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Der Luzerner Bildungs- und Kulturdirektor Marcel Schwerzmann hat seinen Rücktritt bekannt gegeben. Er gibt sein Amt 2023 ab – nach 16 Jahren.
Der 57-jährige Krienser war von 2007 bis 2019 Finanzdirektor des Kantons Luzern. Seither ist er für Bildung und Kultur zuständig. Nach 16 Jahren macht er nun den Weg frei für eine neue Kraft im Luzerner Regierungsrat: An einem Medienanlass im Wasserturm hat Marcel Schwermann am Montag seinen Rücktritt bekannt gegeben.
In neun Monaten wird im Kanton Luzern eine neue Regierung gewählt (zentralplus berichtete). Mit seinem Rücktritt will Marcel Schwerzmann einer «jüngeren Persönlichkeit Platz machen, die für Konsens, Themenvielfalt und Verlässlichkeit in der Politik einsteht», wie er vor den Medien sagte.
Betriebswirtschafter Marcel Schwerzmann hat die Geschicke des Kantons Luzern vor allem als Finanzdirektor geprägt. Er boxte die Halbierung der Unternehmenssteuern durch – ein Schritt der bis heute kontrovers diskutiert wird (zentralplus berichtete). Von seinen Kritikerinnen wurde er deshalb teils für die äusserst unpopulären Sparmassnahmen verantwortlich gemacht, die darauf folgten (zentralplus berichtete).
Marcel Schwerzmann – der Vater der Luzerner Steuerstrategie
Trotzdem ist Marcel Schwerzmann überzeugt davon, dass sich dieser Prozess gelohnt hat, wie er anlässlich seines Rücktritts sagte. Es sei dem Kanton Luzern in den letzten Jahren finanziell noch nie besser gegangen. Er habe sich bei verschiedenen Wettbewerbsindikatoren teilweise sogar an die Spitze gearbeitet.
Kommt hinzu: Marcel Schwerzmann hat massgeblich dazu beigetragen, dass der Schuldenberg des Kantons Luzern abgearbeitet werden konnte. Dieser war im Jahr 2000 mit mehr als 2534 Millionen Franken immens hoch. Als Schwerzmann das Departement 2019 wechselte, hatte der Kanton Luzern noch knapp 86 Millionen Franken Schulden – bei einem Eigenkapital von 333 Millionen Franken.
Der Wechsel ins Kultur- und Bildungsdepartement kam nach den Wahlen 2019 überraschend. Die damalige CVP hatte auf den Parteilosen einigen Druck gemacht (zentralplus berichtete). Schwerzmann selber reagierte darauf – zumindest nach aussen hin – gelassen.
In der Bildung steht er für Konstanz, in der Kultur für Aufbruch
Gegenüber zentralplus sagte Marcel Schwerzmann einst in einem 50-Fragen-Interview: «Ich habe mir mit etwa 25 Jahren vorgenommen, mich nicht mehr aufzuregen.» Dies aufgrund eines Erlebnisses, das ihn massiv verändert habe. Das scheint ihm geglückt zu sein. Seit er im Kanton Luzern für Bildung und Kultur verantwortlich ist, ist es um seine Person ruhiger geworden.
Vor allem im Bildungsbereich setzte Schwerzmann auf Konstanz. Nach der Einführung des Lehrplans 21 kehrte durch ihn wieder etwas Ruhe ein. «Statt Reformen auf den Weg zu schicken, hat er sich der Förderung der Kernkompetenzen und der Chancengleichheit der Schülerinnen und Schüler verschrieben», schreibt der Kanton Luzern in seiner Würdigung.
Als Kulturdirektor ist sein grosses Projekt die Zusammenführung des historischen und des Natur-Museums. Ein Vorhaben, das nach massivem Widerstand und Standortdiskussionen zuletzt im Kantonsrat regelrecht auf Begeisterung stiess (zentralplus berichtete).
Konkrete Pläne für seine Zukunft nach dem Rücktritt habe er noch nicht, meinte Marcel Schwerzmann an dem Medienaustausch im Wasserturm. Gegenüber zentralplus sagte er schon 2016, dass es für ihn noch ein Berufsleben nach seiner Zeit als Regierungsrat geben wird. Was das sein wird, lässt er offen.
- Teilnahme Medienaustausch
- Medienmitteilung des Kantons Luzern