Trotz vieler Einwohner nur wenige Sitze

Luzerner Agglo-Gemeinden fühlen sich untervertreten

Nicht alle Gemeinden sind im Luzerner Kantonsrat gleich stark vertreten. (Bild: mik)

Gemessen an ihrer Einwohnerzahl, sind Luzerner Agglomerationsgemeinden wie Ebikon, Kriens oder Horw im Kantonsrat untervertreten. Deren Gemeindebehörden stossen die Diskussion einer Wahl-Reform an.

Nicht jede Gemeinde hat eine Vertreterin im 120-köpfigen Kantonsparlament. 29 der 80 Luzerner Gemeinden sind gar nicht vertreten. Dies beispielsweise, weil einem Wahlkreis wie Willisau, der 21 Gemeinden zusammenfasst, nur 16 Sitze im Parlament zustehen. Doch auch Gemeinden, die im Kantonsrat vertreten sind, sind nicht wunschlos glücklich. So fordern die Gemeinden Ebikon, Kriens und Horw eine Diskussion über die Zusammensetzung der Wahlkreise.

Viele Einwohner, aber nur wenig Vertreterinnen

Grund dafür: Sie fühlen sich im Kantonsrat massiv untervertreten, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet. So stellt die Gemeinde Kriens mit mehr als 28'000 Einwohnerinnen vier Kantonsräte. Also pro 7'000 Einwohner eine Vertretung. Ähnlich geht es der Gemeinde Ebikon: Für ihre rund 14'000 Einwohner stellt sie ebenfalls «nur» zwei Vertreter.

Zum Vergleich: Die meisten Gemeinden haben etwa einen Kantonsrat pro 3000 Einwohnerinnen. Und dann gibt es noch die Gemeinde Flühli, die mit ihren rund 1800 Einwohnern drei Kantonsrätinnen hat.

Wahlkreise sollen anders zusammengesetzt werden

Für die Krienser Stadtpräsidentin Christine Kaufmann (Mitte) ist deshalb klar: «Kriens braucht eine stärkere Vertretung im Kantonsrat. Das hören wir immer wieder, gerade auch aus dem Einwohnerrat», wie sie dem Nachrichtenportal erzählt. Ähnlich klingt es von den Kollegen aus Horw und Ebikon.

Ruedi Burkard, der Gemeindepräsident von Horw, erklärt sich die Untervertretung folgendermassen: «Es ist für Kandidierende in den anonymeren urbanen Gemeinden sehr schwierig, in einer kleinen Gemeinde Wählerinnen und Wähler zu gewinnen.» Für die drei Gemeindepräsidenten drängt sich deshalb eine Diskussion über die Zusammensetzung der Wahlkreise auf. Die Grösse der Agglomerationsgemeinden solle besser im Parlament abgebildet werden.

Kein Änderungsbedarf sieht hingegen Hella Schnider, die Gemeindepräsidentin aus Flühli. Eine Gemeinde profitiere nicht automatisch von einer stärkeren Vertretung, da politische Anliegen der Zustimmung aller Regionen bedürfen. Dies erreiche man durch gute Argumente und Fakten, wie sie gegenüber dem Nachrichtenportal antwortet. «Da ist es egal, ob es aus einer Gemeinde mehr Kantonsratsmitglieder hat oder nicht.»

Verwendete Quellen
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