Von Spenden, Inseraten und Sponsorenläufen

So viel geben die Zuger Parteien für die Wahlen aus

Nicht alle Zuger Parteien sind gleich transparent, was ihr Budget für den Wahlkampf anbelangt. (Bild: Adobe Stock)

Transparenz heisst das Gebot der Stunde. Betont offenherzig zeigen sich die Linken, wenn es um ihr Budget für den Wahlkampf geht. Andere Parteien tun sich schwerer mit dem Thema.

Was lassen sich die Zuger Parteien ihren Wahlkampf kosten? Diese Frage ist aktueller denn je. Erst vor Kurzem reichte ein links-grünes Bündnis die Transparenz-Initiative ein. Sie fordert, dass Parteien und Politikerinnen ihre Budgets für Wahlen und Abstimmungen offenlegen (zentralplus berichtete).

Das Bündnis geht nun mit gutem Beispiel voran. Die Parteien, darunter ALG, Junge Alternative, Juso, GLP, Junge GLP und Parat, veröffentlichten diese Woche ihre Wahlkampfbudgets. «Damit zeigen wir, dass das ohne grossen Aufwand umzusetzen ist», lässt sich Delia Meier, Co-Präsidentin der Zuger Transparenz-Initiative, in einer Mitteilung zitieren.

Kandidierende zahlen Wahlkampf auch aus eigenem Sack

So schlüsselt die Alternative – die Grünen (ALG) ihr Budget im Detail auf. Auf 110'000 Franken beläuft es sich total. Spenden an die Partei machen dabei gerade mal 8'000 Franken aus. Mit 50'000 Franken kommt der Löwenanteil von den Ortsgruppen. Weitere Geldquellen sind ein Sponsorenlauf (12'000 Franken) und die Unterstützung durch die Mutterpartei Grüne Schweiz (16'000 Franken).

Den grössten Teil des Budgets fressen die Kosten für Druck, Fotografie, Grafik und Personal auf (57'000 Franken). Wahlveranstaltungen sind hingegen lediglich mit 5'000 Franken dotiert, Give-aways mit 8'000.

Auch die Regierungsratskandidatin der ALG, Tabea Zimmermann Gibson, gewährt Einblick in ihre Finanzen. Ihr Budget für den Wahlkampf beträgt 51'000 Franken, wovon sie 20'000 aus der eigenen Tasche berappt. Spenden machen 10'000 Franken aus, der Beitrag der Kantonalpartei 21'000.

20'000-Franken-Spende für die GLP

Über eine ungewöhnlich grosse Zuwendung darf sich die GLP Zug freuen. Die ehemalige GLP-Kantonsrätin Michèle Kottelat trägt mit ihrer 20'000-Franken-Spende mehr als ein Viertel an das Wahlkampfbudget der Partei bei (75'000 Franken). Was hat es damit auf sich? zentralplus hat bei GLP-Präsidentin Tabea Estermann nachgefragt, die selber für den Regierungsrat kandidiert (zentralplus berichtete).

«Mehr Wählerinnen konnten wir nicht erreichen, weil uns die finanziellen Mittel fehlten»

Tabea Estermann, Präsidentin GLP Kanton Zug

«Ein solcher Betrag ist in der Tat unüblich. Normalerweise bewegen sich Parteispenden in der Höhe von 200 bis 300 Franken», sagt sie und erklärt: «Michèle Kottelat ist überzeugt, dass die GLP gute Leute hat und will, dass die Partei dieses Jahr erfolgreich ist.»

«Spenden sind wichtig für die GLP. Dadurch, dass wir nur wenige Amtsträger in unseren Reihen haben, fallen die Mandatsabgaben gering aus», sagt Estermann. Geld allein würde zwar keinen Wahlkampf gewinnen, es sei für die Partei trotzdem matchentscheidend. «Bei den Wahlen 2018 erreichten wir eine Parteistärke von 5,3 Prozent. Mehr Wählerinnen konnten wir nicht erreichen, weil uns die finanziellen Mittel fehlten», sagt sie.

Das sei dieses Jahr anders. «Wir hoffen auf 8 Prozent, bei 10 würden wir gross feiern», so Estermann.

Arme Jungparteien, schweigsame Bürgerliche

Mehr als doppelt so hoch wie bei der GLP und der SP (70'000 Franken) ist das Wahlkampfbudget der Mitte Zug. Die Partei plant mit Ausgaben in der Höhe von rund 200'000 Franken. Davon stammen 70'000 Franken von Sponsoren und aus Veranstaltungen sowie 80'000 Franken aus Mitgliederbeiträgen. Am Schluss resultiert ein Verlust von 40'000 Franken.

Um einiges bescheidener fallen die Budgets der Jungparteien und von Parat aus. Die Junge Alternative gibt 7'200 Franken für die Wahlen aus, die Juso 500 Franken und Parat 1'900 Franken. Der Wahlkampf der Jungen GLP wird gänzlich von der Mutterpartei getragen.

Zugeknöpfter, was ihre Wahlkampfbudgets anbelangt, zeigen sich FDP und SVP. Auf eine entsprechende Anfrage von zentralplus antwortete nur Letztere. Die einzelnen Sektionen und Kandidaten seien selber verantwortlich für die Finanzierung ihres Wahlkampfs, liess Thomas Werner, Präsident der SVP Kanton Zug, ausrichten. Der Aufwand der einzelnen Kandidaten variiere zudem sehr stark.

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