Im Kanton Luzern stieg die Anzahl Straftaten von Asylsuchenden aus den Maghreb-Staaten zwischen 2022 und 2023 massiv. (Bild: Adobe Stock)
Die Kriminalität unter Asylsuchenden aus den Maghreb-Staaten im Kanton Luzern nimmt zu. Mit Tracking will nun Mitte-Kantonsrat Luca Boog sicherstellen, dass ihr Aufenthalt bis zur Ausreise bekannt bleibt.
Die Anzahl Straftaten von Asylsuchenden aus den Maghreb-Staaten im Kanton Luzern stieg zwischen 2022 und 2023 markant. 2022 zählten die Luzerner Behörden 194 Delikte, 2023 waren es 392. Das gab die Regierung in einer Antwort auf einen Vorstoss von Mitte-Kantonsrat Luca Boog im September bekannt. Das hat auch Folgen für den Justizvollzug: Es fehlt an Gefängnisplätzen im Kanton (zentralplus berichtete).
Nun doppelt der Sekretär der kantonalen Mitte-Partei nach:
In einer vor Kurzem eingereichten Motion verlangt Luca Boog, dass den Luzerner Behörden der Aufenthaltsort jeder kriminellen asylsuchenden Person bekannt sein soll. Der Kanton solle dafür die gesetzlichen Grundlagen schaffen. Boog schlägt vor, dass die kriminellen Asylsuchenden mittels Tracking überwacht werden sollen: «Somit könnte man besser nachvollziehen, wenn diese Personengruppe in Delikte miteinbezogen ist, und man könnte diese auch rechtlich belangen. Das schafft mehr Kontrolle im Kanton Luzern und gibt der Bevölkerung Sicherheit zurück.»
«Es geht nicht pauschal um alle Asylsuchenden»
Boog erklärt gegenüber der «Luzerner Zeitung»: «Hier geht es nicht pauschal um alle Asylsuchenden, sondern nur um den kleinen, aber wachsenden Teil von ihnen, der straffällig geworden ist, aber noch nicht ausgeschafft werden kann.»
In der Motion schreibt er weiter, viele Asylsuchende mit negativen Asylentscheid hätten «nichts mehr zu verlieren», weshalb sich auch die Straftaten häufen würden. Bis zum Vollzug ihrer Ausreise solle der Kanton die straffällig gewordenen Asylsuchenden deshalb mittels Tracking nachverfolgen können.
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