Kanton Luzern investiert 300 Millionen Franken

Staatsgarantie für LUKB bleibt trotz Fall CS bestehen

Der Luzerner Kantonsrat stärkt der LUKB den Rücken. (Bild: bic)

Der Luzerner Kantonsrat hat der Luzerner Kantonalbank (LUKB) sein Vertrauen ausgesprochen und stärkt ihr mit der Bestätigung der Staatsgarantie den Rücken. Die Parlamentarierinnen haben sich denn auch für eine Beteiligung an der geplanten Aktienkapitalerhöhung ausgesprochen.

Die LUKB möchte wachsen und plant eine Erhöhung des Aktienkapitals im Umfang von 500 Millionen Franken. Der Kanton Luzern ist Mehrheitsaktionär der LUKB. An der Kapitalerhöhung beteiligt sich der Kanton mit mehr als 300 Millionen Franken. Das hat die Behandlung des Geschäfts am Dienstag im Luzerner Kantonsrat ergeben.

Kritisch äussert sich Riccarda Schaller von der GLP: Sie fordert die Abschaffung der Staatsgarantie, die der Kanton der LUKB gibt. Zudem möchte sie, dass die Investition des Kantons ins Eigenkapital der Bank einer externen Risikoanalyse unterzogen wird. Die Investition sei ohnehin nicht angebracht, denn: Eine Kernaufgabe des Staates werde mit der Finanzierung der LUKB nicht erfüllt. Vielmehr investiere der Staat in ein Bankengeschäft – wobei unsicher sei, ob der Steuerzahler dies wirklich wolle.

Grüne-Kantonsrat Fabrizio Misticoni blies ins gleiche Horn: Es bleibe dem Kanton nichts anderes übrig, als in die Bank zu vertrauen. Dabei gehe er ein grosses Klumpenrisiko ein. «Wenn die Bank ‹too big to fail› ist, scheint es wenig plausibel, dieses Klumpenrisiko gar noch zu vergrössern», sagt der Surseer. Und das Wochenende habe gezeigt: Nur auf Vertrauen zu setzen, kann fatale Folgen haben.

Bürgerliche setzen sich durch

Anders klingt es im bürgerlichen Lager. Heidi Scherer von der FDP sagt: «Dank der Erhöhung der Eigenkapitalbasis wird die LUKB widerstandsfähiger – und das ist im Interesse des Kantons Luzern.» Auch die Staatsgarantie lohne sich für den Kanton dank der jährlichen Abgeltung, die 2022 rund 9,5 Millionen Franken betrug.

Finanzdirektor Reto Wyss meint mit Blick auf das vergangene Wochenende: «Wenn irgendetwas schiefgeht, muss immer der Staat hin stehen.» Das sei leider so, auch wenn er das bedauere.

Das Parlament stellte sich schliesslich deutlich hinter das Vorhaben, die Staatsgarantie aufrechtzuerhalten und die Investition ins Eigenkapital der LUKB vorzunehmen – und stärkte so das Vertrauen in die Bank.

Verwendete Quellen

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Kevin Klak
    Kevin Klak, 22.03.2023, 09:21 Uhr

    Dass ein Mehrheitsaktionär bei einer Aktienkapitalerhöhung keine Risikoanalyse macht, ist schon sehr … «speziell».

    Die hier angegebene Quelle ist leider auch nicht hilfreich. Irgendeine Grundlage muss es doch geben!

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