Motion fordert Abschaffung

Michael Töngi setzt sich für die B-Post ein

Geht es nach dem Nationalrat Michael Graber, soll die B-Post abgeschafft werden. Damit gäbe es keine preisgünstige Versandmöglichkeit mehr. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Der Luzerner Nationalrat möchte nichts von einer Abschaffung der B-Post wissen. Eine solche fordert der SVP-Nationalrat Michael Graber in einer Motion.

Immer wieder werden neue Vorschläge eingereicht, welche Änderungen von Leistungen der Post fordern. Im Februar hatte etwa eine Expertengruppe vorgeschlagen, dass die Briefpost nur noch dreimal pro Woche ausgetragen werden soll. Zudem wurde gefordert, die A-Post abzuschaffen. Diese Idee wurde von links bis rechts und von der Post selbst verworfen.

Auch der Walliser Nationalrat Michael Graber (SVP) konnte diesem Abbau des Service Public nichts abgewinnen, der Vorschlag sei «inakzeptabel». In einem neuen Vorstoss fordert er nun das genaue Gegenteil: Die Post soll die Briefe an sechs statt nur an fünf Tagen zustellen. Zudem solle nicht etwa die A-Post, sondern die B-Post abgeschafft werden. Denn diese habe in der schnellen digitalen Zeit «ausgedient».

Michael Töngi weiss nicht, wie der Vorschlag finanziert werden soll

Auch dieser Vorschlag erregt Widerstand, dies auch auf linker Seite, welche sich stark für den Service Public einsetzt. Der Luzerner Nationalrat Michael Töngi (Grüne) sagt gegenüber der «Aargauer Zeitung»: «Wenn die SVP nur noch A-Post will, dann muss sie aber auch sagen, wie das finanziert werden soll.» Laut Töngi hätte der Nationalrat in der Herbstsession bei der Debatte um die Postfinance-Privatisierung die Möglichkeit gehabt, über die Grundversorgung des Service Public zu diskutieren. «Doch das interessierte niemanden, auch die SVP nicht», sagte er der Zeitung gegenüber weiter.

Kritik am Vorschlag des SVP-Nationalrates übt auch die Post. Sie sieht keinen Bedarf, die B-Post abzuschaffen, da die Nachfrage immernoch hoch sei. Zudem erlaube die B-Post, die Briefmenge gleichmässig über die Tage zu verteilen. Gäbe es nur noch die A-Post, müsste man die Briefe immer am kommenden Tag austragen. Dies sei sehr aufwendig, da man die Infrastruktur auf «den absoluten Spitzentag» auslegen müsste, wie die Post gegenüber der «Aargauer Zeitung» mitteilt.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Marcel Homberger
    Marcel Homberger, 07.10.2022, 15:47 Uhr

    Die Post darf ihren Service nicht immer noch mehr abbauen. So muss auch die tägliche Zustellung und die B-Post im Angebot bleiben.

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