Am 2. Oktober wählt Zug

Wer für den Zuger Regierungsrat kandidiert

Wie sieht der Zuger Regierungsrat der Zukunft aus? Am 2. Oktober wählt die Bevölkerung. Sechs Regierungsräte treten wieder an, Beat Villiger (Mitte, 3. v. r.) gibt sein Amt ab. (Bild: zvg)

Sechs Bisherige, vier Neue und ein Rücktritt: Der Wahlkampf um den Zuger Regierungsrat ist lanciert. Zentralplus sagt dir, wer alles kandidiert – und wer welche Chancen hat.

Super Sunday. So nennen die Zugerinnen den Tag, an dem sie die Regierung, den Kantonsrat und die Gemeindebehörden neu wählen. Dieses Jahr fällt der Super Sunday auf den 2. Oktober. Schon jetzt ist klar, dass es im Zuger Regierungsrat zu einer Rochade kommt. Denn Sicherheitsdirektor Beat Villiger (Mitte) tritt nach 15 Jahren im Amt zurück (zentralplus berichtete).

Nachdem am Montagabend die Frist für das Einreichen der Wahlvorschläge abgelaufen ist, ist klar, wen die Parteien ins Rennen um einen Sitz in der Exekutive schicken. Es sind dies die sechs Bisherigen sowie vier Neue.

Sitzt bald eine zweite Frau im Zuger Regierungsrat?

Für die Mitte ist klar, dass sie ihren dritten Sitz im Rat nach dem Abgang von Beat Villiger verteidigen will. Dazu stellt sie ihre eigene Präsidentin auf (zentralplus berichtete). Die 31-jährige Juristin Laura Dittli (Oberägeri) ist eine feste Grösse in der Zuger Politarena. Sie gründete die Zuger JCVP mit und sitzt seit 2014 im Kantonsparlament. 2019 wurde sie als erste und gleichzeitig jüngste Frau ins Präsidium der Kantonalpartei gewählt.

Laura Dittli (links) will für die Mitte in den Zuger Regierungsrat, Tabea Zimmermann Gibson kandidiert für die ALG.

Der bürgerlichen Dominanz im Regierungsrat den Kampf angesagt haben die linken Parteien. Seit dem Rücktritt von Manuela Weichelt (ALG) 2018 ist die Linke nicht mehr in der Exekutive vertreten. Erstmals seit 1923 notabene.

Um sich nicht gegenseitig Wählerinnen abzujagen, haben sich die Alternative – die Grünen (ALG) und die SP für eine gemeinsame Kandidatin entschieden: Tabea Zimmermann Gibson (ALG, Zug; zentralplus berichtete).

Zimmermann ist Kantonsrätin und zugleich höchste Stadtzugerin: Seit 2021 präsidiert sie den Grossen Gemeinderat. Dieses Jahr wurde sie zudem zur Fraktionschefin der ALG im Kantonsparlament gewählt, wo sie seit 2018 politisiert.

Das Frauentrio, das um Villigers Sitz kämpft, komplettiert Tabea Estermann (GLP, Zug). Die 29-Jährige präsidiert seit Anfang 2021 die GLP Kanton Zug, ist politisch aber ein wenig beschriebenes Blatt. Die Wirtschaftsprüferin hat bislang kein politisches Amt ausgeübt.

Tabea Estermann präsidiert die GLP Kanton Zug und kämpft um einen Sitz im Regierungsrat. (Bild: zvg)

zentralplus meint: Die Chancen, dass Dittli oder Zimmermann den Sprung in die Exekutive schaffen, sind intakt. Die Mitte ist mit einem Wähleranteil von 25,6 Prozent (Kantonsratswahlen 2018) die stärkste Partei im Kanton Zug. Aber auch das Bündnis von ALG und SP verfügt über eine solide Basis. Eine, die davon überzeugt ist, dass die Linke ohne Wenn und Aber wieder in den Regierungsrat gehört. In Anbetracht der Bekanntheit von Dittli und Zimmermann dürfte Tabea Estermann einen schwereren Stand haben.

Aufrecht Zug mit Last-minute-Kandidat Adi Hadodo

Auch in Zug versuchen Gegner von Corona-Massnahmen, die sich Ende 2021 im Verein Aufrecht Schweiz formiert hatten, in der Politik Fuss zu fassen. Für die Wahl in den Zuger Regierungs- und Kantonsrat gab am Montag Aufrecht Zug die Kandidatur von Adi Hadodo bekannt (zentralplus berichtete). Der 54-jährige Zuger ist von Beruf Radio- und TV-Elektriker und arbeitet heute als selbstständiger Unternehmer.

Adi Hadodo kandidiert für die Bewegung Aufrecht Zug für einen Regierungsratssitz.

zentralplus meint: Hadodo wird im Rennen um Villigers Sitz chancenlos bleiben. Ähnliche Kandidaturen von Massnahmenkritikern, zum Beispiel in Bern und Nidwalden diesen Frühling, waren nicht von Erfolg gekrönt. Auch in Zug fehlt es der Bewegung an Rückhalt.

Sechs bisherige Regierungsräte treten wieder an

Neben den vier Neuen schicken alle Zuger Parteien ihre bisherigen Regierungsräte ins Rennen. Für die Mitte kandidieren Martin Pfister (Allenwinden) und Silvia Thalmann-Gut (Oberwil b. Zug), für die FDP Andreas Hostettler (Baar) und Florian Weber (Walchwil) sowie für die SVP Stephan Schleiss (Steinhausen) und Heinz Tännler (Zug).

Fünf bisherige Regierungsräte und eine -rätin treten wieder zu den Wahlen an (von oben links im Uhrzeigersinn): Stephan Schleiss (SVP), Martin Pfister (Mitte), Heinz Tännler (SVP), Andreas Hostettler (FDP), Silvia Thalmann-Gut (Mitte) und Florian Weber (FDP).

zentralplus meint: Die Wahrscheinlichkeit, dass alle Bisherigen nochmals gewählt werden, ist – nicht zuletzt dank des «Bisherigen-Bonus» – gross. Ob dem so ist, wird sich am 2. Oktober zeigen.

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