Grüne schöpfen Verdacht

Unterkünfte für Ukrainer: Verzichtet Kanton auf Angebote?

Noch immer stellt die Unterbringung der ukrainischen Flüchtlinge in Luzern eine grosse Herausforderung dar. (Bild: Symbolbild Adobe Stock)

Genügend Unterkünfte für Flüchtlinge aus der Ukraine bereitzustellen, stellt Gemeinde und Kanton vor grosse Herausforderungen. Ein Luzerner Grossstadtrat vermutet aber, dass der Kanton bei der Auswahl zu wählerisch sei.

Die Gemeinden im Kanton Luzern tun sich seit Monaten schwer, genügen Unterkünfte für Flüchtlinge aus der Ukraine bereitzustellen (zentralplus berichtete). Händeringend suchen manche mit öffentlichen Schreiben nach zusätzlichen Unterkünften. Die Gemeinde Meggen wiederum kämpft beim Bau einer neuen Containersiedlung mit lokalen Protesten (zentralplus berichtete).

Die Situation ist sehr herausfordernd, auch in der Stadt Luzern. Der grüne Grossstadtrat Marco Müller vermutet aber, dass der Kanton bei der Auswahl der Unterkünfte zu wählerisch vorgehe. Das geht aus einer dringlichen Interpellation von Müller namens seiner Fraktion hervor.

So schreibt er: «Aus verschiedenen Quellen ist aktuell zu hören, dass Baugenossenschaften oder die Kirchgemeinden in der Stadt Luzern Wohnungen anbieten, dass die Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen des Kantons Luzern sich aber nicht meldet oder nicht interessiert sei an solchen Angeboten.»

Wie kann die Stadt noch mehr Flüchtlinge aufnehmen?

Aus diesem Grund will Müller vom Stadtrat nun wissen, wie die Situation in Luzern ist. Konkret will er wissen, ob der Stadtrat Kenntnisse von solchen Vorfällen hat, in denen der Kanton kein Interesse an den angebotenen Unterkünften gezeigt hat.

Weiter stellt der Politiker Fragen, ob die Stadt Luzern zusätzliche Flüchtlinge aufnehmen kann. Und ob die Stadt auch bereit wäre, auf eine Entschädigung zu verzichten, sollte sie mehr als die ihr zugewiesenen Flüchtlinge aufnehmen.

Zuletzt äussert Müller auch Bedenken. Denn in der Siedlung Libellenhof im Maihof-Quartier wohnen rund 350 Flüchtlinge aus der Ukraine (zentralplus berichtete). Die Wohnbaugenossenschaft Luzern hat diese dem Kanton zur Verfügung gestellt. Die Siedlung soll jedoch im März 2023 abgerissen werden. Müller will darum wissen, ob für diese Flüchtlinge bereits eine Nachfolgelösung besteht.

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