Aktion soll im Rahmen der Legalität bleiben

Luzerner Schüler planen nie dagewesene Spar-Demo

Bereits vor der Budgetdebatte im Dezember demonstrierten Schüler vor dem Regierungsgebäude.

(Bild: pze)

Schüler aus der ganzen Schweiz wollen am Mittwoch, 5. April, gegen die Sparmassnahmen des Kantons Luzern bei der Bildung demonstrieren. In mindestens fünf Städten sind Proteste geplant. Die Juso Luzern rief zu drastischeren Mitteln wie Schulhausbesetzung auf. Diesen Plänen erteilen die Protest-Verantwortlichen eine deutliche Absage.

Der Verband der Luzerner Schülerorganisation (VLSO) ruft am 5. April zu einer grossen Demonstration gegen die geplanten Sparmassnahmen im Bildungsbereich auf. Und er will mit der grossen Kelle anrühren, wie aus einer Mitteilung hervorgeht: «Der Protest entwickelt sich zu einem nationalen Grossereignis, wie es noch nie stattfand.» Neben den Kantonen Zürich und Aargau haben dem VLSO nun auch die Kantone Genf, Basel-Stadt, Baselland, Zug, Bern und Graubünden ihre Unterstützung zugesichert.

Demos auch in mindestens fünf Schweizer Städten

Ursprünglich war geplant, dass alle Schüler für die Demo nach Luzern kommen. Nun habe man die Pläne aber geändert, sagt VLSO-Präsident Serafin Curti. «Anstatt dass unsere Zürcher und Aargauer Mitschüler nach Luzern kommen werden, werden diese zum selben Zeitpunkt eine genehmigte Solidaritätskundgebung in ihren Kantonen abhalten.» Auch in Genf und den beiden Basel sollen solche Demos stattfinden. Durch diese Solidaritätskundgebungen, verteilt über die ganze Schweiz, erhoffen sich die Schüler mehr Gehör zu finden. Die Schüler aus Zug, Bern und Graubünden sollen für den Protest nach Luzern kommen. Dieser wurde von der Polizei genehmigt, wird in der Neustadt starten und vor das Regierungsgebäude führen.

«Die Kampagne wird national unter dem Hashtag #KeLoscht durchgeführt, basierend auf Bundesrat Maurers berühmter TV-Schelte», so Curti. Hiermit würde die Einstellung der Schülerorganisationen gegenüber den Sparmassnahmen in der Bildung in jedem Kanton mit vereinter Kraft betont.

So reagierte Ueli Maurer bei den Bundesratswahlen auf eine Interviewanfrage eines SRF-Reporters:

 

VLSO kritisiert halblegale Juso-Protestvorschläge

Linus Petermann, Präsident der städtischen Jungsozialisten, hatte sich im zentralplus-Politblog ebenfalls kürzlich zum Thema geäussert. Die Schüler müssten aufpassen, dass die Sparproteste nicht zur Demonstrations-Folklore verkommen. Es seien brisante Aktionen notwendig – Petermann nannte Zürcher Schüler als Beispiel, welche illegal ein Schulhaus besetzten.

Beim VLSO kommen diese Vorschläge nicht gut an. Samuel Zbinden, Leiter der Protestaktion, sagt: «Protest ist nicht gleich Protest.» Im Gegensatz zu den bisherigen Kundgebungen gegen die Sparmassnahmen stelle der geplante Protest des VLSO eine Neuheit dar. «Zum ersten Mal organisiert die offizielle und demokratisch legitimierte Vertretung der Luzerner Kantonsschüler den Protest», so Zbinden. Durch die breite Unterstützung des VLSO an den Luzerner Kantonsschulen steige seine Mobilisierungskraft immens.

Zbinden verweist auf die primären Aufgaben des VLSO. Dazu gehört, die Interessen der Schülerschaft gegenüber Aussenstehenden, insbesondere der Regierung, zu vertreten. «Seit seiner Gründung konnte der VLSO etliche Anliegen der Schülerschaft an die Kantonsregierung bringen und geniesst daher grossen Rückhalt bei der Schülerschaft, der Regierung und auch der Luzerner Bevölkerung», ist Zbinden überzeugt. «Diesen durch halblegale Schulbesetzungen und unbewilligte Proteste zu gefährden, erachtet der VLSO als kontraproduktiv.»

Mit Plakaten und Trillerpfeifen machten die Demonstrierenden auf ihre Anliegen aufmerksam.

Mit Plakaten und Trillerpfeifen machten die Demonstrierenden auf ihre Anliegen aufmerksam.

(Bild: pze)

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