Abstimmungsresultate zum Zuger Salesianum

Volk gibt grünes Licht für umstrittenes Bauprojekt

Wird sich das Salesianum jemals wieder mit Leben füllen? Jetzt gibt es einen Richtungsentscheid für das Land rund um die Perle. (Bild: Beat Blättler)

Bis zuletzt wurde um Stimmen gerungen, jetzt ist der Entscheid endlich da: Die Zuger Bevölkerung sagt mit 52,3 Prozent Ja zum Bebauungsplan des Salesianums. Trotzdem sollen auch die Bedenken der heutigen Verlierer ernst genommen werden.

Die Debatte rund ums Salesianum war heftig geführt worden – die Frage ist emotional aufgeladen. Darf die Wiese rund ums alte Gebäude überbaut werden? Besonders die öffentliche Nutzung des alten Gebäudes hatte zu reden gegeben, und der eidgenössische Ortsbildschutz. Denn der würde eigentlich jedes Bauprojekt auf der Wiese verbieten (zentralplus berichtete). Nun ist allerdings klar: Das städtische Stimmvolk spricht sich für den Bebauungsplan Salesianum aus. 5’700 Ja-Stimmen stehen 5’206 Nein-Stimmen entgegen. Die Stimmbeteiligung liegt bei 66,47 Prozent.

Das Stimmvolk der Stadt Zug begrüsst den Bebauungsplan rund um das Herrenhaus, der Kapelle und den Bauernhof der Schwestern vom Heiligen Kreuz, dem Institut Menzingen. Dieser sieht vor, die historischen Gebäude zu schützen, das Areal öffentlich zugänglich zu machen und mit acht zweigeschossigen Wohnhäusern zu ergänzen. 52,26 Prozent sprachen sich für den Bebauungsplan aus, 47,74 Prozent dagegen.

Bedenken der Gegner werden ernstgenommen

«An einem geschichtsträchtigen Ort im Süden der Stadt können so rund 50 Wohnungen entstehen. Die Grundlage für eine sinnvolle Nutzung des Areals ist mit dieser Abstimmung gegeben. Bei der Ausarbeitung der Bauprojekte gilt es nun, auch die Bedenken der Gegner ernst zu nehmen», kommentiert André Wicki, Vorsteher Baudepartement, das Resultat.

Über das Schicksal dieser Wiese haben die Zuger am Sonntag bestimmt.

Über das Schicksal dieser Wiese haben die Zuger am Sonntag bestimmt.

(Bild: Beat Blättler)

«Wir haben uns im Abstimmungskampf klar auf den Standpunkt gestellt, dass die Wahrung des Charakters und des Erscheinungsbilds des Salesianums im Bebauungsplan nicht genügend ausgeschafft wurde», sagte Heinz Gross vom Nein-Komitee. «Aber für uns ist klar: Wir respektieren den Entscheid des Volkes.»

Auch die Alfred Müller AG freut sich sehr über die Annahme des Bebauungsplans Salesianum. David Hossli, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Alfred Müller AG, dazu: «Wir freuen uns sehr über die Annahme des Bebauungsplans Salesianum und bedanken uns herzlich bei allen, die uns unterstützt haben.» Zusammen mit der Stadt Zug, dem Amt für Raumplanung und anderen Partnern sei der Bebauungsplan sorgfältig ausgearbeitet worden. «Dass die Zuger Stimmbürgerinnen und Stimmbürger die Qualität mit ihrem Ja anerkennen, erfüllt uns mit Freude und Genugtuung. Wir nehmen das als Zeichen des Vertrauens in unsere Arbeit.» Eine wichtige Hürde im Bewilligungspozess sei nun genommen. «Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir auf dem Salesianum-Areal bald eine hochwertige Siedlung realisieren und die historischen Gebäude und ihre Umgebung umfassend erneuern können.»

Es bestehen bereits Visualisierungen des Projekts:

Der Blick von oben durchs Gelände.

Der Blick von oben durchs Gelände.

(Bild: zvg)

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