SVP-Referendum chancenlos

Stadt Zug verteilt künftig mehr Geld an Energie-Projekte

Stadtrat Urs Raschle ist über das klare Ergebnis erfreut. (Bild: bic)

Mit gut 77 Prozent stimmen die Stadtzuger dem Ausbau der Energieförderung zu. Die nächsten vier Jahre schüttet die Stadt doppelt so viele Unterstützungsbeiträge aus – und erweitert den Kreis der Gesuchsteller.

Das Resultat fällt deutlich aus: Mit 77,65 Prozent sagten die Stadtzugerinnen diesen Sonntag Ja zum überarbeiteten Energiereglement. Damit wird dieser Topf von 400'000 auf 800'000 Franken pro Jahr aufgestockt. Die Stadt Zug finanziert mit diesem Geld umwelt- und klimafreundliche Projekte von Hauseigentümern.

Mit der Totalrevision des Energiereglements können neu nicht nur Private und Firmen, sondern auch öffentlich-rechtliche Körperschaften sowie Unternehmen, an welchen die öffentliche Hand beteiligt ist, finanzielle Beiträge beantragen. Insbesondere daran störte sich die SVP. Sie kritisierte auch, dass das Reglement quer in der Landschaft stehe, weil der Kanton aktuell ein neues Energiegesetz erarbeite.

«Um die Energiewende zu schaffen, braucht es alle, die am gleichen Strick in die gleiche Richtung ziehen. Dieser Strick wurde mit dem klaren Ergebnis noch stärker geknüpft», wird Stadtrat Urs Raschle (Mitte) in einer Mitteilung der Stadt zitiert. Die Stimmbeteiligung lag bei 47,33 Prozent.

ALG: Schlagworte der SVP haben nicht gezogen

Freude über das «überraschend deutliche» Resultat hat auch die Parteien SP und Alternative – die Grünen Stadt Zug (ALG). «Mit einem Anteil von weniger als 23 Prozent Nein-Stimmen konnte die SVP nur gerade etwas mehr als die eigenen Wähler überzeugen», hält die ALG in einer Mitteilung fest. «Schlagworte wie ‹Schlottern im Winter› kamen bei einem ganz grossen Teil der Abstimmenden nicht an.»

Für die SP zeigt das Resultat, dass die Klimaproblematik die Zugerinnen stark bewegt. Und dass die Bevölkerung die öffentliche Hand in der Pflicht sieht. «Wir sind dankbar über das Resultat. Aber es bleibt viel zu tun», wird der Präsident der SP Stadt Zug, Rupan Sivaganesan, in einer Mitteilung zitiert. Gerade als wohlhabende Stadt könne und solle Zug einen grösseren Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten und damit seiner Verantwortung gerecht werden.

Nebst dem Klimawandel ist laut der ALG in den vergangenen Wochen auch die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen als Argument in den Fokus gerückt. «Mit jeder Heizung, die dank den Fördermassnahmen auf erneuerbare Energien umgestellt wird, verringert sich unsere Abhängigkeit», so die Partei.

Verwendete Quellen
  • Mitteilung der Stadt Zug
  • Mitteilung der ALG
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