Politik
Vier bisherige Gemeinderäte schaffen Wiederwahl

Trotz SVP-Angriff: Emmer Bauvorsteher Schmidli ist zuversichtlich

Der Emmer CVP-Gemeinderat Josef Schmidli wurde von der SVP angegriffen. (Bild: zvg)

In Emmen haben vier der fünf Gemeinderäte am Sonntag die Wiederwahl geschafft. Bauvorsteher Josef Schmidli (CVP) muss jedoch in den zweiten Wahlgang. Während er sich gefasst zeigt, sucht die SVP-Herausforderin nach Gründen, weshalb sie das absolute Mehr klar verpasst hat.

An diesem Sonntag wählten die Emmerinnen und Emmer Parlament und Gemeinderat. Die Ausgangslage bei den Gemeinderatswahlen sah folgendermassen aus: Sechs Personen wollten in die Exekutive, dort hat es aber nur Platz für fünf. Alle Bisherigen und eine Neue – SVP-Kandidatin Ibolyka Lütolf – traten an.

Im ersten Wahlgang haben vier der fünf bisherigen Gemeinderäte das absolute Mehr erreicht und somit die Wiederwahl geschafft:

  • Ramona Gut-Rogger (FDP), 3'056 Stimmen
  • Patrick Schnellmann (CVP), 3'027 Stimmen
  • Brahim Aakti (SP), 2'892 Stimmen
  • Thomas Lehmann (FDP), 2'799 Stimmen

Ramona Gut-Rogger (FDP) erhielt somit am meisten Stimmen. Sie wurde zudem auch als Gemeindepräsidentin wieder gewählt (siehe Grafik).

Das absolute Mehr nicht erreicht haben:

  • Josef Schmidli (CVP), bisher, 2'238 Stimmen
  • Ibolyka Lütolf (SVP), neu, 1'167 Stimmen

Somit ist ein zweiter Wahlgang nötig. Der Regierungsrat wird den Termin noch festsetzen.

Schmidli zeigt sich gefasst – und wehmütig

Das Resultat kommt für Josef Schmidli keineswegs überraschend. Denn SVP-Herausforderin Ibolyka Lütolf griff den Sitz von Baudirektor Schmidli an, was klar so kommuniziert wurde (zentralplus berichtete). Die SVP wollte dadurch den im September 2018 überraschend verlorenen Sitz zurückerobern. Damals gelang es Felix Müri nicht, den Sitz des zurückgetretenen Finanzdirektors Urs Dickerhof zu verteidigen (zentralplus berichtete). Strahlender Sieger war damals Patrick Schnellmann (CVP).

«Ich musste damit rechnen, dass es für mich im ersten Wahlgang knapp wird.»

Josef Schmidli, CVP-Gemeinderat

Schmidli zeigt sich am Sonntag nach dem Resultat sehr gefasst. «Ich musste damit rechnen, dass es für mich im ersten Wahlgang knapp wird», sagt er gegenüber zentralplus. «Dennoch bin ich ein wenig wehmütig, dass es nicht ganz gereicht hat.» 112 Stimmen haben ihm gefehlt, um das absolute Mehr zu erreichen. Schmidli erzielte allerdings 1’071 Stimmen mehr als Lütolf. Über diesen deutlichen Abstand zeigt er sich sehr erfreut. Für den zweiten Wahlgang ist er entsprechend zuversichtlich.

SVP-Herausforderin hat damit gerechnet

SVP-Kandidatin Ibolyka Lütolf hat das absolute Mehr von 2'350 Stimmen deutlich verpasst. Auch sie hat nicht damit gerechnet, auf Anhieb gewählt zu werden. «Enttäuscht und verunsichert bin ich durch das Resultat nicht. Ich bin eine Newcomerin und in der Emmer Politik noch wenig bekannt.»

«Als Einwohnerrätin erreicht man nur wenig an Bekanntheitsgrad.»

Ibolyka Lütolf, SVP-Kandidatin

Das sei sicher ein Grund, weshalb es nicht gereicht habe. Lütolf ist im April 2017 in den Einwohnerrat Emmen nachgerückt. «Als Einwohnerrätin konnte ich mit der Bevölkerung nicht so viel in Kontakt treten, man erreicht nur wenig an Bekanntheitsgrad.» Weiter musste die Partei durch die Corona-Krise Wahlkampfaktionen absagen und Standaktionen streichen, worin Lütolf einen weiteren Grund für die Nichtwahl sieht.

Die Parteileitung entscheidet nun, ob sie Lütolf in den zweiten Wahlgang schicken wird. «Zum heutigen Zeitpunkt würde ich mich für den zweiten Wahlgang zur Verfügung stellen», sagt die 54-Jährige.

Emmer Einwohnerrat: SVP verliert zwei Mandate

Im Einwohnerrat Emmen haben Grüne, GLP und die Liste «Unabhängig für Emmen» je einen Sitz gewonnen. Die SVP verliert zwei Mandate, die FDP eines.

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