insgesamt fielen die Einnahmen der Gemeinde Kriens rund 3 Millionen Franken besser aus als erwartet», schreibt die Gemeinde.

«Säckelmeister» warnt aber vor Euphorie

Finanzvorsteher Franco Faé warnt aber trotzdem vor allzu grosser Euphorie: «Wir sind mit unseren Gemeindefinanzen auf dem richtigen Weg, aber noch nicht über dem Berg.» Das Ergebnis der Jahresrechnung 2015 sei aber ein positives Zeichen dafür, dass die Gemeinde Kriens die Kraft habe, die angespannte Finanzlage zu meistern.

Zudem bestätige das Ergebnis den vom Gemeinderat eingeschlagenen finanzpolitischen Weg: «Das konsequente Einhalten des Viersäulenkonzeptes zur Sanierung der Gemeindefinanzen ermöglichte uns einen Etappenerfolg. Daran müssen wir nun konsequent weiterarbeiten, um 2018 wieder schwarze Zahlen und ab 2019 wieder einen Ertragsüberschuss erwirtschaften zu können.»

Und die Investitionen?

Die Investitionen von 29,5 Millionen Franken seien zwar wie geplant hoch gewesen, werden aber als «zielgerichtet und wohlüberlegt» bezeichnet. Viele dieser Investitionen beträfen Infrastruktur-Anlagen für die Allgemeinheit. «Wir wollen Kriens damit fit machen für die Zukunft» sagt Franco Faé.

Mit dem Neubau für Feuerwehr und Werkhof im Eichenspes, dem Bau der Freizeitanlage Langmatt und den ersten Arbeiten für den Neubau des Zentrum Pilatus wirke sich das Gesamtprojekt «Zukunft Kriens – Leben im Zentrum» auch auf die Gemeinderechnung aus. Mit 36 Prozent den Löwenanteil an den Investitionen habe im Jahr 2015 die Bildung ausgewiesen.

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