Zur Halbzeit fehlen 750 Unterschriften

Referendum gegen Zuger Sparpläne gefährdet

Nachdem der Kantonsrat das zweite Sparpaket durchgebracht hat, wehrt sich nun eine Allianz mittels Referendum. (Bild: zentralplus)

Es könnte knapp werden für die Zuger Spargegner. Die Halbzeit der Referendumsfrist ist um, gesammelt wurde bisher ebenfalls die Hälfte der Unterschriften. Euphorisch ist man darum nicht. Nun hofft man darauf, dass es nach den Ferien besser läuft.

Bei der Bildung soll gespart werden, im Sozialen, bei der Gesundheit. Das wurde den Zuger Linken zu bunt und man gründete kurzerhand – mit Unterstützung von 27 Personalverbänden, Gewerkschaften und Institutionen – die «Allianz für ein lebenswertes Zug». Im Juli begann die Unterschriftensammlung (zentralplus berichtete). Ein unglücklicher Zeitpunkt, da er genau in den Schulferien liegt.

Ferien als Hindernis

Den Ferienbeginn habe man auch zu spüren bekommen, erklärt ALG-Kantonsrat Andreas Lustenberger: «Zug ist grundsätzlich schon nicht das einfachste Pflaster für Unterschriftensammlungen, da es kaum Orte gibt, an denen sich wirklich viele Leute aufhalten. Zudem sind jetzt Ferien, viele Leute – auch von der Allianz – sind über Wochen abwesend.»

«Dass es schwieriger wird, während der Sommerferien Unterschriften zu sammeln, war uns im Voraus klar.»

Andreas Lustenberger, Kantonsrat der Alternative – die Grünen

«Dass es schwieriger wird, während der Sommerferien Unterschriften zu sammeln, war uns im Voraus klar», so Lustenberger. Deshalb habe man sich besonders gut darauf vorbereitet. «Wir haben viele Unterschriftenbögen versandt und einen Sammelplan aufgegleist», so der Politiker.

Noch fehlt die Hälfte der benötigten Unterschriften

Nun sind die ersten fünf Wochen der Sammelfrist schon vorbei – Halbzeit also. 750 Unterschriften seien bisher bei der «Allianz für ein lebenswertes Zug» eingegangen. Bis zum 13. September müssen 1500 Unterschriften beisammen sein, um eine Volksabstimmung zwingend zu machen. «Wir gehen davon aus, dass einige Leute ihre ausgefüllten Bögen noch zu Hause haben», so Lustenberger. 

Und wie wird die Grundstimmung in der Bevölkerung wahrgenommen? Die Zuger SP-Präsidentin Barbara Gysel sagt: «Ich war nun mehrere Male am Unterschriftensammeln und fand es erstaunlich, wie viele Leute bereits sehr gut informiert waren und häufiger als sonst darauf zu warten schienen, endlich unterschreiben zu dürfen.»

Zudem hätten ihr auffallend viele Menschen ihre persönliche Geschichte zum Thema erzählt. «Da merkt man schon, dass insbesondere die, welche nicht zu den Reichen Zugs gehören, diese Sparmassnahmen ganz konkret zu spüren bekommen», so Gysel.

«Wir sind nicht gerade euphorisch.»

Andreas Lustenberger, Kantonsrat der Alternative – die Grünen

Schlecht sei die aktuelle Zwischenbilanz zwar laut dem ALG-Kantonsrat nicht, «doch wir sind auch nicht gerade euphorisch». Es komme nun sehr darauf an, was in den nächsten zwei bis drei Wochen passiere.

Für Barbara Gysel scheint die Sache jedenfalls klar: «Wenn wir nach den Sommerferien nochmals einen Schub erleben, kommt die Abstimmung ganz sicher zustande. Da habe ich im Moment keine Zweifel. Auch, wenn wir noch einiges dafür tun müssen.»

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