Petition im Luzerner Kantonsrat

Maskenpflicht: Regierung soll über die Bücher

Die Maskenpflicht an Schulen löste eine Petition aus – die zuständige Kommission fordert von der Regierung, diese zu evaluieren.

Eine Petition fordert, dass die Maskenpflicht an Schulen endgültig beerdigt wird. Die zuständige Kommission stärkt der Luzerner Regierung den Rücken – findet aber auch kritische Worte.

Über 1000 Personen haben die Petition gegen die Maskenpflicht an Luzerner Schulen unterschrieben. Sie bezweifeln, dass die Schutzmasken effektiv vor einer Corona-Infektion schützen. Zudem sind sie überzeugt, dass das Maskentragen unerwünschte Nebenwirkungen auf physiologischer, pädagogischer, psychischer und sozialer Ebene hat. Für eine Pflicht fehle die rechtliche Grundlage.

Was letzteres angeht, so hat das Bundesgericht in der Zwischenzeit festgestellt, dass dies nicht zutrifft (zentralplus berichtete). Die Maskenpflicht an Schulen sei verhältnismässig, hielt das oberste Gericht fest. Auch die zuständige Bildungskommission des Kantonsrats, (die EBKK) rechnet es der Regierung an, dass sie alles daran setzte, den Schulbetrieb aufrechtzuerhalten.

Mobbing gegen Maskenlose

Die Kommission hat sich mit den Petitionärinnen zu einem Austausch getroffen und ihre Anliegen aufgenommen. «Sie haben uns ihre Erfahrungen aus dem Schulbetrieb geschildert. Das Tragen der Maske hatte spürbare Auswirkungen für einzelne Kinder, Jugendliche und Lehrpersonen. Auch war es eine Herausforderung, dass es bewilligte Ausnahmen von der Maskenpflicht gab.», erzählt Präsidentin Rahel Estermann (Grüne).

Die Kommission halte es daher für wichtig, dass die Schulen die Lehrpersonen und Schulkinder im Umgang mit der Maskenpflicht und möglicher Ausnahme sensibilisieren. «Wenn sich jemand nicht an Regeln halten muss, die für die anderen gelten, dann ist das für Kinder sehr schwer zu verstehen. Das muss gut erklärt werden, um Mobbing vorzubeugen», so Estermann.

Maskenpflicht statt Reihentest an Schulen – das sorgt für Kritik

Aus Sicht Kommission hätte die Luzerner Regierung die Maskenpflicht besser abwägen müssen mit anderen möglichen Massnahmen, beispielsweise Reihentests. Die Maskenpflicht wurde sehr rasch eingeführt, bis runter auf die Primarstufe. Die Reihentests auf Primarstufe hingegen wurden erst auf politischen Druck hin ermöglicht. «Wir begrüssen, dass der Regierungsrat alles tat, um den Präsenzunterricht zu ermöglichen. Aber er hätte dabei auch früher weitere Massnahmen in Betracht ziehen müssen, nicht nur die Maskenpflicht.», führt Rahel Estermann aus.

Aus Sicht der Kommission soll die Regierung die Massnahmen, die in den letzten beiden Winter getroffen wurden, jetzt evaluieren. «Wir erwarten keinen formellen Bericht mit Dutzenden von Seiten. Aber die Regierung soll die Erfahrungen sammeln und die richtigen Schlüsse ziehen – auch im Hinblick auf den kommenden Herbst», so Rahel Estermann.

Verwendete Quellen
  • Bericht der Kommission Erziehung, Bildung und Kultur (EBKK)
  • Telefonat mit Rahel Estermann
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2 Kommentare
  • Profilfoto von Päuli Keller
    Päuli Keller, 14.06.2022, 11:20 Uhr

    Es braucht die Maskenpflicht in den Schulen. Dort wurde das Virus verbreitet und in die Familien getragen – selbst erlebt bei meinen Kindern. Daher, wenn eine starke Welle zurückkommt, unbedingt wieder eine Maskenpflicht an den Schulen !

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  • Profilfoto von Alain
    Alain, 14.06.2022, 06:13 Uhr

    Ich bezweifele, dass die Erde eine Kugel ist. Ernst genommen werde ich trotzdem nicht.

    Übrigens: andere Länder machen in Sachen Technische Massnahmen vorwärts: bessere Lüftungen, Luftfilter, und Monitoring (CO2 Messung). Die Medien müssten doch ein bisschen bei unseren Regierenden nachhaken wieso wir so weit hinterher sind?

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