Gesamterneuerungswahlen im Kanton Zug

Resultate aus den Zuger Gemeinden

In allen elf Zuger Gemeinden war heute Wahltag. (Bild: zentral+)

In Zug ist «Super Sunday». Die ersten Resultate aus den Zuger Gemeinden liegen bereits vor. zentral+ stellt die Resultate hier zusammen und aktualisiert die Seite laufend mit neusten Informationen aus den Wahlbüros.

Menzingen

In Menzingen sind die drei bisherigen Gemeinderäte wiedergewählt worden: Peter Dittli (FDP), Susan Staub (CVP) und Martin Kempf (SVP). Neu in den Gemeinderat gewählt wurde Barbara Beck (Alternative – die Grünen) und Isabelle Menzi (CVP). Peter Dittli wurde als Gemeindepräsident gewählt.  

Nicht gewählt wurden Titus Rüedi (CVP), Markus Staub (SVP), Michael Meyer (FDP) und Florian Mauchle (Piratenpartei).

Reaktionen der Parteien

«Wir müssen zufrieden sein», sagt Jolanda Spiess-Hegglin, die CO-Präsidentin der Alternativen – die Grünen. «Wir hatten vom Majorz Schlimmeres erwartet. Für uns sind die Gemeinderatswahlen bis jetzt ein Nullsummenspiel: Wir haben zwei Bisherige verloren, und zwei Sitze neu gewonnen.»

Für die CVP sehen die Resultate in den Gemeinden gut aus, sie gewinnt in den Gemeinderäten Sitze: «Für mich sind die Kantonsratswahlen die wichtigsten», sagt CVP-Präsident Martin Pfister, «aber es ist brutal, was in den Gemeinden passiert. Das hat niemand erwartet, dass der Majorz solche Auswirkungen hat.»

Barbara Gysel, Zuger SP-Präsidentin, findet die Resultate aus den Gemeinden bedenklich. «Risch und Cham sind nun ausschliesslich bürgerlich gewählt, das ist sehr enttäuschend.» Mit solchen Resultaten in der Exekutive habe die SP nicht gerechnet. Dies, obwohl keine Sitze der Sozialdemokraten betroffen gewesen sind.

«Es ist nicht schön, was in einzelnen Gemeinden passiert»

Für die FDP sieht die Lage besser aus: «Wir haben genau das erreicht, was wir angestrebt haben», sagt FDP-Präsident Jürg Strub, «die FDP besetzt sechs Gemeindepräsidien, und wir konnten zwei zusätzliche Sitze gewinnen.» Ob die Gewinne der Mitteparteien ihn überraschten? «Nein, das ist ja das, was wir schon immer gesagt haben, und weshalb wir das Majorz-System auch immer unterstützt haben.» Majorz biete nicht nur den grossen Parteien Chancen: «Es werden Persönlichkeiten gewählt. Und auch die kleineren Parteien können Persönlichkeiten aufstellen.»

«Es ist nicht schön, was in einzelnen Parteien passiert. Dass unsere Gemeinderäte abgewählt werden», sagt SVP-Präsident Markus Hürlimann. «Das ist eine direkte Folge des Majorz.» Hürlimann widerspricht Strub: «Es ist nicht so, dass einfach gute Köpfe gewählt werden. Der Majorz hilft den Mitteparteien, er führt zu einem politischen Einheitsbrei: Meinungen ausserhalb des Mittespektrums, links wie rechts, haben keinen Platz.»

Steinhausen

In Steinhausen wurde für den 5. Gemeinderatssitz das absolute Mehr nicht erreicht. Somit findet am 30. November 2014 ein zweiter Wahlgang statt. Die Kandidatin der FDP (Esther Breuer) und der Kandidat der SVP (Heinz Fuchs) erreichten das absolute Mehr nicht. Auch die beiden unabhängigen Kandidaten (Peter Felber und John Stutzer) erhielten im ersten Wahlgang nicht genügend Stimmen. Gewählt sind als Gemeindepräsidentin Barbara Hofstetter (bisher, CVP), in den Gemeinderat Carina Brüngger-Ebinger (bisher, FDP), Andreas Hürlimann (neu, Alternative-die Grünen), Hans Staub (bisher, CVP).

Baar

Baarer Gemeindepräsident bleibt Andreas Hotz von der FDP. Erneut in den Gemeinderat gewählt sind Sylvia Binzegger, CVP, Paul Langenegger, CVP, Jost Arnold-Merz, FDP, Hans Steinmann, SVP und Berty Zeiter von den Alternativen – die Grünen. Neu wird Pirmin Andermatt von der CVP in den Gemeinderat gewählt.  Oliver Wandfluh von der SVP hat zwar das absolute Mehr erreicht, ist jedoch als überzählig ausgeschieden. Auch die neue Kandidatin Ursula Müller-Wild, FDP, hat zwar das absolute Mehr ebenfalls erreicht, ist aber ebenfalls als überzählig ausgeschieden.

