Kein Zustupf für günstiges Wohnen

Stadt Zug schmettert Idee eines Zurlaubenhof-Fonds ab

Der Kauf des Zurlaubenhofs scheint beschlossene Sache zu sein. Die zukünftige Verwendung der Areals jedoch nicht. (Bild: mbe)

Der Zuger Stadtrat möchte einen Teil des Areals Zurlaubenhof mit Wohnungen überbauen lassen. Dafür erntet er Kritik. Die GLP möchte der Idee mit einem Fonds aus künftigen Mieteinnahmen etwas abgewinnen. Doch die Stadt winkt ab.

Der Kauf des Zurlaubenhof samt Umschwung für 65 Millionen Franken scheint schon fast in trockenen Tüchern zu sein. Einzig was die Stadt künftig mit dem Areal machen soll, wird heiss diskutiert. Während der Stadtrat einen Grossteil des Grundstücks überbauen will, wünscht sich das Parlament eine grüne Oase (zentralplus berichtete). Die GLP wartet mit einer eigenen Idee auf: Künftige Mietzinseinnahmen sollen einen städtischen Zurlaubenhof-Fonds speisen. Damit sollen Ortsansässige unterstützt werden, die wegen steigender Mietpreise wegziehen müssen (zentralplus berichtete). Die Stadt Zug will von dieser Idee jedoch nichts wissen, wie sie in ihrer Antwort schreibt.

Fonds sei «nicht zielführend»

Zwar sei die Errichtung eines zweckgebundenen Fonds möglich. Doch für den Zuger Stadtrat sprechen gleich mehrere Gründe dagegen. So ist die Stadt klar gegen eine «Subjektförderung», da diese aus seiner Sicht nicht zielführend sei und den Mangel an günstigem Wohnraum nicht löse.

Doch auch die Idee, mit dem Fonds Mietpreisaufschläge nach Umbauten abzufedern, findet bei der Stadt kein Gehör. Einerseits, da sich damit der Anteil preisgünstiger Wohnungen insgesamt nicht erhöhe. Andererseits, da davon in erster Linie die Vermieterinnen profitieren würden, wie der Stadtrat befürchtet. Eine solche Abfederung «würde eine Preisspirale von Mieterinnen und Mieter mit dem Argument beschleunigen, dass die Mietaufschläge sie nicht direkt treffen», argumentiert die Stadt.

Ein weiterer Grund sei die Problematik der Gleichbehandlung. So etwa, ob Betroffene einfach nicht mehr berücksichtigt werden, falls der Fonds ausgeschöpft wäre. Dem Stadtrat sei sehr wohl bewusst, wie dringlich der Bedarf nach günstigen Wohnungen sei. Der beschriebene Fonds der GLP sei jedoch das «falsche Instrument» dafür.

Nun sind die Stadtzuger gefragt

Bevor der Verkauf definitiv über die Bühne gehen kann, muss die Bevölkerung grünes Licht geben. Voraussichtlich am 19. Juni kommt die Vorlage an die Urne. Interessierte Stimmbürgerinnen können das Areal vorgängig am 21. Mai und am 4. Juni besuchen.

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