Spezieller Zusammenschluss wegen Ufschötti

Luzerner Jungparteien gegen Steigerung der Polizeipräsenz

Die Jungparteien und das Jugendparlament der Stadt Luzern sehen in einer AG Ufschötti die beste Möglichkeit, den Herausforderungen zu begegnen. (Bild: Stefan Kämpfen)

Der Stadtluzerner Sicherheitsdirektor will die Sicherheit bei der Ufschötti mit «Pop-up-Polizeiposten» verbessern. Die Idee kommt bei den Jungparteien nicht gut an. Die Juso, die Junge Mitte und die Jungfreisinnigen spannen daher sogar zusammen.

Wenn es ein schöner Tag ist, wimmelt es von Menschen auf der Ufschötti. Da gibt es auch Probleme mit Drogen und Gewalt. Gegen dies will der Stadtluzerner Sicherheitsdirektor Martin Merki mit mehr Polizeipräsenz vorgehen. Die «Pop-up-Polizeiposten» finden gar keinen Anklang bei den Jungparteien der Stadt. Die Juso, die Junge Mitte und die Jungfreisinnigen wehren sich zusammen gegen diesen Vorschlag.

Polizeiposten zerstören fröhliche Zusammensetzung

Laut den Jungparteien sei schon heute die Polizei an den Wochenenden in der Ufschötti sehr präsent. Die SIP (Sicherheit Intervention Prävention) leiste auch einen wichtigen Beitrag dazu. Léon Schulthess, Co-Präsident der JUSO Luzern, fürchtet beispielsweise, dass die Ufschötti nicht mehr die gleiche Atmosphäre hätte, wenn die Polizei die Präsenz erhöht. «Einer der letzten Freiräume in Luzern wird durch übermässige Überwachung zerstört. Das geht nicht!»

Josef Lusser, Präsident der Jungen Mitte Stadt Luzern, findet eine Aufstockung der Polizeiressourcen zwar wichtig. Aber: «In den Augen der Jungen Mitte Stadt Luzern ist die Schaffung eines temporären Polizeipostens nicht zweckmässig» Potenzial sehe die Partei in der Schaffung eines Drogenberatungszeltes in der Ufschötti, welches durch Fachpersonen betreut wird.

Zoé Stehlin, Co-Präsidentin der JUSO Luzern, befürchtet, dass sich die Probleme mit einem «Pop-up-Polizeiposten» verlagern würden. «Die Polizei vertreibt Personen einfach in andere Gebiete, Probleme lösen sie damit keine.»

Beratung ja, Überwachung nein

Alle Jungparteien betonen, wie erfolgreich das Präventionsprojekt «Place to be» in Form eines Drogenberatungszelts war. Lukas Blaser, Präsident der Jungfreisinnigen Stadt Luzern, ergänzt: «Die Ufschötti ist ein beliebter Treffpunkt für alle. Anstatt auf die bewährten Mittel wie Drogenberatungszelte oder SIP zurückzugreifen, will die Stadt Luzern lieber auf Repression und Überwachung setzen, was vor allem viele junge Menschen zu spüren bekommen.»

Verwendete Quellen
  • Gemeinsame Medienmitteilung der Stadtluzerner Jungparteien
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3 Kommentare
  • Profilfoto von Hegard
    Hegard, 15.08.2022, 18:02 Uhr

    Wenn mann nur zugedröhnt eine lustig Gesellschaft sein kann,dann seit ihr Arm dran und wieder ein Grund,nicht für das Abstimmungs Alter 16 J zu Wählen

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    • Profilfoto von l.schulthess
      l.schulthess, 15.08.2022, 20:38 Uhr

      Ach… immer wieder erstaunlich, welche verallgemeinernde Aussagen und Korrelationen man herbeidichten kann, die nichts mit dem Artikel zu tun haben. Nach deiner «Logik» müsste man allen, die sich mal zudröhnen und es lustig haben, das Stimmrecht entziehen – Stimmrecht wäre dann bei den Ü60 aber auch rassig weg. Oder ihnen den Alkohol verbieten? Was wäre wohl die größere Aufregung? Grüsse von jemand Jungem, der es ab und zu zugedröhnt lustig hat und dennoch am demokratischen Prozess teilnehmen kann

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    • Profilfoto von tore
      tore, 16.08.2022, 08:54 Uhr

      Lieber Gerhard, mit dem ersten Teil der Aussage bin ich einverstanden, aber zugedröhnt sind die aller- allerwenigsten. Und die wirken mehr als abstossend, auch oder erst recht auf 16-Jährige. Ich glaube, Sie unterschätzen die jungen Leute, auch was ihr polistisches Verständnis und ihre Intelligenz betrifft. Versuchen Sie doch, «negative» Beispiele nicht zu verallgemeinern – nicht ganze Alters- oder Bevölkerungsgruppen herabzusetzen.

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