Flüchtlinge in Meggen

SVP-Kantonsrat Thomas Schärli entschuldigt sich halbherzig

SVP-Kantonsrat Thomas Schärli. (Bild: zvg)

Thomas Schärli entschuldigt sich bei den Megger Bevölkerung, weil er mit «provokanten» Aussagen ihre «Wertvorstellungen» verletzt habe. Der SVP-Kantonsrat hatte gesagt, dass Megger nicht wollen würden, dass Menschen aus ärmeren Verhältnissen nach Meggen kommen.

«Meggen ist ein spezielles Volk. Man will nicht, dass Menschen aus ärmeren Verhältnissen hierherkommen.» Dies sagte SVP-Kantonsrats Thomas Schärli aus Meggen diese Woche in einem Interview mit «20 Minuten» (zentralplus berichtete).

Die Gemeinde Meggen reagierte umgehend. Man sei solidarisch mit schutzbedürftigen Menschen aus der Ukraine hiess es in einer Stellungnahme (zentralplus berichtete). Gemeindepräsident Urs Brücker schreibt auf seinem Facebook-Account, die Aussagen von Schärli seien ein «Schlag ins Gesicht der Megger Bevölkerung».

Auch die SVP-Ortspartei Meggen hat inzwischen auf die Äusserungen reagiert. «Wir distanzieren uns als Ortspartei SVP Meggen von den Aussagen zu diesen Belangen des Kantonsrats Thomas Schärli und sind überzeugt, dass er seine Aussagen entsprechend überdenkt», heisst es in einer Stellungnahme. Ein Parteiausschluss weil Schärli seine Meinung äusserte, kommt gemäss Präsident Michael Birrer aber nicht infrage.

Eine halbherzige Entschuldigung von Thomas Schärli

Thomas Schärli hat sich inzwischen gegenüber «20 Minuten» entschuldigt. Wenn auch nicht inhaltlich. Konkret wird er mit folgendem Statement zitiert:

«Das Thema ‹Flüchtlinge› ist ein emotionales Thema, welches mich seit längerem beschäftigt und das zeitweilen mit unserer aktuellen Politik sehr oft zeigt, dass die Behörden Massnahmen beschliessen, welche nicht durch die gesamte Bevölkerungsschicht getragen werden können. Mit diesem Hintergrund waren meine Ausführungen im Interview mit der Zeitschrift 20 Minuten emotional geladen und provokant. Daher entschuldige ich mich bei den Betroffenen, ihre Wertvorstellungen missachtet zu haben.»

In Meggen ist eine temporäre Containerunterkunft für ukrainische Geflüchtete geplant (zentralplus berichtete). Dort sollen 100 Personen Platz finden, vor allem Frauen und Kinder.

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3 Kommentare
  • Profilfoto von Lucommenter
    Lucommenter, 03.09.2022, 23:41 Uhr

    Schärli/die SVP findet Wohncontainer zu eng und schlägt als Alternative für Familien mit Kindern die monatelange Nutzung der Zivilschutzanlage vor. Wer Zivilschutzanlagen kennt, weiss, dass der Vorschlag untauglich ist. Schade, dass Herr Schärli nicht einfach ehrlich ist und offen sagt, dass er in der Schweiz keine Kriegsflüchtlinge will.

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  • Profilfoto von Sepp
    Sepp, 03.09.2022, 13:14 Uhr

    Nur in einer konsequenzlosen Partei kann solches Gebaren keine Konsequenzen nach sich ziehen.

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    • Profilfoto von Kommentarschreiber
      Kommentarschreiber, 04.09.2022, 12:22 Uhr

      @Sepp
      Aber wenigstens in einem Punkt ist der Herr ehrlich und konsequent nach dem Motto: «Wo SVP draufsteht, ist auch SVP drin!»

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