Gaudi bei Bürgerlichen, Stille bei Linken

Twitter-Gewitter zu Zuger Wahlen: Das sind die Reaktionen

Nebst Martin Pfister und Laura Dittli freuten sich auch etliche andere über die Zuger Wahlresultate. (Bild: wia/Screenshots Twitter/montage mik)

Der Kanton Zug erlebte einen Wahlsonntag der Superlative: Auf allen Ebenen wurden die politischen Ämter neu besetzt. Die Reaktionen in den sozialen Medien fallen sehr unterschiedlich aus.

Der Kanton Zug hat seine Exekutive neu gewählt. Sowohl in den Gemeinden als auch für den Kantonsrat und die Kantonsregierung. zentralplus war am Sonntag live vor Ort und hat über die Ergebnisse getickert (zentralplus berichtete). Falls dich spezielle Ergebnisse interessieren, wie etwa die deiner Gemeinde, findest du hier eine Übersicht:

Zusammenfassend kann gesagt werden: Ein grosser Umschwung blieb aus. Der Grossteil des Kantons bleibt bürgerlich, der ALG ist der erhoffte Coup misslungen. Grosse Gewinnerin des Tages ist die 31-jährige Laura Dittli. Die Zuger Mitte-Parteipräsidentin ist mit einem Glanzresultat in den Regierungsrat gewählt worden – nur den Parteikollegen Martin Pfister vermochte sie nicht zu überflügeln.

Orange Lobeshymmne auf Twitter

Entsprechend grossen Beifall erhält die Oberägererin auch auf den sozialen Medien. Wenig überraschend erhält sie sehr viel Zuspruch aus den eigenen Reihen. So etwa von der wiedergewählten Mitte-Kantonsrätin Manuela Käch oder der Luzerner Mitte-Nationalrätin Ida Glanzmann. Auch der Luzerner Mitte-Regierungsrat Reto Wyss gratuliert Dittli.

Glückwünsche erhält sie auch fernab der Parteigrenzen. Obwohl die ehemalige ALG-Kantonsrätin Jolanda Spiess-Hegglin auf Tabea Zimmermann-Gibson gehofft hat, gratuliert auch sie der Regierungsrätin in spe.

Freude bei heimlichen Stars: der GLP

Nicht nur bei der Mitte gab es etwas zum Feiern. Gross war auch die Freude der GLP. Zwar hat es für Parteipräsidentin Tabea Estermann nicht in den Regierungsrat gereicht. Ihre Partei konnte an den Wahlen jedoch zulegen und erreicht mit sechs Kantonsratssitzen erstmals Fraktionsstärke.

Entsprechend Zuspruch gab es deshalb etwa von der Parteispitze, dem GLP-Präsidenten Jürg Gossen. Er sieht im Zuger Resultat eine Bestätigung für den politischen Kurs der GLP. Auch aus Luzern gibt's Beifall aus den eigenen Reihen, beispielsweise von Kantonsrat Mario Cozzio oder Nationalrat Roland Fischer.

Sieger in den Gemeinden: FDP und SVP

Nebst der GLP freuen sich auf bürgerlicher Seite auch die FDP und die SVP. Diese konnten besonders in den Gemeinden abräumen (zentralplus berichtete). In so mancher Gemeinde drängten sie die Linke aus dem Gemeinderat oder konnten ihren Sitz erfolgreich verteidigen.

SP freut sich – trotz der Verlusten

Statt ihre Wunden zu lecken, freut sich auch die SP auf ihren Social-Media-Profilen. Sowohl im Grossen Gemeinderat (-1 Sitz) als auch im Kantonsrat (-2 Sitze) musste sie Federn lassen. Dafür gelang der SP mit Barbara Gysel der Wiedereinzug in der Zuger Stadtrat.

In anderen Gemeinden konnte sich keine der neuen Kandidatinnen durchsetzen – doch die bisherigen SP-Gemeinderäte wurden wiedergewählt. So bedankt sich beispielsweise der Baarer Sicherheitsvorsteher Zari Dzaferi für seine Wiederwahl.

Bei der ALG ist es still

Ruhig ist es hingegen bei der ALG. Kein Wunder, musste sie doch bei den Regierungsratswahlen eine deutliche Wahlschlappe von Tabea Zimmermann Gibson hinnehmen (zentralplus berichtete). Etwas erfolgreicher war sie hingegen in den Gemeinden. So ist die ALG mit Andreas Hürlimann neu in der Gemeinde-Exekutive von Steinhausen vertreten. Und Laura Marty konnte den grünen Sitz in Oberägeri verteidigen. Zumindest dafür gab es ein «#GrünGewinnt💚».

Leise ist es auch um Aufrecht Zug. Die Partei, die in der Corona-massnahmenkritischen Bewegung fusst, hat ebenfalls einen Regierungsratskandidaten sowie eine Kandidatin für den Baarer Gemeinderat gestellt (zentralplus berichtete). Letztlich blieben die beiden jedoch chancenlos, wie auch Polit-Analyst Mark Balsiger kommentiert.

Über Twitter bezeichnet der Polit-Analyst das Wahlergebnis der Partei als «chancenlos».
Über Twitter bezeichnet der Polit-Analyst das Wahlergebnis der Partei als «chancenlos». (Bild: Screenshot Twitter)
Verwendete Quellen
  • Präsenz im Mediencenter zum Super Sunday in Zug
  • Verschiedene Twitter-Profile
  • Facebook-Profile von Zuger Parteien und Politikern
  • Wahlergebnisse Kanton Zug
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3 Kommentare
  • Profilfoto von Walchwiler
    Walchwiler, 03.10.2022, 18:47 Uhr

    Bei diesen Wahlen gings nicht um Personen, sondern um die Parteienmacht. Das Kartell CVP+FDP hat wieder mal bestens funktioniert. SVP und Links-Grün waren je auf sich allein gestellt. Da wird es natürlich schwierig bzw. unmöglich für deren Kandidaten.

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  • Profilfoto von Hanswurst
    Hanswurst, 03.10.2022, 18:16 Uhr

    Vielleicht überlegt sich die SP, ob die rassistischen Äusserungen «alte, reiche, weisse Männer» von SP-Nationalrätin Tamara Funiciello nicht zum schlechten Ergebnis beigetragen haben. Damit hat diese wohl einen ganzen Wählerstamm vergrault, nicht nur die reichen. Auch sonst entfernt sich die SP zunehmend von ihrer traditionellen Wählerschaft der Arbeiter, die sich anscheinend bei der SVP besser aufgehoben fühlt – da läuft wohl einiges schief bei den Genoss:Innen.

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  • Profilfoto von Küde
    Küde, 03.10.2022, 16:40 Uhr

    Da kann die ALG in Steinhausen mit Andreas Hürlimann schon zelebrieren. Tatsache ist aber, dass der bisherige grüne Gemeinderat Christoph Zumbühl nicht mehr gewählt wurde. Einer raus, der andere rein: Ein Nullsummenspiel.

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