Zusammenarbeit wird kritisiert

Knutwil hat kein grosses Herz für Velostation in Sursee

Für rund 24 Millionen Franken will die Stadt Sursee den Bahnhof umbauen. (Bild: zvg)

Knapp 10 Millionen Franken braucht es für die unterirdische Velostation. Das Geld kommt von der Stadt Sursee, dem Kanton, der SBB und auch von den umliegenden Gemeinden. Knutwil gehört zwar auch zu den Gebern, stellt das Projekt nun aber in Frage.

Die Surseerinnen haben dem Kredit von knapp 24 Millionen Franken für den neuen Bahnhofplatz und Bushof sowie die unterirdische Velostation mit 56,3 Prozent zugestimmt. Bereits Ende Jahr soll es mit den Bauarbeiten losgehen (zentralplus berichtete).

Die Velostation sorgt jetzt für «Zoff unter Nachbarn». Knutwil bezahlt wesentlich weniger an die Velostation, als Sursee geplant hat. Pro Einwohner will Knutwil 50 Franken an das Projekt beisteuern. Der Beitrag liegt damit bei 110’000, dieser sollte ursprünglich bei 300'000 Franken sein.

Sursee nimmt Betrag enttäuscht an

Gegenüber der «Luzerner Zeitung» sagt die Stadtpräsidentin von Sursee, Sabine Beck-Pflugshaupt: «Wir verdanken den Beitrag und akzeptieren die Betragshöhe.» Dies sei im Vergleich zu den anderen Gemeinden ein deutlich tieferer Pro-Kopf-Beitrag.

Priska Galliker ist die Gemeindepräsidentin von Knutwil. Sie sagt gegenüber der Zeitung, dass der Pro-Kopf-Beitrag nicht relevant sei: «Es gibt keine gesetzliche Grundlage, die uns vorschreibt, einen Beitrag an die Velostation zu zahlen. Wir können daher selber entscheiden, wie viel wir geben möchten.»

Das Projekt sei nicht partnerschaftlich

Galliker sagt, das Velostation-Projekt sei nicht gerade partnerschaftlich entstanden. «Man hat zehn Jahre an dem Projekt herumgeübt und ein halbes Jahr vor der Abstimmung kommt man mit Geldforderungen.»

Knutwil habe auch den höchsten Steuersatz von allen Sursee-Plus-Gemeinden. Diese Gemeinden, die einen tiefen Steuersatz haben, könnten eher höhere Beiträge sprechen.

Ob die Knutwiler Bevölkerung die Velostation einst wirklich benutzen werden, ist für die Gemeindepräsidentin auch nicht klar. «Der Weg von St. Erhard über den Hügel nach Sursee ist mühsam. Ich frage mich, wie viele Knutwiler tatsächlich davon Gebrauch machen.»

Verwendete Quellen
  • Bericht «Luzerner Zeitung» vom 08.06.2022
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