Während Bypass-Bauphase

Kriens will für «verlorene» Busspur kämpfen

Kriens wünscht sich durchgehende Busspuren bis nach Luzern. (Bild: sah)

Die Dimensionen des Autobahnprojekts Bypass Luzern werden immer deutlicher. Um einen befürchteten Verkehrskollaps zu vermeiden, soll Kriens nun die Idee einer separaten Busspur wieder aufs Parkett bringen. Das Ansinnen birgt einigen politischen Zündstoff.

Rund 12 Jahre wird die Bauphase des Bypass’ Luzern dauern. Dass der Verkehr in und um die Stadt Luzern davon erheblich beeinträchtigt werden könnte, ist offensichtlich. Schon jetzt ist klar, dass ein Teil des Autobahnverkehrs über Jahre mitten durch die Stadt geführt werden muss (zentralplus berichtete).

Um einem möglichen Verkehrskollaps entgegenzuwirken, ist man sowohl in Luzern wie auch in Kriens an flankierenden Massnahmen interessiert – vor allem auch, was den öffentlichen Verkehr betrifft. Der Krienser Stadtrat will nun die Möglichkeiten einer separaten Busspur von Kriens nach Luzern prüfen. Damit macht er ein Fass auf, das zwar keineswegs taufrisch wäre, aber dennoch über ordentlich politischen Zündstoff verfügt.

Hauptverkehrsachse besonders betroffen

Konkret will der Krienser Stadtrat ein Postulat von Raoul Niederberger (Grüne) entgegennehmen. Dieses verlangt die Prüfung einer separaten Busspur von Kriens nach Luzern in beide Richtungen.

Niederberger argumentiert, dass es während der Bauphase des Projekts Bypass die Hauptverkehrsachse zwischen Kriens und Luzern besonders vom erwarteten Mehrverkehr betroffen sein wird. «Um eine massive Verschlechterung der Anbindung dieser Gebiete durch den öffentlichen Verkehr zu verhindern, müssen Massnahmen getroffen werden», schreibt Niederberger. Die vorgeschlagene Busspur könnte ein wirkungsvolles Mittel sein, «um eine zuverlässige Anbindung des Krienser Zentrums und des Obernaus an den öffentlichen Verkehr sicherzustellen», so der Postulant.

Ursprünglich ein Teil der Spange-Nord-Pläne

Mit seinem Anliegen rennt Niederberger nicht nur in Kriens offene Türen ein. So fordert beispielsweise die Stadt Luzern eine solche Busspur vom Bund – als flankierende Massnahme, um die Auswirkungen der Bypass-Bauarbeiten abzufedern. Die Forderung ist denn auch Teil der Einsprache Luzerns gegen das Autobahnprojekt (zentralplus berichtete). Die Einspracheverhandlungen dazu laufen derzeit.

Die Idee einer separaten Busspur dürfte bei manchen ein gewisses Déjà-vu auslösen: Eine durchgehende Busspur – vom Kupferhammer bis zum Luzernerhof – war ein integraler Bestandteil der ursprünglichen Spange-Nord-Pläne. Der umstrittene Autobahnzubringer scheiterte noch bevor er in Luzern an die Urne kam (zentralplus berichtete).

Ob der Kanton das Nachfolgeprojekt um die Reussportbrücke weiterverfolgen will, wird er im Frühling bekanntgegeben (zentralplus berichtete). Klar ist aber, dass die durchgehende Busspur kein Bestandteil der Pläne mehr ist.

Mangelnder Wille des Kantons?

Ob der Bund auf die Forderung der Stadt Luzern nach einer solchen Busspur eingeht, bleibt derweil abzuwarten. Klar ist, dass dafür auch der Kanton ins Boot geholt werden müsste. Die Luzernstrasse, auf der die gewünschte Busspur grösstenteils zu liegen käme, ist eine Kantonsstrasse.

Entsprechend stellt sich die Frage, weshalb eine solche Busspur via Bund und nicht direkt zwischen Kriens, Luzern und dem Kanton besprochen werden sollte. Luzerns Mobilitätsdirektor Adrian Borgula lies gegenüber zentralplus durchblicken, dass der «politische Wille» dafür nicht vorhanden sei. «Eine ausgebaute Busspur bedeutet auf dieser Strecke eine reduzierte Kapazität für den motorisierten Inidividualverkehr. Dafür fand sich bisher keine Mehrheit», so Borgula (zentralplus berichtete).

Tatsächlich müsste wohl eine der heutigen Fahrspuren zugunsten einer Busspur aufgehoben werden. Dies dürfte nicht nur bei den Automobilverbänden auf einigen Widerstand stossen. Wie der Krienser Stadtrat für eine solche Busspur kämpfen will, bleibt vorerst abzuwarten. Er ist jedoch bereit, einen entsprechenden Bericht vorzulegen.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von H. Muster
    H. Muster, 07.02.2021, 13:17 Uhr

    Wieso nicht zwei Einbahnstrassen machen, für die Richtung Luzern – Kriens fahren Bus und Autos durch Amlehnstrasse und Schachenstrasse, für die Richtung Kriens – Luzern fährt alles über die Luzernerstrasse? Beide Einbahnstrasse bieten je eine Spur für den Bus und eine Spur für die Autos. Problem gelöst?

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  • Profilfoto von Jörg
    Jörg, 07.02.2021, 10:40 Uhr

    Die sollen endlich den Tunnel Bauen vom Eichhof direkt bis nach Busschleife ,zudem soll die Krienseregg bahn von der Krienseregg künftig in die Allmen Gezogen werden doet hat es genug Platz für eine Station Parckhaus, zudem können Touristen bequem von der Stadt mit dem Zug in die Allmend Fahren, Pläne liegen vor ständig was neues macht mal fürsi, Kriens wäre auf ein Schlag Verkehrs Beruhigter , auch ein Tunnel Wartegg bis Mattenhof Anschluss A2 ist dringendst Erforderlich

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