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Geflüchtete aus der Ukraine kriegen je nach Kanton unterschiedlich viel Geld zur Verfügung – im Schnitt jedoch weniger als andere Geflüchtete. So zahlen Luzern und Zug.
Der Krieg in der Ukraine hat viele Menschen aus ihrer Heimat getrieben. Viele suchen Zuflucht in anderen Ländern – auch in der Schweiz. Zahlreiche Geflüchtete wurden bereits in den Kantonen Luzern und Zug aufgenommen (zentralplus berichtete).
Hier wird versucht, sie auf diverse Unterkünfte – privat und kantonal – zu verteilen. Ebenso werden sie finanziell unterstützt. Wie ein Vergleich des «Tagesanzeiger» nun zeigt, kriegen Geflüchtete aus der Ukraine in den meisten Kantonen weniger Geld, als festgesetzte Existenzminimum.
Kanton Zug gibt mehr als der Kanton Luzern
Das Schlusslicht bildet dabei der Kanton Appenzell Innerrhoden – hier erhält eine dreiköpfige Familie mit Schutzstatus S nämlich 837 Franken pro Monat. Das muss für den Grundbedarf reichen, also für Verpflegung, Hygieneartikel, ÖV und Kleidung.
In Luzern sind es 1071 Franken. Etwas besser sieht es im Kanton Zug aus. Hier werden 1241 Franken pro Monat ausbezahlt. An der Spitze der doch eher unrühmlichen Liste steht Basel-Stadt mit 1571 Franken pro Monat – das sind immer noch rund 10 bis 15 Prozent unter dem Existenzminimum für Sozialfälle und reguläre Geflüchtete.
Unterschiede sind im Gesetz verankert
Der Grund für diese Unterschiede liegt darin, dass die Gesetze zwischen der regulären Sozialhilfe für Schweizer Bürger sowie anerkannte Flüchtlinge und der Asylsozialhilfe, wie sie beispielsweise Flüchtlinge mit Schutzstatus S erhalten, unterscheiden. Für letztere gilt nämlich ein tieferer Ansatz, wie die Zeitung schreibt.
Die Geldbeträge stossen bei einigen Vertretern der Politik sauer auf. Selbst Andreas Glarner (SVP), der für seine strikte Migrationspolitik bekannt ist, findet die Beträge nicht ausreichend und spricht sich für eine Erhöhung aus. Der Chef der Grünliberalen, Jürg Grossen fordert gar eine Reform des geltenden Gesetzes für vorläufig aufgenommene Personen. Nicht zufrieden mit der finanziellen Unterstützung des Bundes ist auch der Kanton Luzern selber (zentralplus berichtete).
- Sonntagsausgabe des «Tagesanzeiger»