Eben erst konnte die vierten Etappe der Dachsanierung im Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL) abgeschlossen werden. Nun zeigt eine Analyse, dass auch über den Sälen Schäden mit Auswirkungen auf die Dachstabilität bestehen. Diese machen ab Frühjahr 2014 weitere Reparaturen nötig. Offen ist, wer die Sanierung bezahlt. Die Vergleichsverhandlungen zwischen dem KKL und der Arbeitsgemeinschaft ARGE TU sind gescheitert. Es geht um 15 Millionen Franken.
2010 habe man erstmals festgestellt, dass das KKL-Dach nicht dicht genug gebaut war. «Das Dach hat bereits über wenige Jahre derart Schaden genommen, dass langfristig ein Stabilitätsrisiko bestand. Dieses Risiko konnten wir für den überhängenden Teil nicht länger verantworten», erklärte Pius Zängerle, Präsident des KKL Luzern an einer Medienkonferenz.
Die Baustelle wurde ab März 2011 über zwei Gerüsttürme und Plattformen zugänglich gemacht. Laut Pressemitteilung werden diese Türme nun über den See nach Stansstad zur Zwischenlagerung transportiert. Zwischenlagerung deshalb, weil die Arbeiten am Dach früher als erwartet wieder aufgenommen werden müssen.
Weitere Etappe nötig
Der weitere Sanierungsbedarf ist ausgewiesen: Vor Abschluss der Sanierungsarbeiten am überhängenden Dach veranlasste das KKL Luzern eine vertiefte Analyse des Dachteils über den KKL-Sälen (Warmdach). «Bislang gingen wir davon aus, dass die Korrektur dieser Dachfläche nicht dringlich ist und erst in ein paar Jahren zu erfolgen hat», so Pius Zängerle. Diverse Probeöffnungen offenbarten aber auch in diesen Dachabschnitten ein Schadensbild mit unmittelbaren Auswirkungen auf die Stabilität des Daches. «Unsere Tests zeigten, dass die Dachkonstruktion bei Windgeschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometern dauerhaft Schaden nimmt,» sagt der verantwortliche Gesamtprojektleiter der Berner Emch+Berger AG, Daniel Kramer.
Dies führte nun zum Entscheid der Trägerstiftung KKL Luzern, bereits im Frühjahr 2014 eine weitere, letzte Etappe der Dachkorrektur zu starten.
Dabei stellt sich die Frage der Finanzierung. Zwar geht das KKL Luzern davon aus, dass die Erstellerin des KKL dafür aufzukommen hat.
Die ARGE TU, welche das Bauwerk als Generalunternehmen verantwortet, wird von den beiden Unternehmen Siemens und Pöyry gebildet. «Die Vergleichsverhandlungen sind gescheitert. Es läuft nun ein gerichtliches Schiedsverfahren, welches inhaltlich und zeitlich völlig offen ist», erklärt Zängerle die verfahrene Situation.
Darlehen zur Finanzierung nötig
Immerhin kommt es aber nicht zu einer weiteren Kostensteigerung. Im Gegenteil: Ging man zu Beginn der Korrekturarbeiten noch von einer Gesamtsumme von 18 Millionen Franken aus, so werden sich die Aufwände nun auf 14 bis 15 Millionen Franken belaufen. Finanziert wurden die Arbeiten bisher aus der Liquidität des KKL.
Zur weiteren Finanzierung stellen der Regierungsrat und der Stadtrat Luzern dem KKL Luzern ein Darlehen über 13.5 Millionen Franken in Aussicht. Dieses kommt soweit zur Auszahlung, als Mittel für den laufenden Baufortschritt notwendig sind (Anteil Stadt maximal 4.5 Mio. Franken, Anteil Kanton höchstens 9 Millionen). Das Darlehen muss vorgängig vom kommunalen und vom kantonalen Parlament Luzern genehmigt werden.