Das absolute Mehr nicht erreicht hat Alois Gössi von der SP.

Cham

In Cham haben die bürgerlichen Kandidaten das Rennen gemacht: Die bisherigen Gemeinderäte Beat Schilter (parteilos) und Markus Baumann (FDP) wurden bestätigt, der bisherige Gemeinderat Charles Meyer (Krifo) wurde abgewählt. Neu in den Gemeinderat gewählt sind Rolf Ineichen (SVP), Georges Helfenstein (CVP) und Christine Blättler-Müller (CVP).

Georges Helfenstein ist als Gemeindepräsident gewählt, er hat sich gegen Charles Meyer und Beat Schilter durchgesetzt: Mit 2110 Stimmen tritt er die Nachfolge des abtretenden Gemeindepräsidenten Bruno Werder an.

Ebenfalls zur Wahl stand Claus Soltermann von der GLP, er wurde nicht gewählt.

Der neue Chamer Gemeinderat. Beat Schilter, Rolf Ineichen, Christine Blättler-Müller, Georges Helfenstein, Markus Baumann

Der neue Chamer Gemeinderat. Beat Schilter, Rolf Ineichen, Christine Blättler-Müller, Georges Helfenstein, Markus Baumann

Neuheim

Das Gemeindepräsidium in Neuheim geht an Roger Bosshart von der FDP. Er setzt sich gegen Franz Keiser von «Für Neuheim» und Richard Schubnell von der SVP durch.

Im Gemeinderat bleiben die bisherigen Mitglieder Roger Bosshart, FDP, Franz Keiser von «Für Neuheim» sowie Monika Ulrich-Meier von der CVP. Neu gewählt sind Marcel Güttinger von der FDP und Daniel Schilling von der CVP. Abgewählt ist Richard Schubnell von der SVP. Das absolute Mehr erreicht doch als überzählig ausgeschieden ist Andreas Bächtold von der SVP. Nicht gewählt wurden Susanne Krüdewagen von «Initiative N» und der parteilose Rolf Gisler.

Risch

In Risch werden die bisherigen Gemeinderatsmitglieder Peter Hausherr (CVP), Rudolf Knüsel (FDP), Markus Scheidegger (CVP) und Francesco Zoppi (SVP) gewählt. Neu in den Gemeinderat gewählt ist Roland Zerr (FDP). Gemeindepräsident bleibt Peter Hausherr.

Nicht gewählt wurden die neuen Kandidaten Flavio Roos (SVP) und Rémi Odermatt (Grüne).

Walchwil

In Walchwil gehen die CVP und die FDP als Gewinnerinnen hervor. Wiedergewählt sind von der CVP Stefan Hermann und Tobias Hürlimann (Gemeindepräsident). Auch der bisherige Gemeinderat René Loosli von der FDP ist gewählt. Neu gewählt wurde Eveline Bräm, ebenfalls FDP. Der fünfte Sitz ist noch offen, am meisten Stimmen dafür erreichte die Kandidatin der SVP, Caroline Schmid. Sie verpasste aber im ersten Wahlgang das absolute Mehr.

Schmid erzielte auch für die Wahl als Ersatzmitglied für den verstorbenen Gemeinderat Peter Roth am meisten Stimmen (zentral+ berichtete). Sie wurde aber nicht gewählt, weil das absolute Mehr nicht erreicht wurde. Somit ist auch das Ersatzmitglied bis Ende Jahr noch offen.

Ebenfalls nicht gewählt wurden die neuen KandidatInnen Monika Rust-Hürlimann (CVP), Jeannette Simeon-Dubach (SP), Mario Zanella (parteilos) und René Schmid-Bill (glp).

Oberägeri

Die Gemeinde Oberägeri setzt auf die bisherigen Volksvertreter für die kommende Legislatur. Somit sind die bisherigen Gemeinderäte Pius Meier (FDP), Peter Staub (CVP), Andreas Meier (SVP), Marcel Güntert (FDP) und Paul Iten (Forum) wiedergewählt. Evelyn Rust von der CVP schafft den Sprung in den Gemeinderat nicht.

Pius Meier bleibt Gemeindepräsident von Oberägeri.

Unterägeri und Hünenberg

Die Gemeinden Unterägeri und Hünenberg hatten jeweils gleich viele Kandidaten wie Sitze zu vergeben. Die Sitzverteilung wurde deshalb in stiller Wahl festgelegt.

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