«Schlechter Stil»

Polizeiposten zu im Sommer: Die Mitte ist «verruckt»

Die Luzerner Polizei wird neu organisiert und es wird die Schliessung von Polizeiposten geprüft – dabei wollen die Gemeinden mitreden. (Bild: cbu)

Über den Sommer wird ein Grossteil der Polizeiposten im Kanton Luzern geschlossen. Damit sticht sie in ein Wespennest. Nach der SP reagiert nun auch die Mitte scharf.

22 Polizeiposten werden diesen Sommer «vorübergehend» geschlossen (zentralplus berichtete). Die Polizei begründet die den Schritt damit, dass wegen Veranstaltungen wie dem Stadtfest zu wenig Personal zur Verfügung stehe.

Die SP hat die Ankündigung scharf kritisiert. Denn: Die langfristische Schliessung von Polizeiposten ist politisch sehr umstritten (zentralplus berichtete). Und nun werden aus Sicht der SP einfach über den Sommer «Tatsachen geschaffen». Dies sei ein «undemokratischer Affront» (zentralplus berichtete).

Kommunikation: «Das ist schlechter Stil»

Nun reagiert auch die Mitte Kanton Luzern. Sie wundert sich über die Kurzfristigkeit dieser Massnahme und «sorgt sich um die Sicherheit im Kanton Luzern» wie die Partei in einer Mitteilung schreibt. «Die Kommunikation einer solch tiefgreifenden Massnahme mit lediglich drei Tagen Vorlauf und unterbrochen durch ein Wochenende ist schlechter Stil und gefährdet die Sicherheit, mindestens jedenfalls das Sicherheitsempfinden der Luzerner Bevölkerung.»

Die Mitte Kanton Luzern ist zudem irritiert über die «nach wie vor noch nicht erfolgte Personalaufstockung der Luzerner Polizei». Schliesslich habe der Kantonsrat einer entsprechenden Budgeterhöhung für das Jahr 2022 zugestimmt.

Polizeiposten sollen im Sommer offen bleiben!

Die Mitte Kanton Luzern fordert daher die Aufhebung dieses Beschlusses. Die Polizeiposten sollen den Sommer über offen bleiben. Die Wahrung der Sicherheit sei eines der wesentlichen Elemente der Grundversorgung im Kanton Luzern.

«Aufgrund der vorgenannten, kurzfristig temporären Postenschliessung (und insbesondere die mangelhafte Kommunikation) muss die Luzerner Polizei sich die Frage gefallen lassen, ob man diese wichtige Aufgabe für die Luzerner Bevölkerung wirklich im Griff hat», schreibt die Mitte in ihrer Mitteilung.

Auch bei den betroffenen Gemeinden sorgt die kurzfristige Schliessung von Polizeiposten für Irritiation. So zum Beispiel in Pfaffnau. Der nächste offene Polizeiposten für die Bevölkerung liegt nun in Sursee – gut 20 Minuten Autofahrt. «Das entspricht nicht mehr einem Service public, wie wir ihn uns vorstellen», sagte Gemeindepräsidentin Sandra Cellarius am Freitag im Regionaljournal Zentralschweiz.

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3 Kommentare
  • Profilfoto von Iten
    Iten, 13.06.2022, 13:39 Uhr

    Es gibt in allen Polizeikorps zuviele Häuptlinge und zuwenige Idianer.
    Wenn 10 Polizisten eingestellt werden, werden sofort Häuptlingstellen geschaffen.
    Kenne das Problem schon lange.
    Aber eben die Politik spielt auch mit.

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  • Profilfoto von schaltjahr
    schaltjahr, 13.06.2022, 12:40 Uhr

    Als teil der Bürgerlichen Mehrheit im Kanton Luzern, hätte «die Mitte » weit mehr Möglichkeiten um auf die Regierung Druck auszuüben um diesen absolut unverständlichen Entscheid der Regierung zu Korrigieren. Nur ein bisschen «Verruckt» zu sein ist Schaumschlägerei und Wetterfahnenpolitik.
    Es wäre Angebracht, nun zu Handeln und im Parlament aktiv zu werden. Die Sicherheit der Luzerner Bevölkerung ist erneut zum Spielball von Vertuschung und Versagen geworden.

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  • Profilfoto von Marc
    Marc, 13.06.2022, 12:13 Uhr

    Je weniger Polizei, umso besser.

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