Beim Bundesplatz soll es noch dieses Jahr einen Lotsendienst für Fussgänger geben. Um ihre Sicherheit zu verbessern – könnte man meinen. Hauptprofiteure sind aber andere.
Auf Fussgängerstreifen in der Stadt Zug herrscht teils Wild-West-Stimmung. Die Leute queren die Strasse, ohne nach links oder rechts zu schauen. Und die Autos warten und warten, bis sich zwischen den Passanten eine Lücke ergibt. Solche «Verkehrsbehinderungen» beobachtet der Zuger SVP-Gemeinderat Alex Odermatt fast täglich. Jetzt will er die unkoordinierten Fussgänger in den Griff bekommen – mit Verkehrs-Sheriffs.
Seine Idee: Professionelle Lotsen sollen die Fussgänger – die eigentlich Vortritt haben – beim Übergang Bundesplatz-Gartenstrasse in Gruppen zusammenfassen. Dies würde nicht nur den individuellen, sondern auch den öffentlichen Verkehr flüssiger machen. So argumentiert Odermatt in einem Vorstoss, den er kürzlich eingereicht hat (zentralplus berichtete).
Stadt ist nicht zuständig – und will trotzdem handeln
Der Stadtrat hat offene Ohren für das Anliegen. Und dies, obwohl die Kantonsstrassen eigentlich ja nicht Sache der Gemeinden sind.
Die Stadt hat durch die Zugerland Verkehrsbetriebe (ZVB) abklären lassen, zu welchen Jahres- und Tageszeiten es häufig zu Verspätungen wegen Rückstau kommt. Besonders unter die Lupe genommen wurde die Kreuzung an der Bahnhofstrasse. Die Auswertung zeigt, dass es vor allem an den Dezember-Wochenenden zwischen 10.00 und 17.00 Uhr zu Stau und damit verbundenen Verspätungen kommt.
Noch in diesem Jahr sollen deshalb Lotsen Ordnung in den Verkehrsfluss bringen. Urs Raschle, Zuger Stadtrat, erhofft sich an den Dezember-Wochenenden dieses Jahr eine deutliche Verkehrsberuhigung. «Wenn jeder Fussgänger einzeln über die Strasse geht, ist der Verkehr nicht mehr flüssig», meint er auf Anfrage von zentralplus. «Es ist ein Entgegenkommen von der Stadt an den Postulats-Steller.»
Vor allem die Busse profitieren
Da es sich um eine Kantonsstrasse handelt, besteht allerdings kein gesetzlicher Auftrag dafür. Die Stadt hat deshalb bei der zuständigen Sicherheitsdirektion des Kantons abklären lassen müssen, ob diese eine Bewilligung für einen Verkehrsdienst erteilen würde. Dies wurde bejaht, weil der Kanton damit rechnet, dass primär der öffentliche Verkehr von der Massnahme profitiert.
Ermutigt von dieser Antwort, ist der Stadtrat bereit, eine spezialisierte Sicherheitsfirma mit dem Lotsendienst zu beauftragen. Er rechnet mit einem Aufwand von 42 Stunden à 60 Franken – sprich rund 2'500 Franken für dieses Jahr. Wenn sich die Lotsen bewähren, signalisiert der Stadtrat, dass der Verkehrsdienst allenfalls ausgebaut werden könnte. Dazu müsste allerdings nochmals der Weg über den Kanton beschritten werden, weil dieser «Herr über die Kantonsstrassen» ist.
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Hegard, 03.11.2021, 17:08 Uhr Ihr könnt ja Ampeln mit Blitzer instalieren,der die Fussgänger bei rot Überquerung Fotografiert??(Ironie +)
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterHegard, 03.11.2021, 17:02 Uhr Agressionen schon vorgeplant.Die armen Lotsen.Dies funktioniert vielleicht mit Kindergärtner und Schüler.Aber nicht mit eigensinnigen Egoisten
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👍3Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterFussgängereinschränkungsmassnahmenverweigerer, 02.11.2021, 22:41 Uhr *Vorsicht – Ironie*
Liegt es nicht in der Eigenverantwortung der Fussgänger, wann und wie sie von ihrem Vortritt Gebrauch machen? Eigentlich erschreckend, dass ausgerechnet die Partei, die von sich behauptet, die Freiheit hoch zu halten, diese für Fussgänger einschränken will.
*Ironie – Ende*👍4Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runterSchelle Ursli, 02.11.2021, 20:34 Uhr Ein typischer Fall für die Freiheitstrychler…… Wo bleiben diese lächerlichen Burschen? Da plant jemand die Freiheit der Fussgänger zu beschneiden! Ein wahrer Skandal!
👍4Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runtersmokymale, 02.11.2021, 19:23 Uhr Eigentlich tragisch dass die Zuger machen was sie wollen und die Fussgängeer null Rücksicht nehmen seit sie wissen dass sie Vortritt haben. Stand beim Übergang Richtung Neustadtcenter schon mal ein Lichtsignal das niemand beachtet und interessiert hatte. Nur wenige sind damals bei Rot stehen geblieben. Die Fussgänger hatten gewonnen, die Lichtisignalanlage wurde wieder abgebaut abgebaut anstatt man Bussen verteilt hätte. Dieses Thema wird die Stadt Zug nie in den Griff bekommen.
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