Matthias Michel: «Ich habe vor jeder Wahl Respekt»
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Les jeux sont faits. Die Zuger Wahlen sind vorbei, nun ist es klar: Alle Bisherigen dürfen ihre politischen Ämter in Bern auch in den nächsten vier Jahren weiterführen. Emotional waren die Wahlen dennoch.
Peter Hegglin geht forschen Schrittes auf das Kaufmännische Bildungszentrum zu, welches an diesem Sonntag als Medienzentrum und damit Herz der Zuger Wahlen fungiert. Sein strahlendes Gesicht ist von Weitem sichtbar. Kein Wunder: Hegglin hat die Wiederwahl in den Ständerat souverän mit 23’077 Stimmen geschafft.
Dies mit einem leisen Vorsprung von rund 400 Stimmen auf sein bisheriges Stöckli-Gschpändli Matthias Michel (22’673 Stimmen), der zum ersten Mal für seine Wiederwahl kämpfte. Dieser trifft fast zeitgleich vor Ort ein.
Die beiden wiedergewählten Ständeräte klopfen sich gegenseitig auf die Schulter, freuen sich nicht nur über die eigene, sondern auch die Wiederwahl des jeweils anderen. Dass sich die beiden ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten und sich das Resultat der beiden sehr ähnelt, freut Michel: «Ich konnte seit meiner letzten Wahl 3000 Stimmen wettmachen, das freut mich.» Und weiter: «Ich habe vor jeder Wahl Respekt. Diese war insofern speziell, als ich bereits gewählt war und einen Leistungsnachweis vorzuweisen hatte.»
Den Verlauf der Wahlen in Zug kannst du hier im Ticker nachlesen.
Hegglin: Respekt vor den nächsten vier Jahren
Für Peter Hegglin schienen die Wahlen eher nebenbei gelaufen zu sein. «Ich bin sehr froh, dass ich ein solch souveränes Resultat erzielen konnte, insbesondere da ich während der Zeit des Wahlkampfs sehr eingespannt war, etwa durch die Kommissionsarbeit. Zur Freude über seine Wiederwahl gesellt sich auch das Bewusstsein, welche Verantwortung mit dem Amt in Bern einhergeht: «Wir haben vier schwierige Jahre hinter uns. Und auch die nächsten vier Jahre werden voraussichtlich herausfordernd werden.»
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Ein Beispiel: «Der Krieg in der Ukraine sieht nicht aus, als würde er ein baldiges Ende finden. Dazu kommt der Krieg in Israel. Beides sind Regionen, die einen Einfluss auf die Weltpolitik und die Versorgung haben. Sei das die Versorgung mit Energie oder aber Lebensmitteln.» In Hinblick auf die kommende Legislatur sagt Hegglin schulterzuckend: «Ich habe immer gern mitgeholfen, Probleme pragmatisch zu lösen.»
SVP-Mann Werner trotz Chancenlosigkeit zufrieden
Auf dritter Stelle hinter Hegglin und Michel steht der SVP-Kantonsrat Thomas Werner. Er hat bei den Ständeratswahlen 9939 Stimmen erreicht. «Das ist besser als gedacht», äussert er sich gegenüber zentralplus. «Ich war mir nicht sicher, ob es reichen würde, mich vor der bisherigen Nationalrätin Manuela Weichelt zu positionieren. Doch das klappte und konnte mich als ‹Best of the Rest› platzieren», sagt er schmunzelnd. Manuela Weichelt, die sich nicht nur für den Nationalrat, sondern auch für den Ständerat aufstellen liess, erreichte dort 9123 Stimmen.
Aufatmen bei den Linken
Auch im Nationalrat bleibt während der kommenden vier Jahre alles beim Alten. Zur grossen Freude der Linken. Die Politikerinnen, die sich am Sonntag im Medienzentrum versammeln, atmen spürbar auf, als sie die ersten wegweisenden Zwischenresultate erblicken, die auf die Wand projiziert werden. Schliesslich wurden den Grünen grosse Verluste prognostiziert – welche schweizweit dann auch eintrafen.
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«Jede Wahl birgt gewisse Unsicherheiten», sagt eine glückliche Manuela Weichelt (ALG) über ihre erste Wiederwahl in den Nationalrat. Ich bin daher sehr froh, dass die Alternative – die Grünen diesen Sitz klar und deutlich behalten konnte.»
Auf ihrer politischen Agenda stünden in der nächsten Zeit die Weiterverfolgung der Klimafragen. Zudem ist für sie als Mitglied der Gesundheitskommission auch die Umsetzung ihres Vorstosses wichtig, der verlangt, dass die Krankenkassenprämien vermögensabhängig werden und nicht mehr für alle gleich hoch sind.
30-Jährige freut sich über bestes FDP-Resultat
Das beste Pferd im Stall der FDP ist die 30-jährige Kantonsrätin Jill Nussbaumer. Sie konnte bei den Nationalratswahlen 6063 Stimmen für sich gewinnen, also rund 600 Stimmen mehr als ihr Parteikollege und Chamer Gemeinderat Arno Grüter, der 5426 Stimmen verbuchte.
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Über das Bestresultat ihrer Partei freut sich Jill Nussbaumer. «Gerade, weil es die ersten nationalen Wahlen sind, bei denen ich kandidiert habe.» Doch auch dieses änderte nichts am Gesamtresultat. Die Rückeroberung des vor vier Jahren verlorenen FDP-Sitzes gelang heuer nicht. «Wir wussten, dass es mit drei Bisherigen schwierig würde. Doch waren diese Wahlen eine gute Gelegenheit, um zu zeigen, dass auch wir ein Profil haben und dass es auch uns ernst ist.»
- Gespräche im Medienzentrum
- Dokumente des Kantons Zug zu den Wahlen 2023
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