Die Aktion der Klimaaktivisten vor dem Gotthard-Tunnel am Karfreitag sorgte in der Schweiz für Aufregung. Luzerner Politiker bewerten die Aktion unterschiedlich.
Schon am Ostersamstag lässt sich wohl sagen: Die Blockader der Autobahn durch Klimaaktivistinnen war der Aufreger des langen Wochenendes. Sage und schreibe 1400 Kommentare finden sich beim entsprechenden Artikel von «20 Minuten».
Heftig waren auch die politischen Reaktionen auf die Aktion. So zitiert der «Tages Anzeiger» Walter Wobmann, Zentralpräsident der Föderation der Schweizer Motorradfahrer, der gegenüber der Zeitung von «Nichtsnutzen und Schmarotzern», spricht, «die rechtschaffene Leute stören, die ein paar Tage Ferien suchen».
Töngi: «Ziviler Ungehorsam ist wichtig»
Nicht ganz so wütend, aber ebenso kritisch, äussert sich der Luzerner Ständerat Damian Müller. Gegenüber der Zeitung sagt er, dass die Aktion nicht lösungsorientiert, aber «brutal gefährlich» sei. Die Aktivisten sollen inhaltlich und nicht mit Gewalt auf die Klimakrise reagieren. So teilte Müller auch einen Tweet seiner Partei mit der Aussage «Anpacken statt Ankleben» – dem Wahlkampfslogan der FDP.
Anders bewertet der Grüne Nationalrat Michael Töngi die Aktion. Er sagt dem «Tages Anzeiger», dass ziviler Ungehorsam wichtig sei. Ob es aber richtig war, den ohnehin schon 15 Kilometer langen Stau als Ort des Protests auszuwählen, sei fraglich. Dennoch müsse über die Ursachen dieses Staus gesprochen werden, so Töngi.
Die Aktivistinnen wurden am Freitagnachmittag von der Polizei wieder laufen gelassen. Sie dürfen zu einem späteren Zeitpunkt mit einem Aufgebot der Staatsanwaltschaft rechnen. Die Staulänge betrug zu diesem Zeitpunkt noch immer über 15 Kilometer – auch ohne Blockade.
- Artikel im «Tages Anzeiger»
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SBS, 09.04.2023, 12:37 Uhr Und in den Geschichtsbüchern wird stehen: 2023 wurde endlich einem grossen Teil der Menschen zwar immer klarer, dass es den Klimawandel gibt aber die dramatischen Entwicklungen und die Notwendigkeit, etwas zu ändern, wurde immer noch nicht akzeptiert. Politische Parteien, die den grössten Einfluss hätten nehmen können, verloren sogar Stimmanteile. 80 Jahre später waren die grössten Teile der Erde nicht mehr bewohnbar, da 2050 alle Klima-Kipppunkt erreicht worden sind.
👍1Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterD.K., 08.04.2023, 15:04 Uhr Toll Herr Töngi. Danke für dieses wertvolle Statement und Anwendungsfreigabe.
Das als Prinzip und Handlungsanleitung (frei nach Thoreau) nach allen Seiten des Spektrums gleichermassen gilt. Nicht bloss
selektiv, nicht bloss für die Ihrige, als gut und richtig befundene Sache nach subjektivem Massstab. Beim nächsten Parkplatz-Abbau in der Stadt Luzern, werde ich mich aus Gründen des zivilen Ungehorsams so richtig feste ankleben und ein Transparent trotzig und stoisch hochhalten. Bin sicher, finde noch Mitstreiter. Aber zuerst fliege ich noch aufs Eiland in Südostasien. Schöne Ostern!👍4Gefällt mir👏1Applaus🤔1Nachdenklich👎6Daumen runterBoris Schoko, 08.04.2023, 17:07 Uhr Stop dem Parkplatz-Raubbau!
Parkplätze dürfen nicht länger verfolgt werden.
Renovate parking!👍0Gefällt mir👏1Applaus🤔1Nachdenklich👎3Daumen runterKommentarschreiber, 08.04.2023, 21:14 Uhr @D.K.
Passt, D.K.! Selbstverständlich unterstütze ich Sie voll und ganz in Ihrer Aktion und hoffe, dass es Ihnen möglichst viele Autofetischisten gleich tun und so aktiv als verkehrsberuhigende Massnahme einen wertvollen Beitrag zur Verminderung des überbordenden MIV in der Stadt beisteuern. 👍👍0Gefällt mir👏2Applaus🤔1Nachdenklich👎0Daumen runter
Samuel Pfister, 08.04.2023, 14:11 Uhr Die «Grünen» werden im Herbst sehr hohe Verluste einfahren – garantiert – und das ist gut so !
👍0Gefällt mir👏1Applaus🤔1Nachdenklich👎5Daumen runterMarie-Françoise Arouet, 09.04.2023, 10:19 Uhr Wie kommen bloss Sie darauf? Mir hat vor vier Jahren ein Grüner gesagt, dass das jetzt „immer so weiter geht“ mit den grünenden Grosserfolgen. Und der muss es doch wissen, schliesslich „folgt“ er ja „der Wissenschaft“.
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